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Gespräch mit der Stadtspitze
Seniorenrat Bad Windsheim e.V.
30.10.2025, 13:08
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Was bewegt derzeit ältere Bürgerinnen und Bürger, die in dieser Stadt leben? Einige Themen hat der Seniorenrat Bad Windsheim aufbereitet und im Gespräch mit der Führungsspitze der Stadt besprochen.

Neben den drei Bürgermeistern Jürgen Heckel, Alexandra Horst und Ronald Reichenberg sowie der Geschäftsführerin der Kur-, Kongress- und Touristik-GmbH, Birgit Grübler, hatten auch die Leiterinnen und Leiter mehrerer Senioren-Wohnheime sowie einige Bürger den Weg in den Rathaus-Sitzungssaal gefunden.

Seniorenrats-Vorsitzende Erika Reichert sprach zunächst die Landesgartenschau 2027 und daraus resultierende Einschränkungen für Bürger und Heimbewohner in und außerhalb des Gartenschau-Geländes bereits während der Bauphase an. Bürgermeister Jürgen Heckel nannte viele Details in Bezug auf die Gestaltung der Ein- und Ausgänge auf das Gartenschau-Areal und die Eintrittspreise (mit dem Ticket kann man den Öffentlichen Personennahverkehr, möglicherweise auch das NEA-Mobil des Landkreises kostenlos nutzen). Viele Details seien allerdings noch offen. Einen Preisnachlass für Senioren schloss er aus: 70 Euro für eine Dauerkarte könne sich jeder leisten. Er appellierte an die Bürger, Interessengemeinschaften und Vereine, sich bei der Ausgestaltung der Landesgartenschau mit über 2000 Veranstaltungen ehrenamtlich zu engagieren. Beeinträchtigungen für die Seniorenwohnheime im LGS-Bereich durch die Baumaßnahmen (Erreichbarkeit) schloss er weitgehend aus, was er auch auf die Verfügbarkeit von Parkplätzen bezog.

Dass viele „Fremdparker“ die Parkplätze der Seniorenheime rund um den Kurpark nutzen, sah Heckel nicht als Problem der Stadt an. Da müssten sich die Hausherren selbst darum kümmern, etwa durch Schranken oder mit Hilfe der Polizei.

Unangeleinte Hunde und Radfahrer sehen ältere Bürgerinnen und Bürger im Kurpark als Problem an. Der mit zwei Personen besetzte Ordnungsdienst könne nicht alles kontrollieren, merkte der Bürgermeister an. Bis zur Landesgartenschau wolle man die Situation aber noch verbessern. Außerdem sei ein Ost-West-Radweg durch den Kurpark für Radler im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen für die Landesgartenschau.geplant.

Die Neugestaltung rund um die Winterung hielt Erika Reichert für positiv. Dass einige Sitzbänke zu nah am Ufer ständen und somit für Rollatorfahrer kaum nutzbar seien, will der Bürgermeister überprüfen lassen.

Die ärztliche Versorgung von zugezogenen Heimbewohnern und Kurzzeitpflegegästen in Einrichtungen war ein weiteres Thema in der Gesprächsrunde. Die auswärtigen Hausärzte könnten ihre Patienten in Bad Windsheim nicht mehr betreuen und die örtlichen Praxen keine zusätzlichen Patienten mehr aufnehmen, beschrieb Erika Reichert das Problem. Hier machte Bürgermeister Heckel Versäumnisse der großen Politik dafür verantwortlich. Ob die Stadt das Ruder herumreißen könne, sei offen. 2. und 3. Bürgermeister Alexandra Horst und Roland Reichenberg merkten an, dass es in Bad Windsheim über 900 Pflegeplätze gebe. Auf kommunaler Ebene liefen derzeit Bemühungen, ein Konzept für eine Verbesserung der Versorgung zu erreichen. Konkreter wollten die Beiden jetzt aber noch nicht werden.

Dr. Dieter Gärtner beschrieb ein Bild der „Generation Z“ im Bereich der jungen Ärzteschaft, die nur noch Teilzeit arbeiten möchten, ins Ausland abwanderten oder sich über massive Bürokratie beklagten. Für die Stadt schwebte ihm ein Modell vor: Die Stadt stelle Praxisräume zur Verfügung, in denen angestellten Ärzte arbeiten. Das sei zwar teuerer, könne aber die Versorgung der Bevölkerung sichern.

Das vom Landtag verabschiedete Seniorenmitwirkungsgesetz verlangt von Gemeinden, eine Seniorenvertretung einzurichten. Erika Reichert appellierte an die Stadtoberen, nach der Kommunalwahl 2026 das Thema anzugehen. Das sicherte Bürgermeister Heckel zu.

Frank Lauer


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Beschreibung

Im Sommer 2019 feierte der Seniorenrat Bad Windsheim seinen 20. Geburtstag. Im Lauf der Zeit hat die anfängliche Interessengemeinschaft, die inzwischen ein eingetragener Verein ist, vielfältige Aktivitäten entwickelt. Ihr Ziel: Den älteren Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt soll ein Angebot an Veranstaltungen gemacht werden, das unterhaltsam ist, aber auch Informationen bietet und die Gemeinschaft fördert. Außerdem will der Verein die Interessen der Senioren gegenüber der Politik auf mehreren Ebenen vertreten und sich mit anderen Senioren-Organisationen vernetzen.