Zwischen 2016 und 2025 wurden im gesamten Stadtgebiet, insgesamt 22 neue digitale Sirenen installiert. Damit wird die flächendeckende Warnung der Bevölkerung in Notfällen erheblich verbessert. Mit der Errichtung einer zweiten Anlage in Embken ist das Projekt abgeschlossen. Für alle Sirenen konnten Fördergelder generiert werden, die technische Ausführung erfolgte nach Ausschreibung durch die externe Hörmanngruppe mit Stammsitz in Kirchseeon. Öffentliche Sirenen werden durch die Kommunen als örtlicher Aufgabenträger beschafft, installiert, betrieben und gewartet. Das war bis zum fall des eisernen Vorhangs anders, damals wurde das Sirenenetz in der Bundesrepublik vom Bund betrieben und unterhalten, allerdings auch abgeschafft, nachdem der Warschauer Pakt zerfiel. Bereits nach den Flutkatastrophen im Oderbruch Mitte der neunziger Jahre war klar, das eine flächendeckende Warnung der Bevölkerung neu aufgebaut werden muss. Es vergingen noch einige Jahre und Katastrophen, bis der Bund und die Länder begannen die Kommunen beim Aufbau der Anlagen finanziell zu unterstützen. Eine schnelle Warnung der Bevölkerung ist sowohl bei besonderen Gefahrenlagen mit Gefährdungen der Bevölkerung zum Beispiel bei großen Gefahrgut-Unfällen, Großbränden mit gefährlichem Brandrauch, Extremwetter-Ereignissen wie Extremregen oder Tornados als auch bei Bedrohungs- und Krisenlagen im Bereich der zivilen Verteidigung überlebenswichtig. Sirenen sind dabei deutlich sicherer und schneller als andere Warnmittel und leisten daher einen wichtigen Weck- und Warneffekt im Warnmittelmix der Bundesrepublik Deutschland, welcher ebenfalls auf Warnung über Mobiltelefon-Netze (Cell Broadcast), Warn-Apps wie NINA und KatWarn, Rundfunk, Internet oder Fernsehen beruht. Eine Alarmierung der Nideggener Feuerwehr via Sirene erfolgt nur noch bei besonders schwerwiegenden Einsätzen mit Personengefährdung oder auf besondere Anforderung des Gesamteinsatzleiters der Feuerwehr. Je nach Lage können einzelne Stadtteile oder die gesamte Stadt Nideggen gewarnt werden. Auch die Sirenen im oberen Rurtal können bei einer Gefahrenlage über alle drei Kommunen, Heimbach, Nideggen und Hürtgenwald parallel ausgelöst werden.
Bei einer Alarmierung der Feuerwehr wird ein einminütiger Heulton zu hören sein, der zweimal unterbrochen wird. Bei einer allgemeinen Warnung der Bevölkerung wird ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton zu hören sein. Die Entwarnung wird durch einen durchgehenden einminütigen Heulton signalisiert.
Die Standorte der neuen Sirenen wurden in einer Vorplanung so ausgewählt, dass die Sirenen in allen bewohnten Bereichen später gut hörbar sind. Dabei wurden vorrangig Standorte ausgewählt, bei denen das Dach öffentlicher Gebäude genutzt werden konnte. Weitere Standorte wurden so ausgewählt, dass die Installation von Masten auf Grundstücken der Stadt Nideggen möglich ist. Trotzdem wird es Bereiche geben, in denen die Sirenen nur leise oder gar nicht hörbar sind. Auch die modernen Fenster mit ihrer Wärmeschutzverglasung dichten Umgebungslärm gut ab. Hier sollten die Bürger auf Warn-Apps ausweichen.