Am Sonntag, den 9. Februar 2025, versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger im gut gefüllten Fürst-Eckher-Saal, um an der jährlichen Bürgerversammlung der Gemeinde Train teilzunehmen. Bürgermeister Gerhard Zeitler hieß die Anwesenden herzlich willkommen, darunter besonders Pfarrer Franz Becher, die Leitungen der Bildungseinrichtungen, Vereinsvorsitzende, Gemeinderäte, Vertreterinnen der Bücherei, Ehrenamtliche sowie den zweiten Bürgermeister Armin Stiegler und Josef Limmer.
Ein Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr 2024
Mit Stolz blickte Bürgermeister Zeitler auf das vergangene Jahr zurück. In der Kinderkrippe, dem Kindergarten, der Grundschule sowie der offenen Ganztagsschule KAI e.V. erlebten die jüngsten Gemeindemitglieder eine ereignisreiche Zeit voller wertvoller Erfahrungen.
In der Kinderkrippe wurden 2024 insgesamt neun Kinder betreut. Die langjährige Leiterin, Manuela Grimm, verabschiedete sich in den Mutterschutz und anschließende Elternzeit, sodass ihre bisherige Stellvertreterin, Cornelia Selmaier, offiziell die Leitung übernahm.
Der Kindergarten unter der Leitung von Svenja Berger bietet weiterhin eine Vormittags- sowie zwei Nachmittagsgruppen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren an. Auch die Grundschule Train, geführt von Brigitte Peckl, unterrichtete 2024 Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis vier.
Die offene Ganztagsschule KAI e.V. erfreute sich erneut großer Beliebtheit. Unter der Leitung von Regine Ertlmaier wurden die Kinder in zwei Gruppen – mit und ohne Hausaufgabenbetreuung – gefördert. Das Nachmittagsangebot war vielfältig: Bastelprojekte, Bewegungsangebote und musikalische Aktivitäten sorgten für Abwechslung.
Für kulturelle Highlights im Gemeindeleben sorgte die Musikschule mit zahlreichen Veranstaltungen. Das sommerliche Picknickkonzert und das Wichtelkonzert zur Einstimmung auf Weihnachten im Dezember zählten dabei zu den besonderen Höhepunkten.
Die Gemeindebücherei erfreut sich steigender Beliebtheit und wurde 2024 mit dem Silbernen Büchereisiegel ausgezeichnet. Besonders hervorgehoben wurde das beeindruckende Engagement von Frau Rita Hermann, die die Bücherei seit über 40 Jahren ehrenamtlich leitet – eine Leistung, die großen Applaus verdiente.
Das Ferienprogramm unter der Leitung von Frau Leschhorn lockte im letzten Jahr zahlreiche Kinder an und bot dank vielen Vereinen und ehrenamtlichen Unterstützern ein breites Angebot.
Das Kreativforum Schlossplatz e.V., unter der Regie von Tanja Dirscherl, trug mit seinen Veranstaltungen rund um den Zehentstadl maßgeblich zur kulturellen Vielfalt bei. Highlights 2024 waren der italienische Abend und der traditionelle Martinimarkt, dessen Erfolg ohne die tatkräftige Unterstützung der Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen wäre. Zusätzlich bereicherte die Volkshochschule das Gemeindeleben mit vielfältigen Kursangeboten.
Engagement und Gemeinschaftssinn – das Herz der Vereine
Die Vereine der Gemeinde tragen maßgeblich zum lebendigen Miteinander bei und wurden in höchsten Tönen gelobt. Der FC Train konnte mit der Förderung des ILE-Regionalbudgets sein Vereinsheim renovieren, während die Sporthalle mit neuen Geräten ausgestattet wurde. Besondere Unterstützung erhielt der FC Train zudem bei der Modernisierung der Flutlichtanlage. Auch das Kreativforum durfte sich freuen: Ein neues Zelt wurde angeschafft, um Outdoor-Veranstaltungen noch attraktiver zu gestalten.
Stabile Finanzen und zukunftsweisende Investitionen
Trotz zahlreicher Investitionen bleibt die Gemeinde wirtschaftlich kerngesund und startet schuldenfrei ins neue Jahr. Die Erneuerung der Ortsmitte in Neukirchen wurde erfolgreich abgeschlossen – mit der Verlegung eines Flüsterbelags, der Sanierung des historischen Backhauses und der Erneuerung des Brückengeländers über die Abens. Zwei neue Parkplätze für Kirchenbesucher ergänzen die Verbesserung der Infrastruktur.
Das Baugebiet „Lärchenweg“ in St. Johann wächst stetig, während das Gewerbegebiet Ziegelstadl an der B 301 mit beeindruckenden 143.000 Quadratmetern fertiggestellt wurde. Ein Regenrückhaltebecken für Mallmersdorf ist ebenfalls in Planung. Auch die Sanierung der Kläranlage wurde erfolgreich abgeschlossen. Die neue Abensbrücke, die Train mit St. Johann verbindet, ist fertiggestellt, wobei 2025 auf beiden Seiten Straßen- und Kanalsanierungen bevorstehen
Besonders schnell war die Gemeinde bei der Beantragung der Förderung für die kommunale Wärmeplanung. Momentan ist der Energieverbrauch viel zu hoch. Außerdem muss zunehmend auf erneuerbaren Energien gesetzt werden. Bis 2045 sollen die Haushalte nur noch mit Biomasse oder Strom geheizt werden. Dabei könnte die die Hopfenveredelung in St. Johann eine zentrale Rolle spielen. Die dort entstehenden Hopfentreberpellets, die momentan noch als Abfall produziert werden, könnten zukünftig als umweltfreundlicher Brennstoff genutzt werden – eine potenzielle Wärmequelle für die gesamte Gemeinde.
Zahlen, die beeindrucken
Zum 31. Dezember 2024 zählte die Gemeinde Train 1.969 Einwohner. Der Haushaltsplan wies eine Rekordsumme von 11,43 Millionen Euro auf. Trotz zahlreicher Investitionen konnte ein beeindruckendes Finanzpolster von knapp sieben Millionen Euro erhalten bleiben. Die Erschließung des Gewerbegebiets Ziegelstadl wurde mit 2,76 Millionen Euro vollständig aus Eigenmitteln gestemmt.
Verwaltungshaushalt: Einnahmen 4.289.400 Euro, Ausgaben 3.959.900 Euro, Überschuss 329.500 Euro, Vermögenshaushalt: Einnahmen und Ausgaben 7.137.800 Euro
Bürgeranliegen und ein Blick in die Zukunft
Am Ende der Veranstaltung wurde Bürgermeister Gerhard Zeitler für seine engagierte Arbeit gewürdigt. Die Bürgerinnen und Bürger schätzen die kontinuierlichen Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Kultur, die Train zu einer lebenswerten Gemeinde machen.
Ein immer wiederkehrendes Thema wurde von Erwin Ziegler angesprochen: das Bräustüberl. Er plädierte erneut für eine Wiederaufnahme der Diskussion, denn das Potenzial sei enorm. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, schmunzelte Ziegler und betonte den möglichen Mehrwert für die Gemeinde.
Ein weiteres Anliegen betraf die Beleuchtung des Fahrradwegs nach Siegenburg. Eine Bürgerin bemängelte, dass einige Solarlampen oft ausfallen. Zeitler erklärte, dass die Lampen rein solarbetrieben sind und nach längeren sonnenlosen Tagen vorübergehend aussetzen. Er sicherte jedoch zu, dass hier nachgebessert werde.
Abschließend richtete Herr Zeitler einen nachdenklichen Blick auf die aktuelle politische Lage in Deutschland und der Welt. Dabei betonte er die Bedeutung des Zusammenhalts innerhalb der Gemeinde: „Gerade in unruhigen Zeiten ist es umso wichtiger, dass wir hier in Train Hand in Hand arbeiten und uns gegenseitig unterstützen.“
