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Berufsfeuerwehrwochenende der Jugendgruppe ab Freitag, 25.04.2025
Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbruck
20.05.2025, 17:00

Von Freitag, 25.04.2025, 16 Uhr bis Sonntag, 27.04.2025 12 Uhr veranstaltete die Jugendfeuerwehr Schwarzenbruck ein Berufsfeuerwehr-Wochenende. Unsere 24 Jugendlichen verbrachten 44 Stunden am Stück im Feuerwehrhaus und wurden in dieser Zeit zu 11 Übungseinsätzen alarmiert, die es zu bewältigen galt.

Beginn war um 16 Uhr mit Fahrzeugeinteilung und Gerätecheck. Da unsere Jugendgruppe in den letzten Jahren starken Zuwachs erhalten hat, wurden alle 24 Jugendlichen in zwei Einheiten unterteilt, die dann einzeln zu den verschiedenen Übungseinsätzen alarmiert werden konnten. Um die Alarmierung so authentisch wie möglich zu machen wurde extra im Feuerwehrhaus ein „Alarm-Gong“ installiert und zusätzlich hierzu erhielten die Jugendlichen einen dankenswerterweise von der Firma feuerwehrstore.de kostenfrei zur Verfügung gestellten Pager.

Und so piepsten und vibrierten die Pager bereits wenige Minuten nach der Fahrzeugübernahme zum ersten Mal, als das erste Team zu einer Drehleiterrettung alarmiert wurde. Vor Ort löste ein älterer Herr den Hausnotruf aus, nachdem er in seinem Haus gestürzt war. Die Bereitschaft Feucht des Bayerischen Roten Kreuzes rückte daraufhin zur Übung mit dem Krankenwagen, besetzt mit einem erfahrenen Rettungssanitäter und 2 jugendlichen Sanitäterinnen, zu dem Anwesen des Herrn aus. Vor Ort ergab sich dann der Verdacht, dass sich der Mann einen Oberschenkelhalsbruch sowie eine Gehirnerschütterung zugezogen hat. Da das Treppenhaus viel zu eng für einen schonenden Abtransport war, forderten sie die Feuerwehr zur Drehleiterrettung nach. Als unsere Jugendfeuerwehr vor Ort eintraf wurde der Patient in eine für die Drehleiter geeignete Trage umgelagert und schließlich mit vereinten Kräften des Roten Kreuzes und der Feuerwehr über die Drehleiter aus dem 1. Obergeschoss des Hauses gerettet und in den Krankenwagen verbracht.

Unterdessen ging es beim zweiten Team um nicht weniger wichtige Aufgaben. Diese waren nämlich für Auswahl, Einkauf und Zubereitung des Abendessens für alle verantwortlich, um auch für die noch kommenden Einsätze gewappnet zu sein. Denn die Nacht sollte noch kürzer werden, als gedacht.

Nach dem Abendessen stand unser Bunter Abend an. Die Jugendlichen konnten ihr Können an verschiedenen Stationen unter Beweis stellen. So stand bspw. eine Slackline, eine Frisbee-Zielwurf Station, Stelzen-Lauf, Riesen-Fußball-Dart, Cornhole Zielwurf, Wikingerschach und viele weitere Geschicklichkeits- und Gruppenspiele zur Auswahl.

Gegen 21 Uhr schlug dann der Feuerteufel zu und steckte einen Holzstapel im Industriegebiet Ochenbruck in Brand. Aber dank des schnellen und routinierten Eingreifens unserer Jugendgruppe konnte sich der Brand nicht weiter ausbreiten und rasch gelöscht werden. Nach Abschluss der Nachlöscharbeiten rückte die Einheit wieder ein. Um Mitternacht aber teilte ein Anwohner mit, dass er erneut Rauch an der Brandstelle wahrzunehmen scheint, weshalb die andere Einheit unverzüglich zur Brand Nachschau alarmiert wurde. Glücklicherweise stellte sich vor Ort heraus, dass es sich um eine Falschmeldung handelt und kein weiteres Eingreifen der Feuerwehr erforderlich war.

Nachdem die Nacht bis auf einen Ölspur-Einsatz im Morgengrauen ruhig verlief kam es nach dem Frühstück zu dem größten Einsatz des Wochenendes. Im Keller der Schwarzenbrucker Turnhalle war ein Brand ausgebrochen und das mitten während einer Veranstaltung. Bei Eintreffen der Jugendfeuerwehr Schwarzenbruck war klar, dass sich noch viele Personen im komplett verrauchten Gebäude befinden mussten, weshalb die Alarmstufe erhöht wurde. Und so wurde nicht nur das zweite Team nachalarmiert, sondern auch die Jugendfeuerwehren Altenthann und Feucht kamen zu Hilfe. Zudem wurde die Unterstützungsgruppe – Örtliche Einsatzleitung des Landkreises samt deren Drohnengruppe für einen besseren Überblick der Lage hinzu gerufen. An zwei verschiedenen Eingängen wurde je ein Löschaufbau errichtet und auch die Drehleiter wurde in Stellung gebracht. Dann begaben sich die Trupps allesamt in das verrauchte Gebäude, um nach Opfern zu suchen und den simulierten Brand zu löschen. Die Verrauchung wurde hierbei mit nur leicht lichtdurchlässigen Schlauchschals vor den Augen simuliert. Letztlich konnten die rund 40 im Innenangriff eingesetzten Jugendlichen alle Verletzten ins Freie retten und dort weiter versorgen. Die Verletzten wurden nicht nur durch Übungspuppen und Kameraden der Aktiven Wehr, sondern auch durch Kinder unserer eigenen Kinderfeuerwehr sowie der Kinderfeuerwehr Altenthann dargestellt. So hatten auch die Kinderfeuerwehren direkte und actionreiche Einblicke in die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Insgesamt waren bei der Übung rund 100 Personen beteiligt. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Einsatzes wurde am Feuerwehrhaus noch gemeinsam gegrillt.

Damit keines der Teams bei der Einsatzverteilung benachteiligt wird, fand nach dem Mittagsessen ein Fahrzeugtausch statt. Mit der neuen Aufteilung wurden dann ähnliche Einsätze, wie die, die zuvor das jeweils andere Team bereits bewältigen musste, alarmiert. Die Einsätze wiederholten sich also, sozusagen. Und so schlug bspw. am Sonntagmorgen erneut der Feuerteufel im Industriegebiet Ochenbruck zu, nur dass eben nun das andere Team den Brand mit Hilfe des Löschfahrzeugs bekämpfen musste.

Zuvor aber kam es am Samstagabend noch zu einem weiteren Einsatz, bei dem beide Teams zusammenarbeiten mussten. Ein Vater vermisste seinen autistischen Sohn, welcher nach einem Streit das Elternhaus verlassen hatte. Glücklicherweise konnte der Sohn schon bald in der Schwarzachklamm gefunden werden. Was die Rettung jedoch erschwerte war, dass der Sohn zum Schwimmen in die Schwarzach ging und nun auf der anderen Seite des Flusses, am Fuße eines Abhangs stand und von dort nicht mehr weg ging. Die einzige Möglichkeit den Sohn zu retten war über das Wasser. Und so wurde kurzerhand in der Abenddämmerung eine geeignete Stelle gesucht, um unser Feuerwehrboot zu Wasser zu lassen und so zu dem Sohn zu gelangen. Nachdem der Sohn schließlich überzeugt werden konnte, dass er mit auf das Boot steigt, wurde er auf die andere Seite des Flusses verbracht und dort medizinisch versorgt.

Am Sonntag, nach dem Frühstück, dem einen oder anderen kleineren Einsatz und dem gemeinsamen Aufräumen und Reinigen des Feuerwehrhauses ging ein anstrengendes, aber erfolgreiches und spannendes Berufsfeuerwehr-Wochenende 2025 zu Ende.