Das Quartiersmanagement der Gemeinde Wülfershausen a. d. Saale wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales als besonders vorbildlich bewertet und dient anderen Kommunen sowie jungen Fachkräften regelmäßig als praxisnahes Beispiel für gelungene Gemeinwesenarbeit. Dass dieser Ruf berechtigt ist, zeigt sich nicht zuletzt durch das große Interesse junger Menschen, die das Quartiersmanagement in ihrer Ausbildung oder im Berufseinstieg als wertvolle Anlaufstelle schätzen.
So auch Vanessa Halbig aus Fladungen: Die 30-jährige Studentin der Sozialen Arbeit im internationalen Kontext (Hochschule Nordhausen und HAWK Hildesheim) absolvierte ein zweiwöchiges Praktikum im Quartiersmanagement Wülfershausen, bevor sie ein weiteres Praktikum in Österreich antritt. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema Gemeinwesenarbeit – ein inhaltlicher Schwerpunkt, der in Wülfershausen nicht nur theoretisch, sondern täglich gelebt wird.
Bürgermeister Wolfgang Seifert und Quartiersmanagerin Nicole Köllmer-Holl zeigten sich von Anfang an begeistert von Frau Halbigs Engagement. „Die Bereitstellung einer Praktikumsstelle ist für uns unverzichtbar“, betont Bürgermeister Seifert. „Junge Menschen bringen viel fachliches Wissen aus dem Studium mit. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, dieses Wissen in der Praxis zu erproben, weiterzuentwickeln und mit den realen Herausforderungen des Arbeitsalltags abzugleichen.“
Während ihres Praktikums erhielt Vanessa Halbig umfassende Einblicke in die drei zentralen Säulen des Wülfershäuser Quartierskonzepts:
- Säule 1 – Beratung, Begleitung und soziale Netzwerke:
Frau Halbig nahm u. a. an einer Veranstaltung des Blindeninstituts Würzburg zum Thema „Wenn die Sinne in die Jahre kommen“ teil und unterstützte die Öffentlichkeitsarbeit mit der Gestaltung von Flyern für den Aktionsmonat „Gesund älter werden“. Durch Besuche bei einem Seniorentreff und der Teilnahme am Austausch der QuartiersmanagerInnen und Pflegelotsen erlebte sie die enge Verzahnung lokaler Netzwerke hautnah. - Säule 2 – Unterstützung und Pflege:
Einen besonders praxisnahen Einblick erhielt sie bei einem Gespräch mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) zur Einstufung eines Pflegegrades – ein typisches Beispiel für die beratende und begleitende Funktion des Quartiersmanagements. - Säule 3 – Wohnen und Grundversorgung:
Auch hier war Frau Halbig aktiv eingebunden: Ein geplanter Infoabend in Saal a. d. Saale zum Thema „Wohnen im Alter“ zeigt, wie zukunftsorientierte Versorgung und altersgerechtes Leben in der Region gestaltet werden.
Darüber hinaus setzte sie sich mit dem wichtigen Thema Fördermöglichkeiten auseinander – etwa mit Fragen zur Beantragung von Zuschüssen für Seniorenveranstaltungen oder wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.
„Ich empfinde die Arbeit hier als sehr vielseitig, praxisnah und gesellschaftlich äußerst relevant“, fasst Vanessa Halbig ihre Eindrücke zusammen.
Die Gemeinde Wülfershausen zeigt mit ihrem beispielhaften Quartiersmanagement, wie kommunale Strukturen junge Menschen auf ihrem beruflichen Weg begleiten und zugleich Impulse für soziale Innovationen im ländlichen Raum setzen können. Dabei wird eines deutlich: Wenn Theorie und Praxis sinnvoll zusammengeführt werden, profitieren alle – die Lernenden, die Kommune und letztlich auch die Gesellschaft.