Kurz vor Ostern 2025 hat sich Storch Peter erstmals auf dem Gasthof Leicht umgeschaut und Paula den Kamin mit ein paar Zweigen als geeigneten Nistplatz angeboten. Mit Erfolg. Zusammen ist der mühsame Nestbau nach erstaunlich kurzer Zeit geschafft. Auch wenn es die ersten zwei Tage so aussieht, als würde aus den paar Zweigen, von denen immer wieder welche vom Kamin fallen, nie ein Nest.
Paula und Peter brüten Tag und Nacht und wechseln sich dabei auch ab. Nach gut einem Monat ist ein kleines Storchenköpfchen im Nest zu sehen. Vielleicht sind es sogar zwei Storchenjunge? Tatsächlich. Seitdem füttern Paula und Petra ihre Jungen mit Mäusen, Regenwürmern, Insekten und was sie an kleinen Tieren, auch Fröschen, auf den Feldern und Wiesen so finden. Sie schützen ihren Nachwuchs mit ausgebreiteten Flügeln vor Hitze und Regen und pflegen ihr Gefieder. Eine stressige Zeit für das Storchenpaar. Um die Partnerschaft zu festigen, wird viel geklappert. Peter ist übrigens der Storch, der am Hals deutlich mehr Schmuckfedern hat.
Etwa 10 Wochen dauert es, bis auch die kleinen Störche anfangen selbst zu fliegen. Dann färben sich auch ihre Schäbel rötlicher. Vorher sind die Storchenkinder gut an ihren dunklen Schnäbeln zu erkennen. Sie streiten auch mal heftig ums Futter. Wenn es genug Nahrung gibt und die Jungstörche überleben können sie 10 bis 15 Jahre alt werden.
Storchenpaare bleiben ihrem Horst treu, wenn das Futterangebot passt und sie beide rechtzeitig im Frühjahr wieder zurück kehren.
Wer mehr von Störchen sehen will: das Frensdorfer Bauernmuseum hat für sein Storchennest eine Live-Webcam eingerichtet https://www.bauernmuseum-frensdorf.de/
Die gezielte Storchenschutzmaßnahmen der letzten Jahrzehnte hatten Erfolg. Seit 2017 gilt der Storchenbestand in Bayern wieder als gesichert. Neben geeigneten Nistplätzen ist es das Nahrungsangebot in den Wiesen und Felder entscheidend. Auch dass viele Störche mittlerweile im Winter nicht mehr so weit in den Süden ziehen hat dafür gesorgt, dass die Zahl der Störche zugenommen hat. Denn gefährlich für Störche und andere Großvögel sind vor allem ungesichterte Stromleitungen. https://www.lbv.de/naturschutz/standpunkte/sichere-stromleitungen/
