Der Patenschaftstag der Gemeinde Kammeltal und ihrer Patenkompanie zeigt Einblicke in die Arbeit der Bundeswehr und örtlicher Einsatzkräfte
Vorangegangen war eine Übungswoche der 4. Kompanie des Sanitätsregiments 3 „Alb-Donau“ in Dornstadt, der Patenkompanie der Gemeinde Kammeltal. Schwerpunkt war die Integration der Sanitätseinrichtung der Bundeswehr in und an die feste Infrastruktur. Rund 45 Soldatinnen und Soldaten hatten an der Übungswoche teilgenommen und dazu bei der Gemeindehalle in Ettenbeuren ein sogenanntes „kleines Feldlazarett“ eingerichtet – eine Art mobiles Krankenhaus in modularer Bauweise.
Beim Patenschaftstag am Samstag hatten Besucherinnen und Besucher nicht nur die Möglichkeit einen Blick in ein solches Rettungszentrum zu werfen, zuvor war ein klassischer Verkehrsunfall mit zwei PKW simuliert worden: Für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Ettenbeuren und Unterrohr galt es zunächst, mit Spreizer und Rettungsschere eine eingeklemmte Insassin auf so sanfte Weise wie möglich aus einem der Fahrzeuge zu befreien und anschließend an den Rettungsdienst zu übergeben – ein Szenario, bei dem die Vorgehensweise der Feuerwehr Schritt für Schritt von Ettenbeurens stellvertretendem Kommandant Willhelm Krautmann erklärt und welches von zahlreichen Bürgerinnen und Bürger verfolgt wurde.
Die Aufgaben des Rettungsdienstes übernahmen an dem Samstagvormittag anschließend Soldatinnen und Soldaten der Patenkompanie. Die verletzte Person wurde nicht mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus, sondern direkt in den Schockraum des Feldlazaretts zur sofortigen Behandlung und Stabilisierung gebracht. Von dort aus konnte der Weg der Patientin weiterverfolgt werden, zunächst in den wie in einer deutschen Klinik ausgestatteten OP-Bereich und später zur Intensivstation mit allem was für die Intensivpflege benötigt wird. Einzig die in der Gemeindehalle acht nebeneinander aufgestellten Pflegebetten verliehen den Eindruck, sich nicht im Umfeld eines Krankenhauses zu befinden.
Mit ihrer freundlichen Aufnahme gebe die Gemeinde Kammeltal ihrer Patenkompanie nicht nur die Möglichkeit mit ihrem System in ungewohnter Umgebung zu arbeiten, sie trage gleichzeitig für dessen weitere Entwicklung bei, betonte Kompaniechef Flottillenarzt Lukas Mörsch. Es sei schön, wie die Pflege der Patenschaft verlaufe: „Wir sind immer wieder gerne bei Euch.“ Kammeltals Bürgermeister Thorsten Wick fügte an: Man habe gesehen, wie professionell die Feuerwehr vorgehe. Genauso wichtig sei, gemeinsam mit der Patenkompanie solche Übungen durchzuführen und die Gemeinde fördere und unterstütze das. „Die momentane Situation lässt es nicht zu, dass wir auf unsere Bundeswehr verzichten.“
Die Patenschaft der Gemeinde Kammeltal mit der 4. Kompanie des Sanitätsregiments 3 „Alb-Donau“ in Dornstadt besteht seit 2017 und wird mit regelmäßigen Treffen gepflegt. In diesem Jahr wurde ein weiteres Mal nicht nur eindrucksvoll gezeigt, was Bundeswehr und Hilfskräfte leisten, es fand wieder ein gemeinsamer Kameradschaftsabend statt, zu dem auch Soldatenvereine eingeladen waren.
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