Am Abend des 21. Mai 2025 fand im Gasthaus Grainer (Poststüberl) das mit Spannung erwartete erste Treffen der neu gegründeten Heimatfreunde Markt Tann statt. Rund 30 Interessierte aus Tann und Umgebung folgten der Einladung von Initiator Josef Wolferseder und Bürgermeister Wolfgang Schmid, um gemeinsam einen neuen Weg der Heimatpflege zu beschreiten – ganz bewusst abseits klassischer Vereinsstrukturen.
Offener Austausch statt Vereinsmeierei
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Wolfgang Schmid und dem Heimatbeauftragten Josef Wolferseder wurde schnell klar: Die "Heimatfreunde" setzen auf Offenheit, Freiwilligkeit und gesellschaftliche Neutralität. Es gibt keine Mitgliedsbeiträge, keine Satzung, keine Kasse – und auch keine Verpflichtungen. Jeder kann sich einbringen, muss aber nicht. "Wir wollen Gleichgesinnte aller Altersgruppen zusammenbringen, um altes Wissen weiterzugeben oder neu zu entdecken", so Wolferseder in seiner Vorstellung des Konzepts.
Grußworte und fachlicher Input
Mit herzlichen Grußworten unterstützten Alois Hofer (Heimatpfleger Wurmannsquick), Alfred Baumgartner (Stadtarchivar Simbach/Inn), Reinhard Fuchs (Archiv- und Heimatpfleger Malching), Dr. habil. Wolf-Dieter Hergeth (Burgfreunde Julbach) und Christian Iro (Heimatforscher Simbach/Inn) das Vorhaben. Sie betonten die Bedeutung des Austauschs über Gemeindegrenzen hinweg und lobten die niederschwellige Herangehensweise der Tanner Gruppe.
Vielfältige Themen und Projekte geplant
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Vorstellung möglicher Aktivitäten: Von kleinen Ausflügen und Erkundungen über interne Vorträge zur Tanner Geschichte – etwa zu Vereinen, Familien, Gebäuden oder historischen Ereignissen – bis hin zu öffentlichen Veranstaltungen und Beiträgen für die geplante Homepage, wie die Erstellung der Biografien früherer historischer Tanner Persönlichkeiten. Auch die Digitalisierung alten Filmmaterials, die Erforschung alter Gänge und Schächte oder die Auswertung von Archivmaterial wurden als spannende Projekte genannt.
Für die Kommunikation und Organisation der Treffen wurde eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet. Hier gelten klare Regeln: Nur themenbezogene Beiträge, Vorschläge für neue Mitglieder nur bei ernsthaftem Interesse und Freigabe durch die Admins Moritz Huber und Josef Wolferseder.
Historische Einblicke und musikalischer Ausklang
Nach einer angeregten Diskussion, in der das Konzept breite Zustimmung fand, tauchten die Teilnehmer gemeinsam in die Tanner Geschichte ein:
Alte Fotos von Tann wurden betrachtet und diskutiert und im Anschluss daran hielt Josef Wolferseder ein Kurzreferat über das Sgraffito von Heinrich Winnichner, das von 1953 bis 1989 die Nordseite des alten Tanner Rathauses zierte.
Für eine heitere und gesellige Atmosphäre sorgte Siegfried Maier aus Taubenbach, der mit seiner Quetsche den Abend musikalisch begleitete.
Blick in die Zukunft
Abschließend ermutigte Wolferseder alle Anwesenden, sich bis zum nächsten Treffen – geplant in etwa zwei Monaten – Gedanken darüber zu machen, wie sie sich künftig einbringen möchten. "Auch wer einfach nur zuhören und dabei sein will, ist herzlich willkommen", betonte er.
Mit viel Vorfreude blicken die Heimatfreunde Markt Tann auf die kommenden Treffen und Projekte. Wer Interesse hat, ist jederzeit eingeladen, sich der offenen Runde anzuschließen.