Was in Mühlhausen seinen Anfang nahm, eroberte ab 1960 die ganze Welt: Die „Arnold Rapido“ – eine N-Spur-Modelleisenbahn mit nur 9 Millimetern Spurbreite. Vom Bahnhof Mühlhausen gingen die filigranen Züge in alle fünf Erdteile. Jetzt bekommt diese Erfolgsgeschichte einen festen Platz in unserer Heimat: In Sulzbürg wurde – rechtzeitig zum Jubiläum – die bundesweit größte Arnold-Ausstellung feierlich eröffnet.
Impulsgeber der Rapido war einst Walter Münzberg, der die Firma Arnold in Nürnberg mit seiner Idee überzeugte. In ihrer Blütezeit beschäftigte das Unternehmen über 500 Mitarbeiter. Die Produktion lief bis 2001, zuletzt unter italienischer Leitung.
Der Gemeinderat hatte 2019 beschlossen, dem Unternehmen eine dauerhafte Ausstellung zu widmen. Nun wurde im alten Raiffeisengebäude in Sulzbürg – mit großem Engagement vieler Beteiligter – ein wahres Kleinod geschaffen. Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer, Museumsleiter Ludwig Schiller und vier Sulzbürger „Arnoldianer“ – Alexander Emmerling, Heinz Weichselbaum, Christian Schulz und Herbert Nedo – haben die Idee maßgeblich vorangetrieben.
Für 480.000 Euro wurde das einst unscheinbare Gebäude am Marktplatz 1 zum „Bahnhofserlebnis“ umgebaut – inklusive lebensgroßer Figuren von Firmengründer Karl Arnold und seiner Enkelin. Der Freistaat Bayern unterstützte das Projekt großzügig mit 283.000 Euro.
Die Ausstellung zeigt wechselnde Anlagen, historische Schaukästen und Original-Utensilien echter Eisenbahnen – vom Zuglaufschild bis zur Güterwagenachse. Museumsleiter Ludwig Schiller sieht darin einen weiteren Baustein der künftigen „Museumsinsel“. Alexander Emmerling betonte bei der Eröffnung: „Diese Ausstellung ist weltweit einzigartig – und wir wollen sie für die nächsten 100 Jahre erhalten.“
Landrat Willibald Gailler brachte es auf den Punkt: „Hier waren Überzeugungstäter am Werk.“ Auch Pfarrer Andreas Endriss und Pfarrer i.R. Christian Schulz gaben den neuen Ausstellungsräumen den kirchlichen Segen.
📍 Arnold-Ausstellung im alten Raiffeisengebäude, Sulzbürg, Marktplatz 1
🕒 Öffnungszeiten: Samstag & Sonntag, 14–16 Uhr (analog Landlmuseum)
Ein Muss für Eisenbahnfreunde – und ein starkes Stück Heimatgeschichte! 🚂