Fußball trifft auf feinsinnigen Humor: Der Kabarettist Uwe Spinder sorgte am vergangenen Sonntag im Zehntstadl in Train für einen Abend voller Lacher, Erinnerungen und überraschender Einsichten in die Welt des runden Leders. Eingeladen vom Kreativforum Schlossplatz e.V., präsentierte Spinder sein gefeiertes Programm, das Fußballgeschichte und Satire auf höchstem Niveau vereint.
Der Schwabe, bekannt als einer der profiliertesten Fußballkomiker Deutschlands, nahm das Publikum mit auf eine temporeiche Reise durch die Höhen und Tiefen des deutschen Fußballs. Mit lokalem Bezug begann Spinder beim FC Train und spielte sich über den FC Bayern bis zu den ganz Großen der Fußballgeschichte: Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Lothar Matthäus und Mehmet Scholl – alle wurden mit liebevoll-ironischen Anekdoten und pointierten Kommentaren gewürdigt.
Auch die Trainerlegenden kamen nicht zu kurz: Von „Quälix“ Magath über „Ouzo“ Lattek bis zum „schönen Sir Erich“ Ribbeck – Spinder verstand es meisterhaft, die Eigenheiten und Sprüche der Fußballgrößen humorvoll zu inszenieren. Besonders die skurrilen Geschichten rund um Schiedsrichter wie „Ali“ Ahlenfelder oder „Glatzkopf“ Collina sorgten für wahre Lachsalven im Publikum.
Mit Bildern und kuriosen Fakten ließ Spinder die „Vorstopper-Gilde“ der 80er Jahre wiederaufleben und zeigte, wie kernige Typen wie Vinnie Jones oder Herbert Finken („Mein Name ist Finken, gleich wirst du hinken“) einst das Spiel prägten. Auch das heutige Medienzeitalter bekam sein Fett weg: „Ein Wolkenbruch von Geschwätz Tag für Tag“, kommentierte Spinder die Flut an Expertenrunden und Fußballanalysen mit bissiger Satire.
Besonders gefeiert wurde der Ausflug in die Kreisliga, wo „die Wurst heiß, das Bier kalt und die Graupelschauer gratis“ sind. Mit Fotos von schiefen Seitenlinien, kuriosen Schlagzeilen und herrlich absurden Dialogen zeigte Spinder, dass der Fußball auch abseits der großen Bühne jede Menge Humorpotenzial bietet.
Zum krönenden Abschluss gab es ein interaktives Fußball-Quiz, das mit einem legendären 11:11 endete und die Stimmung im Saal endgültig zum Kochen brachte. Der Abend bewies eindrucksvoll: Fußball ist nicht nur Sport, sondern auch Bühne, Kulturgut und ein unerschöpflicher Quell für Kabarett und Komik..
Fotos: Tanja Dirscherl
