Ernst Olav hat sich über Jahrzehnte hinweg in vielen Bereichen der Stadtgesellschaft Parsberg mit außergewöhnlicher Hingabe und Leidenschaft engagiert. In Anerkennung dafür hat ihm Bürgermeister Josef Bauer bei einem Festakt im großen Sitzungssaal des Rathauses die Bürgermedaille in Silber verliehen. Für ihr unermüdliches Engagement in zahlreichen wohltätigen Initiativen und Hilfsprojekten wurde außerdem Clara Graf mit der Ehrenamtsnadel der Stadt geehrt.
Bürgermeister Josef Bauer hatte für den feierlichen Anlass das Goldene Buch aufgeschlagen. Neben seinen beiden Vertretern Jakob Wittmann und Hans-Jürgen Hopf sowie mehreren Stadträten konnte er die Ehepartner, Familienangehörige sowie viele Freunde und Weggefährten der zu Ehrenden begrüßen. „Ernst Olav ist ein Mensch der stets im Hintergrund gewirkt hat, nie laut auf der Suche nach Applaus, und der deshalb gerade heute umso mehr ins Rampenlicht gehört.“ Mit diesen Worten begann Bauer seine Laudatio auf den neuen Träger der Bürgermedaille in Silber und ließ danach dessen Lebensweg Revue passieren. „Dieser Lebensweg ist ein beeindruckendes Zeugnis für bürgerschaftliches Engagement in seiner reinsten Form“, so der Rathauschef. Das ehrenamtliche Wirken von Ernst Olav begann demnach schon in den 1950er Jahren bei der Pfadfinderschaft St. Georg. Hier habe er in verschiedenen verantwortungsvollen Positionen Generationen junger Menschen geprägt. Hervorzuheben sei hier auch das Engagement Olavs im deutsch-französischen Jugendaustausch mit La Rochelle in den Jahren 1965 und 1966. 25 Jahre lang war Olav Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Als Kreisbrandmeister im Landkreis Neumarkt war er für die Ausbildung in mehreren Wehren verantwortlich und organisierte Großübungen im Katastrophenschutz.
„Einen besonderen Platz im Lebenswerk von Ernst Olav nimmt laut Bauer die Heimatforschung und Archäologie ein. So habe er den Arbeitskreis zur Erforschung der Vor- und Frühgeschichte gegründet, Ausstellungen organisiert, Ausgrabungen durchgeführt und als Gründungsinitiator und langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kultur- und Naturgeschichte in der Region Schwarze Laber, kurz Agricola, angehört. Ferner war er Mitglied der Gesellschaft für Archäologie in Bayern. „Archäologische Grabungen wie das hallstattzeitliche Gräberfeld bei Granswang, Sonderausstellungen, Studienfahrten, Bildungsreisen in ganz Bayern, nach Rheinland-Pfalz, Tschechien oder Lettland, alles habe er mit dem Ziel organisiert, Kulturlandschaft zu bewahren und zu verstehen. Seit dem Jahr 2008 ist Olav Ortsheimatpfleger der Stadt Parsberg. Als Gründungsmitglied des Arbeitskreises, des Fördervereins und von 2008 bis 2023 als Museumsleiter ist Ernst Olav untrennbar mit dem Burgmuseum Pareberg verbunden. Er hat das Museum nach den Worten des Bürgermeisters geprägt wie kaum ein anderer. Er baute neue Abteilungen auf, trug unzählige Exponate zusammen und restaurierte sie, organisiert Museums-Ausstellungen, beispielsweise über vergessene Parsberg Künstler und führte Menschen durch das Museum. Abschließend wandte sich Bauer mit einem ganz persönlichen Wort an den Geehrten: „Lieber Ernst, du hast nicht nur Geschichte bewahrt, du hast Geschichte geschrieben. Nicht in Stein gemeißelt, sondern in den Erinnerungen der Menschen, im Bewusstsein der Stadt und im kulturellen Gedächtnis unserer Region.“
„Clara Graf ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man mit Engagement und Herz die Welt ein Stück besser machen kann.“ Das sagte Bauer bei der Verleihung der Ehrenamtsnadel an die Genannte. Ihr Engagement beginnt mit der Organisation der jährlichen Päckchen-Aktion für Rumänien. Ein Lichtblick für viele Menschen, denn sie bringt Freude und Unterstützung zu Kindern und Senioren“, so das Stadtoberhaupt. Seit ebenso langer Zeit ist Clara Graf aktiv in der Organisation von Sachspenden für die Ukraine, Rumänien sowie für hilfsbedürftige Menschen in Parsberg und Umgebung. Vor drei Jahren hat sie zusammen mit anderen den Ukraine-Hilfe-Verein Parsberg gegründet. Bei der Betreuung ukrainischer Pflegekinder sorgt sie laut Bauer mit viel Einfühlungsvermögen für Stabilität und Geborgenheit. „Das zeigt uns wie wichtig es ist, aktiv zu werden, wenn Menschen in Not sind und wie viel positive Veränderung durch ein solches Engagement möglich ist“ erklärte Bauer abschließend.
Text und Fotos: Werner Sturm