Regensburg (RL). Der deutsche Hosenspezialist MAC JEANS hat sich ein klares Ziel gesetzt: Den ökologischen Fußabdruck seiner Produktion deutlich zu reduzieren und nachhaltige Alternativen zu konventioneller Baumwolle in der Textilindustrie voranzutreiben. Im Rahmen eines ersten Netzwerktreffens, das gemeinsam mit der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg und Landrätin Tanja Schweiger initiiert wurde, diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Landwirtschaft und Forschung die Chancen des Faserhanf-Anbaus in Bayern. Ziel ist es, regionale Strukturen für Anbau, Faseraufschluss und Weiterverarbeitung aufzubauen und somit eine europäische nachhaltige Lieferkette für Textilfasern zu schaffen.
Mit der Initiative „The European Hemp Connection“ startet das bayerische Familienunternehmen eine zukunftsweisende Initiative, um Hanf als leistungsfähige und ressourcenschonende Naturfaser in Europa zu etablieren und entscheidende Akteure entlang der textilen Wertschöpfungskette zu vernetzen.
Im Kern dieses ersten Fachgesprächs geht es um die Identifikation der noch zu schließenden Lücken in der Wertschöpfungskette sowie um den Abbau bestehender Hürden – wie etwa Technologien zum Faseraufschluss, mangelnde Anbieter in diesem Bereich oder das Fehlen weiterverarbeitender Spinnereien und Webereien.
„Wir glauben an die Kraft von Innovation und Kooperation“, betont Eveline Schönleber, Geschäftsführerin von MAC JEANS. „Nachhaltige Materialien wie Hanf oder Brennnessel zeigen, dass hochwertige Mode und ökologische Verantwortung kein Widerspruch sind. Unser Anspruch ist es, textile Innovationen aus Europa heraus voranzutreiben – und sind dabei offen für jeden Ansatz, der einen echten Unterschied macht.“
Die Initiative knüpft an das umfassende Nachhaltigkeitsengagement von MAC JEANS an: Aktuell wurde das Unternehmen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Produkte 2026 für seine innovative Jeans aus Brennnessel-Fasern ausgezeichnet. Neben Hanf erforscht das Unternehmen derzeit weitere zukunftsfähige Natur- und Recyclingfasern, um langfristig eine breite Materialbasis für umweltfreundliche Mode zu schaffen.
Auch die Region Regensburg sieht im Projekt eine große Chance, Landwirtschaft und Industrie enger miteinander zu verbinden. „Die erfolgreichen Wertschöpfungsketten bei Bio-Schälkartoffeln und Bio-Rindfleisch zeigen, was unsere Betriebe leisten können. Mit dieser Erfahrung unterstützen wir gemeinsam die regionale Wertschöpfungskette vom Hanf zur Hose“, so Landrätin Tanja Schweiger.
Hanf überzeugt durch zahlreiche ökologische Vorteile: Die Pflanze wächst ohne künstliche Bewässerung, benötigt keine Pflanzenschutzmittel und kann nahezu überall in Mitteleuropa angebaut werden. Diese Erfahrung teilt auch der Landwirt Dr. Heinz-Friedrich Schönleber: „Ich baue seit Jahren Hanf an und sehe, wie nachhaltig und leistungsfähig diese Kultur ist. Unser Ziel ist es, dieses Potenzial für eine regionale, zukunftsfähige Faserproduktion zu nutzen.“ Herr Dr. Schönleber bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Regensburg sowie einen weiteren Betrieb in Sachsen. Insgesamt baut er jährlich circa fünf Hektar Hanf an, welcher primär der Forschung und Entwicklung dient.
Zudem lässt sich Hanf in europäischen Spinnereien und Webereien weiterverarbeiten – ein entscheidender Schritt hin zu kurzen, transparenten und regionalen Lieferketten und einer verbesserten geo-politischen Unabhängigkeit. „Hanf kann unseren bayerischen Landwirten neue Einkommensperspektiven eröffnen und zeigen, wie Landwirtschaft und Textilproduktion gemeinsam nachhaltige Wertschöpfung gestalten kann.“ - Ely Eibisch, Vizepräsident des bayerischen Bauernverbandes.
Das neue Projekt soll nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Chancen eröffnen: Regionale Landwirtschaftsbetriebe können von neuen Einkommensquellen profitieren, Transportwege werden verkürzt und die europäische Bekleidungsindustrie gewinnt an Unabhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten.
Laut C.A.R.M.E.N. e.V. bietet Nutzhanf große Potenziale für Bayern. Für eine regionale textile Wertschöpfungskette fehlt jedoch noch wichtige Infrastruktur. Im Fokus stand daher, wo zentrale Entwicklungs- und Investitionsbedarfe bestehen, welche Vorteile der regionale Hanfanbau bietet und wie künftig Synergien geschaffen sowie relevante Akteure miteinander vernetzt werden können.
Mit „The European Hemp Connection“ setzt MAC JEANS ein starkes Zeichen für die Zukunft der Textilproduktion – innovativ, verantwortungsbewusst und lokal bzw. europäisch gedacht. Das Unternehmen zeigt, dass nachhaltiges Wirtschaften und modischer Anspruch Hand in Hand gehen können – und, dass neue Fasern wie Hanf die Basis für eine umweltfreundlichere Textilindustrie von morgen bilden.
Über MAC JEANS
MAC JEANS mit Sitz in Wald/Roßbach ist einer der führenden europäischen Hersteller für Damen- und Herrenhosen. Das Unternehmen steht seit seiner Gründung für Qualität, Passform und Nachhaltigkeit. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Materialien und innovativer Produktionsprozesse wurde MAC JEANS mehrfach für sein Engagement im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet – aktuell mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Produkte 2026 für seine Brennnessel-Initiative. Weitere Informationen unter: www.mac-jeans.com
Über Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg
Die Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg stärkt regionale Bio-Wertschöpfung und fördert nachhaltige Landwirtschaft. Schwerpunkte sind der Aufbau regionaler Lieferketten, die Vernetzung von Betrieben und Kommunen sowie die Unterstützung praxisnaher Projekte. Erfolge zeigen sich in neuen Kooperationen und mehr Sichtbarkeit regionaler Bio-Produkte. Das Projekt wir unterstützt durch Fördermittel des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF). Weitere Informationen unter: https://oekomodellregionen.bayern/stadt.land.regensburg
Über C.A.R.M.E.N. e.V.
Die Öko-Modellregion Stadt.Land. „C.A.R.M.E.N. e.V. ist die bayerische Koordinierungsstelle für nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung. Seit 1992 bündelt das Netzwerk Wissen zu Themen unter anderem Bioökonomie, Biowerkstoffe, Naturbaustoffe und Industriepflanzen. Der von über 100 Mitgliedern getragene Verein beschäftigt 50 Mitarbeitende, die fachkundige Beratung und Informationsarbeit für Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Privatpersonen bieten.“ Weitere Informationen unter: www.carmen-ev.de
Kontakt:
Julius Kuschel, Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg, oekomodellregion@lra-regensburg.de
Telefon 09414009-168
Bildunterschrift: Dr. Heinz-Friedrich Schönleber (FARMHUS Group), Landrätin Tanja Schweiger und Eveline Schönleber (Geschäftsführerin MAC JEANS). Foto: Michael Tinnefeld
Dr. Heinz-Friedrich Schönleber (FARMHUS Group), Landrätin Tanja Schweiger, Ely Eibisch (Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes), Julius Kuschel (Projektmanager Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg). Foto: Michael Tinnefeld
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