Theater im Schützenheim
Schützenverein 1906 Rohrenfels e.V.
Nach der langen pandemiebedingten Zwangspause standen auch in Rohrenfels die Zeichen wieder auf Theaterstart.
Am 16.12.2022 lud die Theatergruppe des Schützenvereins Rohrenfels zur diesjährigen Premiere. So konnte 1. Schützenmeister Martin Huber die zahlreich erschienenen Gäste im vollbesetzten Zuschauerraum begrüßen. Er tat das mit sichtlicher Freude, denn auf diese Weise zeigte sich deutlich, dass die Fans den Rohrenfelsern über die Pause hinweg die Treue gehalten haben. Doch dann ging es darum, ob die Akteure auf der Bühne ihr Können und ihre Spielfreude beibehalten haben.
Mit drei Einaktern sollten sie unter Beweis stellen, dass sie nichts davon eingebüßt haben. Schon traditionell traten die jüngsten der Truppe als erste auf, die Kinder. Mit dem Einakter „Der ganz normale Wahnsinn“ aus der Feder von Jutta Waller wurde dem Publikum auf humorvolle Weise der Schulalltag vor Augen geführt. Mit wenig zielführenden Antworten der Schüler auf Fragen zum Lehrstoff brachten sie ihre Lehrer auf witzige Weise zur Verzweiflung und das Publikum zum Lachen. Auch Seitenhiebe auf Coronamaßnahmen der Vergangenheit durften nicht fehlen. Man merkte den Kindern an, dass sie Spass hatten, ebenso die Zuschauer, die die Darbietung mit ordentlich Applaus belohnten.
Mit „Paris, mon amour“ betraten anschließend die jugendlichen Nahwuchsakteure die Bühne.
Ein Ehepaar, Hanni (Antonia Seemeier) und Ernst Geiger (Peter Böhm) feiern ihre Silberhochzeit. Sie waren sich einig, das Fest ohne große Feier zu begehen, sondern einfach nach Paris zu reisen. Leider haben sie die Rechnung ohne ihre Tochter Livia (Leonie Höger) gemacht. Die plant ohne die Absicht ihrer Eltern zu kennen eine große Familienfeier. So nimmt das Chaos seinen Lauf.
Zu allem Ungemach taucht auch noch die nervige Nachbarin Brigitte Liebling (Veronika Heckl) auf, die mit ihrer permanenten Unzufriedenheit nicht nur Vater Ernst zur Verzweiflung bringt. Der immer gut gelaunte Wanderfreund der Familie, Werner Stocker (Sebastian Seemeier) versucht auf seine Art ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen, was nur teilweise gelingt. Letztlich taucht auch noch Massimo (Dominik Höger), der neue Freund von Livia auf, mit eindeutig unlauteren Absichten.
Den jungen Nachwuchstalenten war anzumerken, dass sie nicht das erste Mal auf der Bühne stehen. Gekonnt setzten sie ihre Rollen durch Mimik, Gestik und sprachliche Akzentuierung in Szene. Was auch für den einzigen Newcomer in der Truppe, Sebastian Seemeier gilt. Der Regisseur, Christoph Müller hat hier ganze Arbeit geleistet.
Mit dem letzten Stück, „ Ewig Dein“ gehörte die Bühne nun den Senioren der Theatergruppe.
Der Bauer Pfaffinger (Roland Braun) ist finanziell nicht ganz so gut gestellt. Eine Heirat mit einer reichen Bäuerin käme ihm sehr gelegen. Sehr zum Missfallen seiner Hauserin Apollonia (Daniela Habermeyer). Auch der Bader Huber (Reinhard Peiker) könnte sich vorstellen, durch Heirat mit einer gut betuchten Frau seinem Leben eine positive Wendung zu geben.
Da trifft es sich sehr gut, dass die reiche verwitwete Bäuerin Vroni Brandstetter (Julia Bichlmaier) auf dem Hof erscheint.
Die listenreiche fliegende Händlerin Stasi Holzkirchner (Jutta Waller, zugleich Regie) die ebenfalls auf dem Hof zugegen ist, sorgt zusammen mit der Hauserin Apolonia für einen turbulenten Konkurrenzkampf zwischen Huber und Pfaffinger. Ein Missgeschick jagt das andere. Glänzend gespielt von den beiden Hauptakteuren Braun und Peiker, wobei alle weiteren Rollenbesetzungen (neben den bereits genannten noch Magdalena und Thomas Heckl sowie Johannes Sommer) den beiden Protagonisten in nichts nachstehen.
„Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“. Dies traf am Ende der Brautschau auf beiden Buhler Huber und Pfaffinger zu. Denn die Bäuerin fand Ihren Zukünftigen im Knecht Anton (Thomas Heckl) des Bauern Pfaffinger.
Die Theatergruppe der Rohrenfelser Schützen präsentierte wieder einmal einen mehr als gelungenen Theaterabend, bei dem die Gäste voll auf ihre Kosten kamen. Die Lachmuskeln wurden nicht geschont.