Am gestrigen Samstag fand in Moosbach der Volkstrauertag statt, heute früh folgte die Gedenkfeier in Etzgersrieth. Beide Male durfte ich im Namen unserer Marktgemeinde erinnern, gedenken und Worte der Mahnung und Hoffnung sprechen. Der Volkstrauertag ist kein Tag vergangener Geschichte – er ist ein Tag der Gegenwart und Zukunft, an dem wir uns unserer Verantwortung bewusst werden.
In meiner Ansprache erinnerte ich an die Opfer von Krieg, Terror, Gewalt und Gewaltherrschaft. An Soldaten, an verschleppte und ermordete Zivilisten, an Verfolgte und Geflohene. Ebenso aber auch an diejenigen, die Mut bewiesen und Widerstand leisteten. Die Welt zeigt uns täglich, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Noch immer herrschen Kriege, Konflikte und Flucht. Auch bei uns erleben wir Spaltung, Radikalisierung und die Verrohung der Sprache. Umso wichtiger ist die Botschaft:
Frieden beginnt im Alltag – im Umgang miteinander, hier bei uns.
Ein zentraler Gedanke aus meiner Rede war das Zitat der Holocaust-Überlebenden Charlotte Knobloch, die wir bald in Moosbach begrüßen dürfen:
„Ohne Wissen um die Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Und wo keine Lehren aus der Vergangenheit gezogen werden, kann sie sich jederzeit wiederholen.“
Erinnerung braucht Menschen, die sie tragen – und sie ist Auftrag an uns alle, besonders an die junge Generation. Demokratie, Freiheit und Frieden sind keine Naturgegebenheiten. Sie müssen geschützt, gelebt und verteidigt werden – jeden Tag, im persönlichen Umfeld, im Ehrenamt, im Miteinander.
Die Kranzniederlegungen in Moosbach, Tröbes und Etzgersrieth erfolgten in ehrfürchtigem Gedenken an die Gefallenen und Vermissten unserer Gemeinde, an die Opfer beider Weltkriege und an alle Menschen, die durch Gewalt und Terror ihr Leben verloren haben. Mit den Kränzen setzen wir ein sichtbares Zeichen: für Erinnerung, Verantwortung und Hoffnung.
Mein herzlicher Dank gilt
Pfarrer Udo Klösel für die würdevollen Gottesdienste,
allen Vereinen, Abordnungen und Teilnehmern,
der Blasmusik und den Böllerschützen,
der Krieger- und Reservistenkameradschaften mit ihren Mitgliedern und Vorsitzenden (Karl Liebl, Wolfgang Piehler und Josef Schafbauer),
dem VdK Moosbach,
den Soldatinnen und Soldaten unserer Patenkompanie aus Oberviechtach,
der Presse, der Verwaltung, dem Bauhof
und allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen des Friedens gesetzt haben.
Die Gedenkfeier in Tröbes übernahm in diesem Jahr Zweiter Bürgermeister Bernard Rom, dem ich für seinen Einsatz herzlich danke.
Die Veranstaltungen in Moosbach, Etzgersrieth und Tröbes machen deutlich:
Erinnerung, Dankbarkeit und Friedenswille leben in unserer Gemeinde.
Ihr Bürgermeister Armin Bulenda
