Erster Bürgermeister Achim Höfling eröffnete am 05.08.2025 um 19:30 Uhr die 12. Sitzung des Gemeinderates, begrüßte alle Anwesenden, stellte die ordnungsgemäße Ladung und Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest. Die Tagesordnung (öffentlicher und nichtöffentlicher Sitzungsteil) wurde einstimmig angenommen. Die Gemeinderatssitzung endete mit einem nichtöffentlichen Sitzungsteil.
1 Anerkennung der Niederschrift der Gemeinderatssitzung vom 15.07.2025
Dem Gemeinderat wurde die Niederschrift von der Gemeinderatssitzung vom 15.07.2025 zur Kenntnisnahme freigegeben. Der Gemeinderat ist mit der Niederschrift einverstanden.
2 Beratung und Beschluss über den Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport auf dem Grundstück Fl.Nr. 711, "Glauberstr. 39" in Hundsbach.
Die Eigentümer des Grundstücks Fl.Nr. 711, „Glauberstr. 39“ in Hundsbach planen den Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport. Das Vorhaben liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Mistleite II“.
Es werden drei Befreiungen beantragt. Die erste betrifft das Baufenster. Die nord-westliche Hausecke soll geringfügig über das Baufenster hinausragen. Als Begründung für die vergrößerte Grundfläche wird die Möglichkeit zur Realisierung einer ebenerdigen Nutzung genannt.
Die zweite Befreiung betrifft die Dachfarbe. Der Bebauungsplan sieht die Dacheindeckung in roter Farbe vor, beantragt werden schwarze Ziegel.
Die dritte Befreiung betrifft die Dachform des Anbaus. Der Bebauungsplan schreibt Satteldächer mit einer Neigung zwischen 38 ° und 48 ° vor. Der Anbau soll jedoch mit einem Pultdach mit 5° Neigung versehen werden.
Beschluss:
Der Gemeinderat stimmt für den Bauantrag auf Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport auf dem Grundstück Fl.Nr. 711 („Glauberstr. 39“) in Hundsbach mit den beantragten Befreiungen.
Einstimmig beschlossen Ja 13 Nein 0
3 Beratung und Beschluss über den Bauantrag zum Abriss und Neubau eines Nebengebäudes auf dem Grundstück Fl.Nr. 151, "Langgasse 16" in Eußenheim
Die Eigentümer des Grundstücks Fl.Nr. 151 („Langgasse 16“) in Eußenheim planen den Abriss und Neubau eines Nebengebäudes. Das Vorhaben liegt im unbeplanten Innenbereich von Eußenheim und fügt sich nach Art und Maß in die Umgebung ein. Die Eigenart der Umgebung entspricht der eines dörflichen Wohngebietes nach § 5a BauNVO.
Gemeinderat Nico Harde fragte, ob Stellplätze gemäß der Stellplatzsatzung vorhanden sind. Geschäftsleiter Sebastian Heun informierte, dass zwei Stellplätze pro Bauvorhaben nachgewiesen werden müssen. Diese Prüfung obliegt dem Landratsamt.
Beschluss:
Der Gemeinderat stimmt für den Bauantrag auf Abriss und Neubau eines Nebengebäudes auf dem Grundstück Fl.Nr. 151 („Langgasse 16“) in Eußenheim.
Einstimmig beschlossen Ja 13 Nein 0
4 Beratung und Beschluss über den Bauantrag zum Anbau eines Carports mit Geräteraum am bestehenden Einfamilienwohnhaus, in Stahlkonstruktion auf dem Grundstück Fl.Nr. 928/8, "Am Buchenweg 18" in Eußenheim.
Die Eigentümer des Grundstücks Fl.Nr. 928/8 („Am Buchenweg 18“) in Eußenheim planen den Anbau eines Carports mit Geräteraum in Stahlkonstruktion am bestehenden Einfamilienhaus. Das Vorhaben befindet sich im Bereich des Bebauungsplans „Dohle“ in Eußenheim. Es wird eine Befreiung von der Festsetzung der Grundflächenzahl (GRZ) beantragt. Laut Bebauungsplan darf die Grundfläche aller Gebäude maximal 35 % Grundstücksfläche bedecken.
Die zulässige Grundfläche von 425 qm x 35 % = 148,75 qm wird um 16,89 qm (= ca. 11 %) überschritten. Das Wohngebäude hat eine Grundfläche von 97,35 qm, somit stünde eine Fläche von 51,40 qm für den gewünschten Carport und Geräteraum zur Verfügung. Benötigt werden 63,2 qm. Die Begründung für die Abweichung lautet wie folgt: „Auf Grund des Zuschnittes des Grundstückes ergibt sich die Anordnung des Carports und bedingt hierdurch eine geringfügige Überschreitung.“
Beschluss:
Der Gemeinderat stimmt für den Bauantrag auf Anbau eines Carports mit Geräteraum in Stahlkonstruktion am bestehenden Einfamilienwohnhaus auf dem Grundstück Fl.Nr. 928/8 („Am Buchenweg 18“) in Eußenheim mit der beantragen Befreiung.
Einstimmig beschlossen Ja 13 Nein 0
5 Informationen aus der Verwaltung
Probebohrung Brunnen II
Erster Bürgermeister Achim Höfling zeigte Bilder der Probebohrung für den Brunnen II und erläuterte die Vorgehensweise. Am ersten Tag wurde durch den obersten Grundwasserleiter gebohrt, unmittelbar darunter floss überhaupt kein Wasser mehr zu, was die Bohrung deutlich erschwerte. Am zweiten Tag erreichte man den Hauptgrundwasserleiter und konnte die Bohrung bis zu einer Tiefe von 45 Metern durchführen.
E-Coli-Keim
Erster Bürgermeister Achim Höfling informierte die Gemeinderäte über den E-Coli-Keim, der drei Tage vor der Probebohrung im Rohwasser von Brunnen III entdeckt wurde. Er konnte nicht ins Trinkwasser gelangen, da das geförderte Rohwasser im Wasserwerk durch eine UV-Anlage läuft, die solche Keime abtötet. E-Coli kommt im Darm von Menschen und warmblütigen Tieren vor und ist ein Indikator-Keim für andere, schlechter nachweisbare Pathogene. Das Gesundheitsamt ordnete die sofortige Chlorung des Trinkwassers bis zum 08.08.2025 an sowie ein engmaschiges einjähriges Testprogramm, nach dem das Rohwasser aus den Brunnen I bis III sowie aus den Hochbehältern wöchentlich getestet werden wird. Es gibt keine schlüssige Erklärung, wie dieser Keim in 45 m Tiefe gelangen konnte.
Kernersweg
Bei einem Vororttermin mit den zwei Obersfelder Gemeinderäten, dem Bürgermeister und dem Bauhof am 22.07.2025 wurden folgende Lösungsvorschläge für die Verbesserung des Kernersweges vorgebracht:
1. Der Kernersweg soll als landwirtschaftlicher Weg herabgestuft werden. Somit wird er aus den Navis verschwinden und Ortsunkundige, die nach Navi fahren, vom Kernersweg fernhalten. Allen Beteiligten ist bewusst, dass die Polizei dies nicht kontrollieren wird.
2. Asphaltieren der Abrisskante. Die Abrisskanten am Weg sind relativ hoch und können Schäden an Autos verursachen. In solch einem Fall könnten Geschädigte versuchen die Gemeinde dafür haftbar zu machen. Das Asphaltieren ist sinnvoll, damit Autos schadlos ausweichen können.
3. Bankette abziehen. Durch das Abziehen der Bankette kann das Wasser neben dem Kernersweg problemlos abfließen.
Zweiter Bürgermeister Markus Bähr würde die Bankette auf jeden Fall abnehmen, schottern sowie die Gräben wiederherstellen. Außerdem schlägt er vor, Leitpfosten am Straßenrand auszustellen. Gemeinderat Daniel Lambrecht sieht in den Leitpfosten ein Hindernis für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Er würde das Hauptwasser ins Gras ableiten, nicht in den Graben. Gemeinderat Florian Hoßmann schlägt vor, die Leitpfosten alle 150 m und nicht nach 50 m aufzustellen. Damit wäre für landwirtschaftliche Geräte genug Platz zum Ausweichen.
Der Bürgermeister spricht sich für das Asphaltieren aus, da sich der Schotter bei schnell fahrenden Autos in kurzer Zeit wieder ausfährt.
Dritte Bürgermeisterin Susanne Keller plädierte dafür, den Kernersweg fachgerecht zu sanieren, damit dieser ungehindert genutzt werden kann. Gemeinderat Thomas Reitz befürwortet diese Lösung ebenfalls, befürchtet jedoch, dass wir uns diese Lösung nicht leisten können, da die Sanierung des Kernerswegs – laut Schätzung eines Planungsbüros vor drei Jahren – bis zu zwei Millionen Euro kosten könnte und dann Forderungen aufkommen könnten, auch andere Wege zu sanieren. Er befürwortet die Herabstufung, damit der Weg aus den Navigationsgeräten verschwindet. Dritte Bürgermeisterin Susanne Keller kann sich vorstellen, dass eine Förderung über das Konzept des Ländlichen Kernwegenetzes in Betracht kommt. Sie wird sich über die Kriterien zur Förderung erkundigen. Gemeinderätin Juliane Scheuner erkundigte sich, wieviel Zeit vergeht, bis eine Förderung ausgezahlt werden kann. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, wird die Fördersumme zeitnah bereitgestellt. Gemeinderat Nico Harde schlägt vor, den Kernersweg noch einmal zu schottern, bis die Fragen zur Förderung geklärt sind.
Der Bürgermeister wird das Thema Abstufung des Kernerswegs zur Abstimmung in die nächste Sitzung am 9. September 2025 aufnehmen.
CO2 Zertifikate/Fa. Ocell
Die Vorratsinventur für die CO2 Zertifikate durch die Firma OCell läuft seit 28.07.2025. Die Zertifikate der Gemeinde wurden für 2026 bei einer Versteigerung angeboten und vom Freistaat Bayern gekauft. Dadurch sind die angefallenen einmaligen Kosten und die laufenden Kosten der Zertifizierung im nächsten Jahr bereits refinanziert.
Altes Feuerwehrauto Münster
Das alte Feuerwehrauto wurde im letzten Jahr für 6.000 Euro auf der Plattform Zollauktion angeboten und verkauft. Da sich der Käufer seither nicht mehr gemeldet und auf unsere Anschreiben auch nicht reagiert hat, wurde das Fahrzeug im Juni noch einmal angeboten. Diesmal wurde es nicht verkauft. Nach Auktionsende rief ein Interessent an, der 4.000 Euro für das Feuerwehrauto bot. Am 19. Juli 2025 wurde das Fahrzeug besichtigt und gekauft. Der Betrag ist bereits in der Gemeinde eingegangen. Da das Auto als fahrtüchtig verkauft wurde, jedoch nicht zuverlässig anspringt, wird das von unserer Seite noch einmal überprüft und behoben.
PV-Anlage Aschfeld
Der Bau der Photovoltaikanlage am Arbig in Aschfeld beginnt Mitte August.
Pachtflächen der Gemeinden
Die Verpachtung gemeindeeigener Äcker und Wiesen wurden in der Vergangenheit nach Pachtende an die Landwirte verlängert. Da dies auf Kritik gestoßen ist und wir die einzige Kommune sind, die das in dieser Form handhabt, wird zukünftig nach Auslaufen jedes Pachtvertrages eine Ausschreibung stattfinden.
Verbrauch an den Wasserentnahmestellen 2024
Seit 2024 ist das Wasser aus den drei gemeindlichen Wasserentnahmestellen kostenpflichtig. Es kostet 50 ct/m³. Die Abrechnung läuft ohne technischen Aufwand über Listen, in die sich die Entnehmer eintragen müssen. Folgende Mengen wurden im Lauf des Jahres 2024 laut diesen Listen entnommen:
Hundsbach: 286 m³
Aschfeld: 88 m³
Eußenheim: 400 m³
Inwieweit die eingetragen Entnahmen dem tatsächlichen Verbrauch entsprechen ist nicht bekannt: In Aschfeld und Hundsbach gibt es keine Wasseruhr, die den Verbrauch zählt; in Eußenheim wurden laut Wasseruhr 1.168 m³ entnommen. Darin ist allerdings auch die Entnahme durch den Maschinenring enthalten, der pauschal 350 € für seinen Wasserverbrauch zahlt. Die Gesamteinnahmen von 550 € entsprechen ungefähr 50 ct für jeden der entnommenen 1.168 Kubikmeter.
Noch ein paar statistische Information zu den drei Entnahmestellen: Insgesamt haben 49 verschiedene Personen bzw. Unternehmen innerhalb des letzten Jahres Wasser entnommen. Bei 22 von ihnen lag der Gesamtbetrag unter 3 Euro. Diese Mini-Beträge machten zusammen 23,50 Euro aus und wurden nicht in Rechnung gestellt. Die restlichen 27 Entnehmer haben zusammen 387 Euro für ihre Wasserentnahmen gezahlt.
Gemeinderat Florian Hoßmann monierte, dass auch auswärtige Personen die Wasserentnahmestellen nutzen. Der Bürgermeister informierte, dass die Wasserentnahmestellen nur für Bürger der Gemeinde Eußenheim zur Verfügung stehen. Ausnahme sind auswärtige Jäger, die das Wasser für Wildtränken im Gemeindegebiet benutzen. Achim Höfling betonte auch, Ziel der Dokumentation und Abrechnung sei nicht die Aussicht auf Gewinn, sondern der sorgsamere Umgang mit Wasser.
In der letzten Woche verschickte die Gemeinde ein Schreiben an mehrere Landwirte, die zwischen ihren Feldern liegende Grundstücke der Gemeinde mitbewirtschaften. Diese zwischenliegenden gemeindlichen Grundstücke sind als Wege abgemarkert. Dass diese Streifen mitbewirtschaftet werden ist durchaus üblich, wenn es sich um ungenutzte Wege handelt, die sich zwischen zwei Feldern befinden, die vom gleichen Landwirt bewirtschaftet werden. Einige Landwirte zahlen für diese Wege zusätzliche Pacht, andere nicht. Letztere wurde nun angeschrieben und gebeten sich diesbezüglich mit dem Bürgermeister in Verbindung zu setzen. Er ist von drei verärgerten Landwirten angesprochen worden und hat ebenfalls ein Schreiben erhalten. Die Landwirte würden für die Gemeinde und somit für die Allgemeinheit viele Arbeiten ehrenamtlich erledigen, z.B. in der Wegepflege oder beim Säubern von Gräben. Durch das Schreiben verärgere man diese Leute. Er selber sei auch verärgert und überlege, ob er dem Bauhof weiterhin beim Mähen der Wege oder Ausputzen der Gräben helfen wird. Der Bürgermeister bedauert es, wenn das Schreiben so aufgefasst wurde. Er wolle die Landwirte auf keinen Fall verärgern, aber um den zahlenden Pächtern gegenüber fair zu bleiben, müsse man alle Nutzer gleichbehandeln.
Gemeinderat Thomas Reitz hat bei einem Ortstermin mit Förster Ralf Schmidl und der ausführenden Firma über deren Arbeiten an den Feld- und Waldwegen in Hundsbach und Obersfeld gesprochen. Die Ergebnisse der Arbeiten sind für ihn nicht akzeptabel. Es wurde Schotter an die Gräbenränder geschoben, was das Abfließen des Wassers behindert. Die ausführende Firma sowie Ralf Schmidl erklärten, dass die Arbeiten in zwei Schritten erfolgen und bisher nur der erste Schritt erfolgt ist, aus diesem Grund gibt es auch noch die Schotterablagerungen. Der zweite Schritt der Arbeiten, die eigentliche Wegepflege, erfolgt sobald es mehr Bodenfeuchte gibt, also im September oder Oktober. Nach Abschluss dieser Maßnahme werde nochmals über das Ergebnis der Arbeiten gesprochen
Gemeinderat Daniel Lambrecht hat die Arbeiten mit der Grabenfräse in Münster gesehen. Er empfiehlt mit der Grabenfräse nur talabwärts zu fräsen.
In diesem Zusammenhang informiert Bürgermeister Achim Höfling, dass nach der Ernte an weiteren Feld- und Waldwegen Bankette abgetragen werden sollen. An alle benachbarten Grundstückseigentümer geht daher Ende der Woche ein Schreiben, in dem sie über die Wegebauarbeiten informiert und gefragt werden, ob sie mit dem Verteilen der abgetragenen Erde auf ihrem Acker bzw. Wiese einverstanden sind. Ortssprecher Michael Sauer fragte nochmal, wann mit den Wegpflegearbeiten begonnen wird. Die Arbeiten beginnen nach der Ernte, nicht vor dem 24.08.2025.
Gemeinderat Holger König bat darum, die Löcher in der Kirchtalstraße aufzufüllen.
Dritte Bürgermeisterin Susanne Keller fragte, wie es nach der Ablehnung eines neuen Finanzierungsmodells durch den Eußenheimer Gemeinderat mit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) weitergeht. Diesbezüglich gab es am 31.07.2025 im Arnsteiner Rathaus ein Treffen mit den Bürgermeistern der FBG, das allerdings ohne konkrete Ergebnisse blieb. Im September ist ein weiteres Treffen geplant.
Mit Dank für die gute Mitarbeit schloss Erster Bürgermeister Achim Höfling um 20:50 Uhr den öffentlichen Sitzungsteil der 12. Sitzung des Gemeinderates.