Viele wissen, dass Sonnenschutz wichtig ist. Trotzdem wird die ultraviolette UV-Strahlung der Sonne und von Solarien vielfach unterschätzt und Schutzmaßnahmen vernachlässigt. Dadurch erhöht sich allerdings das Risiko für Hautkrebs.
Auf dem Zeltplatz „Oma Eichler“ in Untertrubach werden die Gäste ab sofort täglich auf den aktuellen UV-Index und den dazu passenden Sonnenschutz hingewiesen. Eine markante Farbskala mit UV-Werten von 1 (schwach) bis 11+ (extrem) zeigt Verhaltensempfehlungen für die jeweilige UV-Strahlungsstärke auf. Über den QR-Code auf der UV-Indextafel gelangen die Badegäste zum Tages-aktuellen Wert für Gößweinstein.
Unter dem Motto „Watch out at the beach“ wurde das von der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e. V. (ADP) ins Leben gerufene Warnsystem zunächst am Timmendorfer Strand eingeführt, ehe die UV-Index-Tafeln jetzt in die Fränkische Schweiz kommen:
- Höhenschwimmbad Gößweinstein,
- Freibäder Ebermannstadt „Ebser Mare“ und Forchheim „Königsbad“,
- Touristinfo Ebermannstadt am Marktplatz,
- Minigolfplatz auf der Sportinsel in Forchheim und
- Kletterer-Campingplatz „Oma Eichler“ Untertrubach.
Die AOK Direktion Bamberg hat diese UV-Indextafeln gefördert. „Als Gesundheitskasse ist es uns ein großes Anliegen, die Menschen für die Gefahren durch UV-Strahlung zu sensibilisieren. Die neuen UV-Index-Tafeln helfen dabei, das individuelle Risiko besser einzuschätzen und gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Prävention beginnt mit Information – dafür setzen wir uns ein“ sagt Sabrina Förtsch, Teamleitung Markt und Gesundheit der AOK-Direktion Bamberg.
Die ultraviolette Strahlung der Sonne und von Solarien ist der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Die menschlichen Sinne können die UV-Strahlung nicht wahrnehmen. Wenig Bewölkung, Höhenlage oder Nähe zu Wasser führen zu mehr UV-Intensität. Bedingt durch den Klimawandel haben wir häufiger einen wolkenlosen Himmel und damit eine längere Sonnenscheindauer. Mehr Ozon-arme Luftmassen strömen im Frühjahr von der Arktis zu uns und sorgen für ungewöhnlich hohe UV-Strahlungswerte bei noch niedrigen Temperaturen.
„Wenn es anfängt zu brennen, zu jucken und die Haut sich langsam rötet, hat die UV-Strahlung bereits erheblichen Schaden angerichtet. Dadurch erhöht sich das Hautkrebsrisiko“, erläutert Prof. Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). „Wir wollen dem vorbeugen und auf die Gefahr der UV-Strahlung deutlich hinweisen.“ Trifft UV-Strahlung auf die Haut, sorgt sie unmittelbar für Schäden im Erbgut der Hautzellen. Darauf reagiert die Haut sofort mit einem ausgeklügelten Reparatursystem und behebt diese Schäden. Bei zu viel UV-Strahlung – auch ohne sichtbaren Sonnenbrand – bleiben geschädigte Zellen in der Haut unrepariert. Je mehr Zellschäden sich in der Haut im Laufe des Lebens ansammeln, desto höher ist das Hautkrebsrisiko. Weitere Auswirkungen der UV-Strahlung sind Augenschäden („Grauer Star“), vorzeitige Hautalterung und eine Schwächung des Immunsystems.
Infomaterialien rund um das Thema UV-Schutz für Kinder und Erwachsene finden Sie unter www.krebshilfe.de und können in gedruckter Form kostenfrei bestellt werden (siehe auch: https://watchoutatthebeach.io/ und https://www.hautkrebspraevention.de/de/presse/2022/watch-out-at-the-beach.php)
Wie man sich bei UV-Strahlung richtig verhält, ist im Folgenden zusammengefasst:
- Direkte Sonneneinstrahlung & Mittagssonne meiden
- An schattigen Orten aufhalten – Strandmuschel für Kinder und Kopf
- Schutz durch Kopfbedeckung und/oder Sonnenschirm und Sonnenbrille
- Sonnenschutzmittel verwenden
- Helle, luftige Kleidung tragen
Zudem finden Sie auf der Website von Gesundheitsamt und Gesundheitsregion plus unter „Klima & Gesundheit“ eine Zusammenstellung nützlicher Informationen zu einem angepassten Verhalten.
Die Gesundheitsregion plus ist ein vom Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördertes Projekt, das 2021 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Weitere Auskünfte dazu erhalten Sie von Frau Katharina Denker (Tel. 0 91 91 / 86 – 35 11) sowie von Frau Bärbel Matiaske (Tel. 0 91 91 / 86 – 35 10).
Foto (v. l.): Doris Spoddig, Tobias Haase, Sabrina Förtsch (alle AOK), Martha Walter (Zeltplatz Oma Eichler), Bgm. Markus Grüner (Gemeinde), Bärbel Matiaske und Katharina Denker (beide Gesundheitsregion)
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