Wie lässt sich das Risiko für Stürze im Alter wirksam senken? Welche Alltagsgefahren lauern im Haushalt, im Garten oder bei der Wahl der Kleidung? Und was kann man ganz konkret dagegen tun? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt eines außergewöhnlichen Nachmittags beim Seniorentreff der Gemeinde Wülfershausen a. d. Saale, der am 3. Juli 2025 ganz im Zeichen der Sturzprophylaxe stand.
Gemeinsam mit dem Quartiersmanagement hatte die Gemeinde zu einer Präventionsveranstaltung eingeladen, die in Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule für Physiotherapie in Bad Neustadt stattfand – und sich als echter Volltreffer erwies. Unter dem Motto „Prävention statt Reaktion“ hielten angehende Physiotherapeutinnen und -therapeuten einen praxisnahen und mitreißenden Vortrag für die Seniorinnen und Senioren in Eichenhausen.
Die Initiative ging von Quartiersmanagerin Nicole Köllmer-Holl aus, die den Kontakt zur Schule suchte und in enger Abstimmung mit Schulleiterin Frau Christ sowie Fachlehrer Herrn Friebe ein ebenso informatives wie unterhaltsames Konzept entwickelte. Unterstützt wird diese wichtige Arbeit der Seniorenförderung von Bürgermeister Wolfgang Seifert, der als gesamtverantwortlicher Ansprechpartner für die Seniorenarbeit die Bedeutung solcher präventiven Angebote ausdrücklich unterstreicht:
„Für die Studierenden der Fachschule in Bad Neustadt sind diese Veranstaltungen ein großer Mehrwert, denn sie sammeln wertvolle Praxiserfahrung. Noch wichtiger aber ist, dass unsere Seniorinnen und Senioren in der Saalegemeinde durch solche Angebote für die tückischen Gefahren des Alltags sensibilisiert werden und so sicherer und selbstbestimmter leben können.“
Vom Stolperstein zur Sturzprävention – Theorie trifft Praxis
In einem ersten Teil erläuterten die Schüler fundiert, was häufige Ursachen für Stürze sind – von ungünstiger Schuhwahl über gefährliche Stolperfallen im Haushalt bis hin zu medikamentösen Nebenwirkungen. Auch die möglichen Folgen wie Verletzungen oder Sturzangst wurden anschaulich thematisiert. Doch die Veranstaltung war weit mehr als ein klassischer Vortrag: Die jungen Referenten setzten auf Dialog, Beispiele aus dem Alltag und persönliche Ansprache – und holten die Zuhörenden damit emotional und inhaltlich ab.
Es folgte ein aktiver Praxisteil, bei dem die Seniorinnen und Senioren unter fachkundiger Anleitung einfache Gleichgewichts- und Gehübungen ausprobieren konnten. Für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gab es einen individuellen Bewertungsbogen, der Hinweise auf das persönliche Sturzrisiko lieferte – mit einer Skala von „massiv erhöht“ bis „keine Auffälligkeiten“. Dazu wurde ein kompakter Infoflyer mit Tipps zur Sturzprävention verteilt.
Wissen, das wirkt – ein Gewinn für alle Generationen
Für die Schülerinnen und Schüler war es eine wertvolle Gelegenheit, ihr Wissen praxisnah zu erproben – und dabei gleichzeitig den sozialen Kontakt zur älteren Generation zu erleben. Für die Seniorinnen und Senioren wiederum bot die Veranstaltung eine fundierte und zugleich lebensnahe Möglichkeit, sich mit einem wichtigen Thema auseinanderzusetzen – und das in einer freundlichen, unterstützenden Atmosphäre.
Die Rückmeldungen am Ende des Nachmittags sprachen für sich:
„Ihr habt das Thema sehr anschaulich erklärt. Ich nehme viele Tipps mit nach Hause.“
„Macht weiter so – ihr seid die Zukunft, die mit uns arbeitet.“
„Wir hatten mit euch jungen Leuten einen so wunderschönen Nachmittag.“
„Eure Übungen und eure Begleitung haben uns Sicherheit gegeben.“
Fazit: Ein voller Erfolg – für Gesundheit, Miteinander und Gemeinsinn
Die Veranstaltung war mehr als ein Vortrag – sie war ein Beispiel dafür, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit gelingen kann. Bildung trifft auf Lebenserfahrung, Theorie auf gelebte Praxis, junge Energie auf ältere Weisheit. Die Gemeinde Wülfershausen und das Quartiersmanagement setzen damit ein starkes Zeichen für Gesundheitsförderung, Prävention und gelebten Zusammenhalt.
Denn wer im Alter sicher auf den Beinen bleiben will, braucht nicht nur Information – sondern auch Begegnung, Vertrauen und gemeinsames Tun. Genau das wurde hier mit großem Engagement, Herz und Verstand verwirklicht.