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Stadt Hemau lud zum Neujahrsempfang

Stadt Hemau

13.01.2023, 12:18
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Erstmals nach drei Jahren konnte am Donnerstag, den 12. Januar 2023, wieder der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt Hemau zelebriert werden. Rund 500 Gäste aus Politik und Stadtleben waren der Einladung in die Tangrintelhalle gefolgt, um gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen.

 

Fulminante Neuauflage

Zweimal in Folge musste der Neujahrsempfang der Stadt Hemau, der traditionell immer im Januar stattfindet, aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Um die lange Ausfallzeit zu überbrücken, gab es im Juli 2022 mit dem Sommerempfang im Grunwald-Anwesen ein ausnahmsweises Nachhol-Event. Die allgemeine Pandemielage ließ nun jedoch wieder das gewohnte Prozedere in der Tangrintelhalle zu.

Die Organisatoren hatten sich alle Mühe gegeben, um eine fulminante Neuauflage des Empfangs auf die Beine zu stellen. Ein überarbeitetes Bühnendesign und entsprechende Hallendekoration verliehen dem Empfang ein modernes, frisches Ambiente. Die rund 500 Gäste aus Politik und Stadtleben – darunter Vereins-, Firmen- und Behördenvertreter, aktuelle und ehemalige Stadträte sowie auch fast alle Bürgermeister der Nachbargemeinden samt Landrätin Tanja Schweiger – erlebten einen feierlichen und unterhaltsamen Abend.

 

Bürgermeister nimmt Auditorium mit auf Kreuzfahrt

Mit ihrem „Neujahrslied“ eröffnete das Vokalensemble Cantaloupes, das den Abend musikalisch untermalte, den Empfang. Dritter Bürgermeister Thomas Gabler begrüßte die Gäste.

Nach einem gemeinsamen Gebet von Stadtpfarrer Berno Läßer, Pfarrerin Julia Sollinger und Pfarrer Dr. George Oranekwu übernahm Erster Bürgermeister Herbert Tischhöfer das Rednerpult. Ein Schiffshorn ertönte und das Stadtoberhaupt ließ die erstaunten Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, dass er sie in seiner Rede auf eine Reise übers Meer entführen würde.

Als erstes nahm er das Auditorium mit an Bord des Kreuzfahrtschiffes MS Hemau. Im vergangenen Jahr hätte die Pandemielage wieder zugelassen, Kurs auf freudige Fahrwasser zu setzen und liebgewonnen Veranstaltungen wie etwa das Bürgerfest oder das Tangrintel-Volksfest wieder stattfinden zu lassen.

 

Große und kleine Container geladen

Dann nahm Tischhöfer seine Passagierinnen und Passagiere mit auf ein Containerschiff, dem die Stadt Hemau bisweilen gleicht, und zeigte ihnen die großen und kleinen Container im Frachtraum, in denen sich Erfolge und bereits Erreichtes, aber auch noch zu bewältigende Aufgaben verbergen.

Neben der Sanierung der Mittelschule, der Schaffung neuer Kinderbetreuungseinrichtungen und der laufenden und geplanten Bauvorhaben wie etwa das neue Baugebiet Sixenfeld oder die Erweiterung des Gewerbegebiets sei ein großer Container auch die flächendeckende Breitbandversorgung in der Gemeinde, die schon gut vorangeschritten sei.

Aufgrund des völlig überraschenden Förderstopps der Bundesmittel im Herbst schickte das Stadtoberhaupt aber einen eindringlichen Appell an alle landes- und bundespolitisch Verantwortlichen: „Lasst uns nicht im Regen stehen! Wir brauchen in den nächsten Jahren weitere massive Unterstützungen. Nur so können wir in unserer großen Flächengemeinde das Glasfasernetz schnell und zukunftssicher aufbauen und alle restlichen Gemeindeteile anbinden.“

 

Abstampeln im Tretboot

Tischhöfer monierte, dass manche Dinge leider nur zäh vorangingen und man sich wie in einem Tretboot abstrampeln müsse, um voranzukommen. Als Beispiele nannte er hier den Radwegeausbau sowie die Bürokratie im Ausschreibewesen, die oft eine zeitnahe Umsetzung erschweren und die Kommunen ausbremsen würde.

Dennoch könne man sich auch freuen, neue Projekte anstoßen zu dürfen. Beispielsweise stände der Stadt mit der Fläche zwischen Volksfestplatz und Waldfriedhof ein regelrechtes Filetstück zur Verfügung, über dessen künftige Nutzung bald entschieden werden wird. Die Öffentlichkeit soll dabei in den Ideen- und Gestaltungsprozess mit eingebunden werden.

 

Monsterwelle schwappt auf den Tangrintel

Die derzeitigen Verwicklungen auf weltpolitischer Ebene, allen voran den Ukrainekrieg, verglich Tischhöfer mit einer Monsterwelle, deren Ausläufer auch nicht vor Hemau haltmachen würden. Neben dem menschlichen Leid seien die Auswirkungen auf den Energiesektor und die Wirtschaft für alle schmerzlich spürbar.

Bezogen auf die Silvesterkrawalle in Berlin sowie den Putschversuch einiger Reichsbürger beklagte Tischhöfer auch eine Verrohung der Sitten. „Wir haben es selbst in der Hand, die Ellbogengesellschaft nicht noch mehr ausufern zu lassen. Also: Stärken wir durch Zusammenhalt, Wachsamkeit und Mitarbeit an der Demokratie unsere Werte!“, forderte er.

Besonders in solchen Krisenzeiten gelte es mehr denn je, das Ruder fest in der Hand zu behalten und nicht vom Kurs abzukommen. Hemau sei hier auf einem guten Weg, wisse, seine Segel auszurichten und auch die Richtung selbst zu bestimmen.

„Gehen wir mit Elan und guten Mutes weiter voran und freuen uns auf das, was wir alles machen können, sollen und dürfen“, schloss das Stadtoberhaupt seine Rede und ging mit seinem Auditorium bildlich im heimischen Hafen – dem „Kuhweiher“ – vor Anker.

 

Ehrungen

Nach einem Grußwort von Landrätin Schweiger nahm der Zweite Bürgermeister Robert Pollinger zusammen mit Tischhöfer die Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurden die besten Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus dem Hemauer Gemeindegebiet: Marlon Grassi aus Hemau (Sonderpädagogisches Förderzentrum, Note 2,4), Miriam Esser aus Hemau (Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg, Note 1,0), Fabian Zauner aus Hohenschambach (Gymnasium Parsberg, Note 1,3), Elias Luef aus Hemau (Von-Müller-Gymnasium Regensburg, Note 0,86) sowie Luisa Dinnes aus Hemau (Berufliche Oberschule Regensburg, Note 1,6).

Auch aus dem beruflichen Bereich wurden mehrere Personen geehrt: Gabriele Oswald aus Hemau (Ausbildung zur Pflegefachhelferin mit Note 1,0), Michaela Fuchs aus Pittmannsdorf (Ausbildung zur Altenpflegekraft mit Note 1,3), Sarah Paulus aus Hohenschambach (Ausbildung zur Industriekauffrau mit „sehr gut“), Regina Schmid aus Eichlberg (Dissertation mit „summa cum laude“), Michaela Riepl aus Hohenschambach (Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen mit Note 1,4), Tobias Harteis aus Laufenthal (Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker mit „sehr gut“), Catharina Elers aus Hemau (Bachelor Medizinpädagogik mit Note 1,6) sowie Franz Obeth jun. aus Albertshofen (Abschluss der Landwirtschaftlichen Fachschule mit Note 1,18).

Auch drei junge Musikerinnen durften auf die Bühne: Leonie Riepl (Bariton), Lena Mittermeier (Tenorhorn) und Veronika Heigl (Querflöte) hatten das D3-Goldabzeichen des Nordbayerischen Musikbundes und damit die höchste Auszeichnung im Laienmusizieren erhalten und bekamen dafür wie alle anderen Geehrten ein Präsent von Pollinger und Tischhöfer überreicht.

 

Ausklang mit guten Gesprächen

Die Veranstaltung schloss mit Dankesworten an alle Mitwirkenden wieder der Dritte Bürgermeister Thomas Gabler. Die vom Vokalensemble Cantaloupes intonierte Bayern- und Nationalhymne beendete den offiziellen Teil des Abends. Der anschließende Stehempfang mit Imbiss bot Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und den wiederbelebten Neujahrsempfang gemeinsam gemütlich ausklingen zu lassen.

 

Foto 1: Die drei Bürgermeister der Stadt Hemau – Herbert Tischhöfer (Mitte), Robert Pollinger (rechts) und Thomas Gabler (links) – begrüßten alle Gäste des Neujahrsempfangs persönlich mit Handschlag.

Foto 2: In seiner Rede nahm Bürgermeister Herbert Tischhöfer sein Auditorium bildlich mit auf ein Kreuzfahrtschiff.

Foto 3: Etwa 500 Gäste waren zum Neujahrsempfang in die Tangrintelhalle gekommen.

Foto 4: Die Geehrten aus dem schulischen, beruflichen und musischen Bereich mit dem Dritten Bürgermeister Thomas Gabler (links), dem Ersten Bürgermeister Herbert Tischhöfer (2. v. r.) und dem Zweiten Bürgermeister Robert Pollinger (rechts).