Heroldsberger Robin Hood ist Deutscher Meister im Bogenschießen
Heroldsberg/Bad Kreuznach - Werner Noe von der SSG Heroldsberg ist neuer Deutscher Meister im WA Bogen 3D. In seiner Klasse verwies er am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft des DSB (Deutscher Schützenbund) in Bad Kreuznach die nationale Konkurrenz auf die Plätze und zeigte dabei eine fehlerfreie Vorstellung.
Große Freude bei der Sportschützengesellschaft Heroldsberg (SSG). Mit Werner Noe hat die SSG ab sofort einen amtierenden Deutschen Meister in ihren Reihen. Im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach setzte sich der 58-Jährige in der letzten Woche gegen 43 starke Konkurrenten aus dem gesamten Bundesgebiet durch und holte ohne Fehlschuss sensationell Gold. Alle 48 Pfeile fanden ihr Ziel. Das bedeutete in der Endabrechnung 360 Punkte und Platz 1. „Es war ein ganz besonderer Tag für mich, an dem alles perfekt lief. Der Parcours war anspruchsvoll, in der Gruppe mit der ich unterwegs war, herrschte ein guter Spirit und mit jedem Treffer bekam ich mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. Den Titel hier nach Heroldsberg zu holen, macht mich sehr stolz“, sagt Werner Noe und zeigt dabei seine Medaille nebst Anstecker, Gürtelschnalle und Urkunde. Darauf heißt es in schwarzen Lettern: ‚Im Wettbewerb WA Bogen 3D belegte Werner Noe - SSG Heroldsberg - in der Klasse Traditionell Master m mit 360 Ringen den 1. Platz.’
Wer dabei an ein munteres Scheibenschießen denkt, irrt sich. WA Bogen 3D ist gänzlich anders als das landläufig bekannte Bogenschießen. Um zu den einzelnen Zielen zu gelangen, ist ein rund vier Kilometer langer Parcours zu Fuß zu absolvieren. An 24 Stationen wird Halt gemacht und jeweils im Duell auf ein 3D-Tier in maximal 30 Meter Entfernung geschossen - zwei Pfeile pro Ziel. „Es sind verschiedenen Tieren nachempfundene, statische Ziele, die eine sogenannte Killzone haben. Je nach Turnier oder Verband wird unterschiedlich gewertet. Im Idealfall trifft man mit den Pfeilen genau in die Mitte, ähnlich dem Mittelpunkt bei den Scheiben“, erklärt Noe. Genau das gelang ihm in Bad Kreuznach, auf die mehr oder weniger originalgetreuen Gummi-Klone von Meister Petz und seinen Freunden, in Perfektion.
Bis dahin war es ein langer Weg. Bei früheren Deutschen Meisterschaften landete Noe zumeist im hinteren Drittel. Bei den Bayerischen Meisterschaften wurde es für den zweifachen Bezirksmeister in diesem Jahr derweil ein 15. Platz. „Alles eine Frage der Tagesform und der Einstellung“, betont Noe und ergänzt, dass es auch schon Turniere gegeben habe, bei denen er stark an sich zweifelte und überlegte, „den Bogen ganz an den Nagel zu hängen“. Doch das wäre nicht er, der selbstständige Elektrotechniker, der von seinen Schützenschwestern- und Brüdern auch gerne mal scherzhaft ‚Robin Hood von Heroldsberg‘ genannt wird. Noe ist ein Spätberufener und griff nach den üblichen Erfahrungen im Kindesalter erst 2020 wieder zum gebogenen Sportgerät, das bis zu 2 Kilogramm an Gewicht haben kann. Das Zuggewicht während des Schusses, beträgt bei einem erfahrenen Schützen indessen rund das Zehnfache. Die Bögen selbst gibt es unzähligen Ausführungen, ebenso wie die Pfeile. Wenn es zählt, komme es laut Noe aber einzig und allein auf den Schützen oder die Schützin selbst an.
SSG-Vorstand Ciro Argentino weiß, was er und der Verein an Siegertypen wie Noe haben: „Werner ist ein Macher und tut unserem Verein sehr gut. Wir alle sind sehr stolz auf ihn und gratulieren von ganzen Herzen zum Meistertitel.“ Damit es auch in Zukunft ‚Gold für Heroldsberg‘ heißt, ist der Verein äußerst umtriebig in Sachen Nachwuchsarbeit. Man ist Teil des Heroldsberger Ferien-Programms und bietet zwei Schnupper-Kurse für interessierte Kinder an. Zudem hat man mit Noe einen Typen, der das was er tut liebt, ernst nimmt und ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Ehrgeiz mitbringt. Nicht umsonst trainiert er bis zu dreimal die Woche, hält sich fit im eigenen Kraftraum und macht jeden Tag seine Liegestützen. Zudem hat er schon die nächste Deutsche Meisterschaft im Visier, die im Oktober auch vom DFBV, dem Deutschen Feldbogen Sportverband e.V., ausgerichtet wird. Es ist Noe zu wünschen, dass auch das ein guter Tag für ihn sein wird und nur ein Zwischen-Stopp auf dem Weg zur Europameisterschaft 2026 in Ungarn und einem Wiedersehen mit Gummi-Bär, Wildschwein und Co..
Markus Mende
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