Text und Fotos: Kirsten Seitz
Sanierungspläne zu Kraiburgs Grundschule und Turnhalle
Undichte Fenster, veraltete Sanitäranlagen, mangelnde Isolierung, dunkle Räume, Wasserschäden und schlechte bauliche Bedingungen sind inzwischen an vielen deutschen Schulen Standard. Schüler und Lehrer müssen ihren Schulalltag in maroden Klassenzimmern meistern. Doch nicht nur desolate Gebäude und Räume machen den Schulen das Leben schwer, sondern auch Lehrermangel, ansteigende Kinder- und Schülerzahlen, Inklusionsarbeit und politische Beschlüsse wie das Recht auf Ganztagsbetreuung. Neben unzähligen anderen Investitionen werden zudem noch mehr Bildungseinrichtungen benötigt.
Auch in Kraiburg am Inn kennt man das Problem nur zu gut. Die Grundschule und die Turnhalle wurden Anfangs der 1970er erbaut. So gingen mehr als 50 Jahre nicht spurlos an dem Gebäude vorbei. Seitens der Marktgemeinde wurde man deshalb aktiv und nahm die Schul- und Turnhallensanierung nun in Angriff. Der Ortsverband der Kraiburger CSU organisierte die Schulbesichtigung mit der ersten Bürgermeisterin Petra Jackl und Architekt Josef Anglhuber. Bei einer Begehung des Gebäudes mit einigen Gemeinderäten, Trainern der Abteilung Fußball und Tischtennis des TV Kraiburg und Elternbeirat informierten Sie über den aktuellen Stand der geplanten voraussichtlichen Baumaßnahmen. „Die erforderlichen Unterlagen wurden bereits bei der Regierung Oberbayern eingereicht. Nach Genehmigung des Raumplanes können Fördermittel beantragt werden. Sobald der Bewilligungsbescheid vorliegt und alles genehmigt ist, kann mit den Baumaßnahmen begonnen werden“, sagt Bürgermeisterin Jackl.
In den letzten Jahren wurden bereits ca. 1,5 Mio. Euro in Sanierungsmaßnahmen investiert. So mussten die Dächer, die durch einen schweren Hagelschaden im Juni 2021 stark beschädigt wurden, erneuert werden. Das Turnhallendach wurde als Gründach ausgeführt. Dies bringt jede Menge Vorteile mit sich wie zum Beispiel, dass Überschusswasser bei starkem Regen zurückgehalten wird und eine verbesserte Wärmedämmung im Winter, wie im Sommer. Das Dach wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Auf das Dach der Schule installierte man zusätzlich eine PV-Anlage. Zusätzlich wurden bereits mit Mitteln aus einem kommunalen Förderprogramm die Westfassade mit den Fenstern und im Altbau die Beleuchtung und die Decken erneuert.
Die Schule besteht aus drei Baukörpern. Dem Altbau, dem Neubau und der Turnhalle. Der sogenannte „Neubau“ stammt aus den 1980er Jahren. Ursprünglich wurde die Schule als Grund- und Teilhauptschule errichtet. Durch die Herabstufung zur Grundschule reduzierte sich die Klassenanzahl, was wiederum den Vorteil mit sich brachte, dass jetzt mehr Räume zur Verfügung stehen als für den reinen Schulbetrieb benötigt. Aufgrund des Raumangebotes kann man den neuen Anforderungen mit Mittags- und Ganztagsbetreuungen die Kinder gerecht werden, ohne zusätzlichen Raum schaffen zu müssen. Die Planungen sehen nun einen weiteren Ausbau der Nachmittagsbetreuung im UG vor und für den Unterricht sollen Räume für klassenübergreifendes Arbeiten geschaffen werden.
Die Turnhalle soll in ihrer Größe erhalten bleiben, aber durch eine Aufstockung des Anbaus sollen weitere Lagerflächen für Geräten geschaffen werden. Im OG des Anbaus werden zukünftig die Umkleiden und Sanitäranlagen sein.
Zusätzlich wichtige bauliche Maßnahmen sind unter anderem die Schaffung neuer Rettungswege, den Einbau eines Aufzuges für die Barrierefreiheit, eine Fassadensanierung, Sonnenschutz, Brandschutzmaßnahmen, Schallschutz, Erneuerung der Beleuchtung, Decken und Fenster, neue Böden und vieles mehr.
In der Coronazeit erhielt der Markt Kraiburg Fördermittel für die Anschaffung von Belüftungsgeräten. Damit konnte bereits jedes Klassenzimmer mit einer modernen Belüftung ausgestattet werden.
Die Baumaßnahme an der Schule und der Turnhalle wird in Bauabschnitte aufgeteilt. „Dadurch können wir eine Containerbeschulung vermeiden. Weil wir über so viele Räume verfügen, können die Klassen immer in andere Räume umziehen, während jeder Raum renoviert wird. Dies ist zwar eine Belastung für Schüler und Personal, spart aber sehr hohe Kosten“, sagt Jackl. Geplant ist mit den Maßnahmen im Schulgebäude zu beginnen. Nach deren Fertigstellung, folgt die Sanierung der Turnhalle und als letzte Maßnahme der Außenbereich.