Heimat Info Logo
Zur Geschichte des Fronleichnamsfestes
Ortsheimatpfleger
21.06.2025, 14:21
Bilder (1)

Das Bistum Regensburg informiert auf seiner Website über die Geschichte des Fronleichnamsfestes:

Das Fest geht auf eine Vision der Augustinernonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209 zurück. Der Überlieferung nach sah sie den Mond, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus, so berichtete sie, habe ihr erklärt, dass der Mond die Kirche bedeute. Der dunkle Fleck darin symbolisiere das Fehlen eines besonderen Festes für die Gegenwart Christi in den eucharistischen Gestalten von Brot und Wein. Der Bischof von Lüttich führte daraufhin 1246 das Fronleichnamsfest in seiner Diözese ein. Papst Johannes XXII. erklärte es 1317 zum Fest der ganzen Kirche. Die ersten Prozessionen in Köln fanden im 13. Jahrhundert statt und für Regensburg ist die erste bekannte Prozession im Jahr 1396 dokumentiert. Im Lauf der Zeit wurden auf dem Prozessionsweg vier Altäre aufgestellt. Vier sind es, weil die Prozession auf Stadt- und Flurumgänge zurückgeht, bei denen der sakramentale Segen in die vier Himmelsrichtungen erteilt wurde. Da die Zahl vier auch auf die Evangelien verweist, wird in der Regel an jeder Station aus einem anderen Evangelium vorgelesen, Fürbitten werden gesprochen und der sakramentale Segen wird gespendet. Im späten Mittelalter waren lebende Bilder mit Szenen aus der Bibel die Höhepunkte des Umzugs. So geht beispielsweise der Drachenstich in Furth im Wald, bei dem ein Drache mitgeführt und nach der Prozession von einem Ritter „erstochen“ wurde, auf die Fronleichnamsprozession zurück. Im Barock begann man, Blumen auf den Weg zu streuen und die Straßen sowie Häuser festlich zu schmücken. Das Wort „Prangertag“ (von „prangen“ = schmücken) für Fronleichnam hat seinen Ursprung hier.

Noch heute werden in Bayern am Tag vor Fronleichnam die Straßen und Häuser mit Birkenbäumchen, sogenannten Prangerstauden oder Kranzlstauden, geschmückt. Vor den vier Altären werden Blumenteppiche ausgelegt, um den festlichen Charakter dieses besonderen Tages zu unterstreichen.“

 Schulleiter Hans Gabriel hat in Neukirchen-Balbini Anfang der 1950er Jahre dieses Foto von der geschmückten Hauptstraße mit der Pfarrkirche St. Michael gemacht