
Beim großen Saisonauftakt des Sonneberger Handballvereins (SHV) am Freitag, den 29. August an der heimischen SBBS-Halle in Steinbach konnte erstmals auch die neue Männermannschaft in Augenschein genommen werden. Zwar ist es bis zum offiziellen Saisonbeginn am 20. September mit dem Heimspiel gegen Mühlhausen noch etwas hin, doch ein genauerer Blick auf das Team zeigte zumindest zwei gänzlich neue Gesichter. Neben dem Rückkehrer Mykhailo Krivchikov, der nach einem kurzen Intermezzo in Suhl zurück nach Sonneberg wechselt, wird auch sein Bruder Igor in der kommenden Saison das Trikot der Spielzeugstädter überstreifen. Er kommt direkt von der HSG Rödental/Neustadt und möchte nach deren Aufstieg in die Oberliga etwas kürzertreten. Ebenfalls aus dem benachbarten Bayern, genauer gesagt vom HSC Coburg, wechselt der junge Paul Hempel nach Südthüringen. Für den gebürtigen Thüringer (aus Hermsdorf) war vor allem der Ausblick, mit einem so erfahrenen Handballtorhüter wie Borys Kriuchkov zusammen zu arbeiten, ein Beweggrund, sich den Sonnebergern anzuschließen. Und Coach Pit Poser kommt das gerade recht, hat doch der weitere Torhüter Richard Scholz angekündigt, aus familiären Gründen ebenfalls kürzer treten zu wollen.
Apropos Pit Poser: Auch der Trainer hat bereits in der zurückliegenden Saison Unterstützung erhalten, denn mit Roman Gurtowoi nimmt ein Sonneberger Urgestein auf der Bank Platz und unterstützt vor allem im Training. Poser selbst, einst Spieler, jetzt Trainer, erhält zudem weiterhin die volle Unterstützung und Rückendeckung durch den SHV-Vorstand. „Er hat einen wesentlichen Anteil daran, dass die Männermannschaft durch das Wellenbad der Gefühle in den letzten Jahren gut durchgekommen ist“, gibt SHV-Vorstand Alexander Ebert zu Protokoll. Nach dem Rückzug der Männer aus der Mitteldeutschen Oberliga und dem Verlust etlicher Spieler war es eben Poser, der die verbleibenden Männer zusammenhielt, dabei ehemalige Profihandballer und heimische Amateure orchestrierte und zwei Meistertitel in Folge feiern konnte. Freilich verstand den Aufstiegsverzicht nach dem zurückliegenden Meistertitel in der Landesliga, immerhin zweithöchste Spielklasse des Freistaats Thüringen, nicht jeder. Doch die angespannte Personalsituation allein war der Grund, weshalb sich SHV-Vorstand und Poser selbst schnell einig waren, ein weiteres Jahr in der Landesliga zu spielen.
Als Zielsetzung für die neue Saison gibt man zumindest schon einmal einen Medaillenplatz aus, wohl wissend, dass die Qualität der Spieler sich noch einmal verbessert hat. Aber die Mannschaft muss eben auch als Team auftreten und sich dementsprechend präsentieren. Hilfreich dabei wird auch weiterhin Dinu Untu sein, der letztjährige Torschützenkönig der Landesliga, der seinen Verbleib in Sonneberg versprach. Neben ihm sind zwei zweitere Moldawier, die in der Rückrunde erstmals zum Einsatz kamen, als Leistungsträger gesetzt: Vlad Martalog und Daniel Lungu. Ebenso früher als gedacht wird Kapitän Anatoli Bulov nach seinem Kreuzbandriss zurückkehren und auch Borys Kriuchkov gab bereits grünes Licht nach seiner langwierigen Knieverletzung. Weitere Eckpfeiler wie Oleg Kumogorodskyy und Oleksandr Pedan werden natürlich auch so viele Spiele wie möglich absolvieren. Doch tickt bei etlichen Spielern eben auch die Uhr der Lebensjahre und so ist es umso erfreulicher, dass der Weg mit dem eigenen Nachwuchs nunmehr erste Früchte trägt.
Dank einer Kooperation mit der HSG Rödental/Neustadt konnten gleich vier Nachwuchsspieler beim Handballsport gehalten werden. In Sonneberg gab es nicht genügend Spieler für den Spielbetrieb und so entschloss man sich vor Jahren, den Weg zum bayrischen Nachbarn zu gehen. Ein großes Dankeschön gebührt dabei Jan-Class de Rooij („Claasi“), der sowohl in Sonneberg als auch in der bayrischen Handballszene kein Unbekannter ist und mit viel Herzblut den Sonneberger Nachwuchs aufnahm, integrierte und nunmehr in den Männerbereich führte. Mit Robin Sauerteig, Moritz Amarell, Leopold Hopf und Ronny Bräcklein werden im Laufe dieser Saison vier weitere Akteure ins Spielzeugstädter Team aufgenommen. Alle vier spielen weiterhin in der A-Jugend für Claasi, trainieren aber auch schon bei den Männern in Sonneberg und werden nach Erreichen des 17. Lebensjahrs im Spielbetrieb integriert.
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