Im Sinne der Öffnung unseres Konzeptes nach PQB bereiten wir uns seit Frühling 2025 darauf vor, nun auch im Garten Funktionsräume zu schaffen. Diese sollen uns unterstützen die neu erlernten Abläufe noch mehr zu vertiefen, sowie jeden zu einem bedürfnis- und ressourcen orientiertem Miteinander einladen.
Im Sinne der Partizipation planten Groß und Klein was wir im Garten genau in unseren Ecken brauchen. Grundsätzlich wurden alle bereits bestehenden Funktionsräume 1:1 in den Außenbereich gespiegelt. Bei der Umsetzung arbeiteten wir ganz getreu unserem Motto ‚Zusammen sind wir stark‘ und konnten uns auch über zahlreiche externe helfende Hände freuen. (jh)
Hinter unserem Holztor findet sich jetzt ein ‚lebensechtes Spieleparadies‘ bei dem jeder auf seine Kosten kommt und sich selbstwirksam entfalten kann. Im Eingangsbereich finden sich so eine Musikwand sowie ein Künstleratelier mit eigener Galerie. Zur freien kreativen Entfaltung motivieren außerdem ständig verfügbare Materialien, eine große Pflasterfläche, sowie kindgerechte Tafeln.
Hier finden sich ebenso ein Forscherbereich mit verschiedensten Experimentier- und Forschungswerkzeugen sowie Möglichkeiten zur Vertiefung naturwissenschaftlicher Beobachtungen. Unser Gelerntes hilft uns dabei unseren Garten sowie die, in den Forscherbereich integrierten, Beete und Sträucher zu bewirtschaften.
Oberhalb dieses Bereichs erwartet uns nun eine große Freifläche, die wir ganz im Sinne der Bewegung nutzen. Hier wird getanzt, auf verschiedenen Materialien balanciert/geklettert, für ‚Aufführungen‘ geübt oder Bewegungsspiele gespielt. Durch diese flexiblen Nutzungsmöglichkeiten erweitert sich also der Bewegungsraum innen um vielfältige, spannende körperliche Erfahrungen. Wenn es die Rahmenbedingungen zulassen, kommen hier auch multiple Wasserspiele und eine Wasserbahn zum Einsatz, oder es entstehen im Schnee Bauprojekte.
Passend hierzu findet sich oberhalb der Sandkasten, eine Werkbank sowie ein großes Materiallager als Erweiterung des Funktionsraums der Bauecke. So können wir uns frei entfalten oder Teil unserer hauseigenen Werkstatt sein.
Zu anderweitigen Sozial- und Rollenerfahrungen lädt als Funktionsraum ‚Rollenspiel‘ nebenan außerdem ein Kinderrestaurant mit bewirtschafteter Matschküche ein. Auch ein Gartenhäuschen gibt es, in dem partizipativ beschlossene Themen der Kinder aufgegriffen werden. Wir üben uns hier in verschiedenen Rollen und eröffnen beispielsweise ein Feuerwehrhaus, eine Arztpraxis, unser Wohnhaus oder wir spielen ganz frei in ‚Dino-, Auto-, Spielzeugecken‘. Die Ideen hierfür sammeln wir gemeinsam, genau wie jeder sich in die Gestaltung mit einbringt.
Angrenzend befindet sich seit dem Frühling eine Paletten-Lounge. Diese lädt zum Verweilen und Philosophieren ein, während man gleichzeitig einen sicheren Blick über den gesamten Garten hat. Außerdem spiegeln sich hier, durch verschiedene Lese- und Entspannungsmaterialien die Bücherei, sowie die Achtsamkeitsinsel wider.
Weitere Literacy-Erfahrungen können wir in der angrenzenden Schreibwerkstatt machen. Hier wohnt auch das ‚Schreibhörnchen‘ als Maskottchen und begleitet uns dabei spielerisch Freude an Sprache zu entwickeln.
Auch das Bedürfnis nach Rückzug und ‚eigenem Raum‘ stillt hinterhalb ein Weidentunnel als Versteckmöglichkeit, sowie zusätzlich Rohre und Wände im Spieleturm. Dort haben wir zudem die Möglichkeit zu Klettern oder zu Rutschen.
Abgerundet wird der Garten nun schließlich durch einen weiteren Rahmen für alltagsnahe und ganzheitliche Bildung. Mit Hilfe der Firma Alexander Dumler sowie einem freiwilligem Bautrupp entstand hier eine BobbyCar Strecke, samt Waschanlage und Tankstelle. Hier lernen wir wie wichtig es ist aufeinander zu achten, nicht nur im Straßenverkehr.
Zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen dienen uns nun bereits Weidezäune und Gabionen als Abgrenzung. Diese werden langfristig durch sinnvolle Bepflanzungselemente ergänzt. So können wir uns via einem hauseigenem System orientieren, sowie den rasanten Kindergartenalltag regulieren. Nun können wir also auch den Garten täglich, flexibel in unseren Alltag einbauen.
Zur Sicherung der pädagogischen Qualität unserer Arbeit beobachten wir bewusst aktiv Interessen, Themen sowie individuelle Bildungs- und Entwicklungsziele. Diese greifen wir bedürfnis- und ressourcenorientiert in gezielten Angeboten auf. Zudem motivierten wir die Kinder stetig selbstwirksam und bewusst ihre Umwelt zu erleben. So begleiten wir sie ab ersten eigenen Beobachtungen dabei komplexe, alltagsnahe Bildung zu erfahren. Wir greifen Ideen auf, setzen Impulse und erarbeiten partizipativ einen Lösungsweg. Wir nutzen bestehende Ressourcen und fundieren unsere einst offenen Fragen mit bewusstem Erleben unseres eigenen „Spiels“. So entsteht die Möglichkeit sich selbst, sowie die eigene Umwelt als komplexes System spielerisch zu entdecken. Wir ‚begreifen‘ so unsere Entwicklung, während wir gleichzeitig Möglichkeiten schaffen stets individuell und bedürfnisorientiert reagieren zu können.