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Ein Ort des Glaubens, der Familie und der Heimatverbundenheit - Die Marienkapelle an der Braunmühle erstrahlt in neuem Glanz
Unser Mühlhausen - regionale Informationen
24.12.2025, 16:00
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Wenn sich am Heiligen Abend bei Bianca und Erich Meier in der Braunmühle die Familie um den Christbaum versammelt und die Kerzen entzündet werden, dann endet für die „Mühlenbäcker“ ein ganz besonderes Jahr – eines voller persönlicher Höhepunkte, gelebter Tradition und tiefer Verbundenheit mit der Region.

 

Die Braunmühle liegt zwar formal auf dem Gemeindegebiet von Sengenthal, sie ist jedoch vielen Bürgerinnen und Bürgern aus Mühlhausen seit Jahrzehnten vertraut. Idyllisch gelegen zwischen Mühlhausen und Greißelbach, eingebettet in Wiesen und Wälder am Wiefelsbach, ist sie ein Ort, an dem Handwerk, Geschichte und Heimat auf besondere Weise zusammenfinden.

 

Für Familie Meier war das Jahr 2024 gleich in mehrfacher Hinsicht ereignisreich: Die beiden Söhne Max und Moritz haben geheiratet, und mit der Geburt von Enkeltochter Sarah wurden Bianca und Erich Meier erstmals Großeltern. Gleichzeitig erfüllten sie ein Herzensanliegen ihrer Großtante Theresia Kürzinger, die ebenfalls in der Braunmühle lebte: die umfassende Sanierung der Marienkapelle, die sich direkt vor dem Wohnhaus befindet.

 

Die kleine Kapelle wurde im Jahr 1884 von Franz Xaver Kürzinger errichtet – aus Dankbarkeit nach einer schweren Erkrankung. Er hatte, so wird überliefert, dem Herrgott versprochen, eine Kapelle zu bauen, sollte er je wieder ohne Krücken gehen können. Nach seiner Genesung setzte er dieses Versprechen um. Die damaligen Krücken haben bis heute einen besonderen Platz: Sie befinden sich hinter dem Altar der Kapelle und erinnern an ihre bewegte Entstehungsgeschichte.

 

Über die Jahrzehnte nagte der Zahn der Zeit an dem kleinen Gotteshaus. Während der Corona-Zeit nahm Erich Meier, Schreiner- und Bäckermeister mit großer handwerklicher Leidenschaft, die Sanierung in Angriff. In unzähligen Arbeitsstunden, oft in jeder freien Minute, wurde die Kapelle mit viel Liebe zum Detail instand gesetzt. Für Familie Meier stand dabei nie der finanzielle Aufwand im Vordergrund. „Wir wollten es einfach machen“, bringt es Bianca Meier auf den Punkt. Der Weg war das Ziel – und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

 

Nicht alle Arbeiten konnten in Eigenleistung erfolgen. Für Zimmerer- und Spenglerarbeiten wurden bewusst regionale Fachbetriebe eingebunden. Ein besonderer Glücksfall war zudem die Zusammenarbeit mit Reinhold Heck aus dem nur rund einen Kilometer entfernten Rocksdorf. Als ausgewiesener Fachmann für Kirchenmalerei und Altarrestaurierung übernahm er die Innenarbeiten, restaurierte den Altar sowie die Kreuzwegtafeln und verlieh dem Innenraum seine heutige besondere Ausstrahlung. Auch der Nachbar Alois Anderle unterstützte das Projekt tatkräftig bei den Putzarbeiten.

 

Heute ist die Kapelle tagsüber an den Wochenenden geöffnet – und längst kein Geheimtipp mehr. Wanderer, Radfahrer, Vereine und Spaziergänger halten inne, zünden Kerzen an oder verweilen zu stillen Momenten des Gebets. Selbst kleine spontane Andachten haben hier bereits stattgefunden.

 

Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die beiden Säulen links und rechts des Eingangs. Sie sind die einzigen erhaltenen Zeugnisse des großen Brandes von 1953 und haben für die Familie Meier eine hohe emotionale Bedeutung. In der sanierten Kapelle haben sie nun einen würdigen Platz gefunden.

 

Beim Besuch der beiden Geistlichen Andreas Endriß (katholisch) und Alexander Proksch (evangelisch) wurde das außergewöhnliche Engagement der Familie Meier ausdrücklich gewürdigt – als sichtbares Zeichen gelebten Glaubens und christlicher Werte in unserer Region. Beide sagten zu, den Gottesdienst zur geplanten feierlichen Einweihung der Kapelle im Jahr 2026 gemeinsam zu begleiten.

 

Ein weiterer besonderer Moment steht ebenfalls bevor: Enkeltochter Sarah soll in der Kapelle getauft werden. Zudem erhält die Glocke, gefertigt von der Glockenmanufaktur Perner in Passau, noch einen Namen. Ob sie nach Großtante Theresia oder nach Enkelin Clara benannt wird, wird der Familienrat noch entscheiden.

 

So wird am Heiligen Abend nicht nur das jüngste Familienmitglied im Mittelpunkt stehen. Beim Blick aus dem Wohnzimmerfenster auf die festlich beleuchtete Kapelle wird vor allem eines spürbar sein: Dankbarkeit – für das Erreichte, für die Familie und für einen Ort, der weit über Gemeindegrenzen hinaus Heimat bedeutet.

 


 

Zur Braunmühle
Die Braunmühle wurde 1740 erbaut, 1953 bei einem Brand vollständig zerstört und 1955 wieder aufgebaut. Seit den frühen 2000er-Jahren führen Bianca und Erich Meier die Mühlenbäckerei mit großer Bodenständigkeit und Innovationsgeist. Mit einem vom Wiefelsbach angetriebenen Mühlrad zur Energiegewinnung und einem Holzbackofen nach alter Tradition setzen sie seit 2009 bewusst auf Nachhaltigkeit und handwerkliche Qualität.


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