Nachwuchs der Ewersbacher Feuerwehr hilft mit einer spontan geplanten Übung

DIETZHÖLZTAL-EWERSBACH. Dass die Feuerwehr Menschenleben rettet, ist allgemein bekannt. Man hat auch schon gehört, dass sie mitunter Katzen, die sich auf hohe Bäume verirrt haben und nicht wieder hinunterfinden, aus ihrer misslichen Lage hilft. Jetzt aber hat der Nachwuchs der Ewersbacher Feuerwehr gleich Hunderten Küstentannen das Leben gerettet.

Was war passiert? In der Woche nach Ostern hatte die Hauberggenossenschaft Straßebersbach unterhalb des Eichholzweges 1600 Küstentannen pflanzen lassen. Mit ihnen wurde eine vor zwei Jahren abgeschlossene Pflanzung ergänzt, bei der es hohe Ausfälle gegeben hatte. 

Nun drohte den neu gepflanzten Nadelbäumchen ein ähnliches Schicksal, denn wochenlang mussten sie ohne den für das Anwachsen dringend benötigten Regen vergeblich warten. Statt in sattem Grün standen ganze Reihen blasser Jungpflanzen, die bereits die ersten Nadeln verloren. 

Könnte da nicht die Feuerwehr Nothilfe leisten, fragten sich die Verantwortlichen der Hauberggenossenschaft und dann Manuela Röseberg, die die jüngsten der Nachwuchsflorianer, die in Ewersbach „Feuerforscher“ heißen, leitet. „Ja“ lautete die spontane Antwort – und kurzfristig wurde das geplante Programm für eine gemeinsame Übung mit der Jugendwehr geändert. 

Mit mehreren Fahrzeugen rückten die Kinder und Jugendlichen dann am Freitagnachmittag aus und schritten zur Tat. Nach einer kurzen Einweisung durch Jugendfeuerwehrwart Christian Kutschker wurden Schläuche von den beiden Tankwagen zu den durstenden Küstentannen verlegt. Und dann hieß es nur noch: „Wasser marsch!“

Nun hoffen Feuerwehr und die Haubergsgenossen, dass die ungewöhnliche Übung zusammen mit dem Regen der nachfolgenden Tage noch rechtzeitig gekommen ist, um die Jungpflanzen zu retten. 

Die „Feuerforscher“ sind die erste Nachwuchsgruppe der Dietzhölztaler Wehren, in denen schon die sechs- bis zehnjährigen Kinder mit den Aufgaben der Brandbekämpfer altersgerecht vertraut gemacht werden, ehe sie dann in die Jugendfeuerwehr wechseln können. So üben sie etwa mit ganz dünnen Schläuchen, wie sie auch bei der Bekämpfung von Waldbränden eingesetzt werden.

Nach der ganz besonderen Übung freut sich der Nachwuchs nun auf das anstehende gemeinsame Zeltlager der Nachwuchsfeuerwehren des Kreises.

Bilder + Text: Frank Rademacher

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Wasser marsch! Unterstützt von Manuela Röseberg versorgen auch die jungen Feuerforscher aus Ewersbach die durstenden Küstentannen.

Ganz blass sieht die kurz nach Ostern gepflanzte Küstentanne (im Vordergrund) aus. Neben ihr ein abgestorbenes Exemplar und im Hintergrund in saftigem Grün eine gesunde Küstentanne, die vor zwei Jahren gepflanzt worden war.

Von den Löschfahrzeugen auf dem Eichholzweg müssen zunächst die Schläuche bis zu den bedrohten Pflanzen gebracht werden.