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Am 20.3. - Frühlingsanfang - bauten die Schüler der Zeller Schule eine Benjes-Hecke mit Natur-Park-Ranger Philipp Feldmeier
Pressevertreterin der Chamer Zeitung Gemeinde Zell
23.03.2025, 20:58
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Zell

 

Gutes Tun für die Natur

Zukunftsorientierte Arbeit der Schule Zell

 

Schulkinder der Naturparkschule Zell schaffen dank Benjes-Hecke neue Lebensräume

 

Eine Unterrichtsstunde im Freien, passend zum Frühlingsanfang, bei bestem Wetter und dabei Gutes für die Natur tun? Was will da ein Schüler mehr? Die Mädchen und Buben der Zeller Naturparkschule konnten letzten Donnerstag, mit Rektorin Elisabeth Bacs und weiteren Lehrkräften, eine Benjes-Hecke beim Zeller Burgberg anlegen. Unterstützt wurden die Klassen dazu von Naturpark-Ranger Philipp Feldmeier, der schon bei vielen Aktionen mit der Schule zusammengearbeitet hatte. Zudem war Feldmeier im Vorfeld schon fleißig und hatte allerhand an Gebüsch, Äste und kleinere Bäume vor circa drei Wochen bereits vorbereitet und abgeschnitten. Er zeigte den Kindern nach der Begrüßung erstmal wie ein Wespennest aussieht mit den Merkmalen und dem Ausgangspunkt sowie seine Sammlung an Insekten. „Wisst ihr was wir heute bauen wollen?“, fragte Feldmeier in die Runde. Ein lautes „Ja“ schallte ihm entgegen, denn natürlich waren die Kinder mit Rektorin Elisabeth Bacs bestens informiert. Bevor jeder ans Werk durfte, wiederholten Philipp Feldmeier und die Kombiklasse 1-2, durch ein Frage-Antwort-Spiel, den Wert einer „Benjes-Hecke“. Nach einer Entbuschung wird sofort ein neuer Lebensraum für diverse Tiergruppen wie Kleinsäuger, zum Beispiel: Igel, Mäuse, zudem Insekten, Vögel, Reptilien und Amphibien, geschaffen. Durch die Tiere werden Samen angeschleppt, wie bei einem Vogel, denn diese fressen irgendwo die Früchte von Heckenpflanzen, machen kurz Rast auf der Benjes-Hecke und scheiden dort die Samen aus. Unter günstigen Bedingungen keimen die Samen. Alle Pflanzen, die mit dem Standort zurechtkommen, können durchwachsen und die anderen gehen ein. Somit entwickelt sich die Hecke über einige Zeit hinweg von selbst und wächst von Jahr zu Jahr.

 

Nach einer kurzen Anweisung vom Naturpark-Ranger waren die fleißigen Schüler voller Tatendrang dabei, mit dem Aufschichten der Äste. Als Motivation galt es unter Beweis zu stellen, wer denn mehr schaffe. So teilte sich die 1-2 Kombiklasse in zwei Gruppen und alle gaben ihr Bestes. Der Elan und Kampfgeist waren ungebremst und erstaunlich. Am Ende sah man bereits ein tolles Ergebnis und letztendlich halfen dann alle zusammen, somit waren alle Gewinner.

 

Bürgermeister Thomas Schwarzfischer schaute auch vorbei und lobte die gute Arbeit der Kinder. Er verteilte als Belohnung an alle eine kleine Süßigkeit und dankte der Schule für diese tolle und zukunftsorientierte Maßnahme.

 

Nachdem sich die 35 Kinder der 1-2 Kombiklasse wieder zurück zum Schulhaus machten, kamen die 38 Schüler der dritten und vierten Klasse (ebenfalls Kombiklasse) mit den Lehrerinnen Andrea Seebauer und Jasmin Brinkmann, auf den Berg zur Burg Lobenstein.

Diese bekamen ebenso wie die Vorgänger eine kurze Einführung und zeigten sodann ihr Können, Eifer und Zusammenhalt. Erfreulich für alle, denn eine fertige Benjes-Hecke stand am Ende da. Nun können Wanderer und Interessierte die geschaffene Umwelt-Attraktion neben der kleinen Straße Richtung Burg, gegenüber einer achten Station des Kreuzweges, bewundern.

 

Noch wissenswert sei, dass es sich bei der Wiese am Zeller Burgberg um einen Magerrasen handelt. Dieser Rasen ist sehr artenreich und auch hier wachsen stark gefährdete Pflanzenarten. Unter einem Gebüsch verschwinden diese Arten schnell und die gesamte Pflanzengemeinschaft des Magerrasens geht verloren. Besonders spezielle Heuschrecken, die rund um Burg Lobenstein vorkommen, wollen eine offene Landschaft und kein Gebüsch. Die Fläche des wertvollen Magerrasens wurde nun erweitert und das weniger wertvolle Gebüsch reduziert. Trotzdem:  „Weniger wertvoll heißt aber nicht wertlos, denn das Gebüsch ist genauso wertvoll. Weil wir einen Teil des Lebensraums „Gebüsch“ zerstört haben, haben wir versucht einen sogenannten Ersatzlebensraum zu schaffen - die Benjes Hecke“, berichtete Naturpark-Ranger Feldmeier abschließend.

 

Nicht zu vergessen, ist, dass diese Maßnahmen der Entbuschung und auch die Entsorgung Kosten verursachen würden. In der Regel konnte so etwas über Naturschutzmittel mitfinanziert beziehungsweise gefördert werden - im Rahmen der Landschaftspflege und Naturpark-Richtlinien-LNPR. Weil aber der Haushalt gestrichen beziehungsweise so extrem gekürzt wurde, wäre für so eine Aktion wahrscheinlich kein Geld vorhanden und könnte nicht stattfinden. Doch durch die Mithilfe des Naturparks und der Grundschule Zell konnte somit viel Geld gespart werden. Zudem förderte man das Umweltbewusstsein der Kinder.


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