Auch in diesem Jahr haben die Insektenkundler Erwin Scheuchl, Heinrich Vogel und Wolfgang Willner auf Einladung der Kreisgruppe des Bund Naturschutz ihre Exkursionen zu Nacht- und Tagfaltern sowie zu Wildbienen durchgeführt. Zuerst machten sich am Samstag, dem 14.06. zahlreiche Teilnehmer bei Einbruch der Dunkelheit in Bruckberg zum Wald bei Hartshausen auf. Hier waren „Leuchttürme“ aufgestellt, deren Lichtquelle vor allem Nachtfalter, aber auch Käfer, Wanzen und Fliegen anlockt. Die Platzwahl war günstig, da bei Laub- und Mischwäldern bisher weniger Einbrüche bei den Nachfalter-Individuen und -Arten beobachtet wurden. Zudem war die warme und windstille Witterung optimal, so dass sich verschiedenste weiße, braune, grün-silbern schimmernde, ockerfarbene, gepunktete, gefleckte und gescheckte Falter einfanden, die zu den Familien der Zünsler, Eulen, Bären, Spanner und Spinner gehören. Die Experten äußerten sich über den größeren Anflug erfreut, da leider in den letzten Jahren immer weniger Individuen und Arten an den Leuchtzelten festzustellen waren.
„Leuchtturm“, Foto von Ingrid Großmann
Am darauffolgenden Sonntag traf man sich am Isardeich in der Bruckberger Au, um nach Tagfaltern und Wildbienen Ausschau zu halten. Durch seine abwechslungsreiche Vegetation – von feuchten Bereichen bis hin zu trockenen Hängen – bietet dieser Bereich eigentlich perfekte Lebensräume für eine Vielzahl von Schmetterlingen und Wildbienenarten. Laut den Experten hat die Anzahl der Arten und Individuen jedoch in den letzten Jahren stark abgenommen.
Bei der Exkursion konnten bei sonnigem und heißem Wetter gleich zu Beginn einige Hummelarten, wie beispielsweise Acker-, Erd- und Wiesenhummel, entdeckt werden. Auch die Wildbienen standen im Fokus: Es wurden Stängelbienen und Goldglänzende Furchenbienen bestimmt. Die Teilnehmer durften sich außerdem über einen Grünader-Weißling sowie als Highlight über ein Großes Ochsenauge freuen.
Großes Ochsenauge, Foto von Martin Nehmer
Die Exkursion endete mit einem regen Austausch und vielen neuen Eindrücken. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde die Vielfalt der nacht- und tagaktiven Insekten bewusst und sie erkannten, wie wichtig diese für das Ökosystem und für uns Menschen sind.
„Ein Garten ohne Schmetterlinge ist wie ein Himmel ohne Sterne.“ (unbekannter Autor)