Wir hatten Glück mit dem Wetter. Nach den heißen Wochen der Dürre war der Himmel meist bedeckt, es war angenehm warm. An die 40 interessierte Naturfreundinnen und -freunde waren gekommen, um das Wiesenleben zu beobachten.
Bei Wolkenwetter lassen sich viele Insekten eigentlich nicht sehen. Aber die Kinder „durchpflügten“ die Wiese gründlich mit ihren Keschern und brachten auf diese Weise viele artenreiche Funde in ihren Gurkengläsern zum Bestimmen an die Sammelstelle, darunter als Highlight den in den letzten Jahren scheinbar verschwundenen Kleinen Perlmuttfalter (Issoria lathonia). Dieser ist, wie schon der Name sagt, der kleinste einheimische Perlmuttfalter. Er zeichnet sich durch außergewöhnlich große silbrige Perlmuttflecken auf der Hinterflügel-Unterseite aus.
Auch die Böhmische Kuckuckshummel (Bombus bohemicus) ging den Kindern als besonderer Fund ins Netz. Sie macht es wie ihr Namensvetter aus der Vogelwelt und lässt ihren Nachwuchs in passenden Nestern anderer Hummelarten aufziehen.
Eine Teilgruppe nahm mit Spaß und hohem Erkenntnisgewinn an Jupp Schröders kompetenter Führung durch die Welt der Wiesenpflanzen teil.
Als besondere Attraktion erklärte und demonstrierte Jupp gegen Ende der Veranstaltung noch den korrekten Schnitt von Obstbäumen.
Jürgen Klapprott führte derweil eine kleine Gruppe von speziell interessierten Teilnehmern durch das kleine Arboretum inmitten der Wiese, welches mit den Jahren auf über 50 Gehölzarten angewachsen ist, darunter so wertvolle Bäume wie die Elsbeere (Sorbus torminalis) und die nahezu ausgestorbene Feldulme (Ulmus minor) oder auch Exoten wie die Chilenische Araukarie (Araucaria araucana) und den Chinesischen Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa). Letzterer trägt unter allen hier wachsenden Bäumen die größten Blätter.
So war wieder für alle etwas dabei. Beglückt über die vielen neuen Erkenntnisse und guten Gespräche trennten wir uns wieder nach etwa zweieinhalb Stunden.
Jürgen Klapprott