Auf einem Berg in der Umgebung von Parsberg liegt ein vorgeschichtlicher Ringwall. Der Nutzungszeitraum dieser Befestigungsanlagen lässt sich auf Grund archäologischer Befunde recht gut eingrenzen. Seine Entstehungszeit geht in die Mittlere Bronzezeit um 1600 v. Chr. zurück. Ihren baulichen und kulturellen Höhepunkt erlebte die Befestigung wahrscheinlich in der Urnenfelder Periode zwischen 1200 und 750 v. Chr. Für die Hallstattzeit (750 bis 400 v. Chr.) und für die darauffolgende Latènezeit, aus der die Parsberger Maskenfibel in unserem Museum stammt, sind am Wallgelände kaum Funde nachgewiesen. Der heute noch sichtbare Wall umschließt den teilweise mit Dolomit Felsen gekrönten Gipfel vom der flacheren Bergseite her. Dieser fällt steil zum Tal der Schwarzen Laber hin ab. Die exakte Konstruktionsmethode des Ringwalls bleibt spekulativ. Es ist am plausibelsten, dass eine Holzgitterstruktur verwendet wurde, die mit Erde und Steinen gefüllt und anschließend an der Außen- und Innenseite mit Natursteinmauern verkleidet wurde.
Die Nutzung der Anlage wechselte im Laufe ihrer 1600-jährigen Geschichte zwischen der Funktion als Herrschaftssitz und als “Fliehburg” für die umliegende Bevölkerung wie die Funde belegen. Der Ringwall bei Parsberg ist einer der bedeutendsten und am besten erhaltenen auf dem Oberpfälzer Jura. Er belegt eine Besiedlung des Parsberger Raumes seit der Bronzezeit. In der 3D-Darstellung des Bayernatlas ist die nahezu quadratische Befestigungsanlage klar zu erkennen.
Quellen:
E.Olav (2008): Der vorgeschichtliche Ringwall auf dem Buchenberg bei Parsberg - Agricola)
https://atlas.bayern.de/?c=692102,5448697&z=12&r=0&l=vt_standard&t=ba