Vergangenen Sonntagnachmittag hatte der Bienenzuchtverein Wald und Umgebung zur Jahreshauptversammlung ins Gasthaus Lindenhof nach Hetzenbach eingeladen.
Der Vorsitzende Rudolf Wanninger begrüßte die zahlreichen Imkerfreunde sowie die Ehrengäste Bürgermeister Thomas Schwarzfischer aus Zell und über die Bürgermeisterin aus Wald, Barbara Haimerl. Ein besonderer Gruß galt dem Bienenfachwart Gregor Raab, der über das Thema „Wie verändert der Klimawandel die Imkerei“ referierte.
Nach dem Totengedenken gab Schriftführerin Kunigunde Wanninger einen Rückblick auf das letzte Vereinsjahr. Ausführlich informierte sie über die vielen Aktivitäten, Kursangebote sowie Vorträge. Besonders war das „Bienenfest für Kinder“ in bester Erinnerung, denn die Nachfrage danach war „herausragend“. Dies kam mithilfe und in Zusammenarbeit mit der Bücherei Zell und dessen Leiterin Bernadette Hecht zustande und soll in diesem Jahr wiederholt werden. Großen Dank erhielt Hubert Amann, denn er sorgte das ganze Jahr über, für Ordnung im Außenbereich. Mähte das Gras und schnitt die Büsche zurück. Die Teilnahme am 60-jährigem Jubiläum des Imkerverein Altenthann und die Beteiligung beim „verkaufsoffenen Sonntag“ in der Gemeinde Wald mit einem Verkaufsstand, sollten nicht unerwähnt bleiben. Eine schöne Aktion war das Honigschleudern im Juni, bei der auch zwei Syrer mit Betreuer aus Bernhardswald dabei waren. Zudem gibt es in diesem Jahr wieder einen Anfängerkurs, der am Samstag, 29.3. startet. Jeden ersten Sonntag im Monat kann man sich ab 6.April, ebenso mit den Mitgliedern beim Stammtisch über verschiedene Themen zu Bienen, Imkern und Co. austauschen.
Unter Applaus der Anwesenden konnten zwei neue Mitglieder begrüßt werden. Günter und Christine Fordinal aus Schillertswiesen zählen somit zum Verein, der nun 85 Vereinsmitglieder zählt. Davon sind 51 aktiv mit etwa 262 Völker.
Kassier Christian Heise gab im Anschluss einen Einblick in die Kassenführung. Die Kassenprüfer Stefan Esser und Gerhard Hecht bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung, sodass die Vorstandschaft entlastet werden konnte. Bei der Jahresvorschau erklärte Schriftführerin Kunigunde Wanninger ausführliche die Änderung und Formalien rund um die Bienenzucht. Ein Ausblick auf zahlreiche Veranstaltungen sowie die Teilnahme an der Landesgartenschau in Furth in Wald kamen zur Sprache.
Da die letzte Landesgartenschau im Jahr 2000 in Cham war, ist es eine tolle Sache und große Ehre, dass sich der Bienenzuchtverein mit einem Info/-Verkaufsstand von 26.August bis 31.August beteiligen wird und in Furth in Wald, vor Ort sein wird.
Bei ihren Grußworten lobten die beiden Gemeindeoberhäupter Barbara Haimerl und Thomas Schwarzfischer die Vereinsführung. Die Bereitschaft das Wissen weiterzugeben rund um die Imkerei an verschiedene Altersgruppen sei vorbildlich. „Der Verein bringt das Thema bereits an die junge Generation heran, gerade in Bezug auf das Bienenfest, denn so kann ein anderes Bewusstsein beibringen und zeigen, dass es sich lohnt die Natur zu schützen“, so Haimerl. Schwarzfischer zollte zudem Rudi und Kuni Wanninger „als Stützen des Vereins“ seinen Respekt. Dazu verwies er auf die Heimat Info App der Gemeinden, bei der auch der Bienenzuchtverein Wald und Umgebung, aktiv postet und informiert.
Als nächstes sprach Referent Gregor Raab – Bienenfachwart und „Bienendoktor“- über das Thema „Wie verändert der Klimawandel die Imkerei“?
Zum Einstieg zeigte er zuvor einen kurzen Abspann zum Klimawandel und Treibhauseffekt mit den Treibhausgasen.
„Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf die Imkerei und kann sowohl positive als auch negative Effekte auf Bienen und die Bienenzucht haben, dennoch ist erfolgreiches Imkern weiterhin möglich“, erleichterte Raab die Zuhörerschaft.
Er sprach an: Veränderte Blütezeiten - Der Klimawandel verschiebt die Blütezeiten von Pflanzen. Frühere und unregelmäßige Blühperioden können dazu führen, dass Bienen in bestimmten Regionen zu einem Zeitpunkt, an dem sie am aktivsten sind, nicht ausreichend Nektar und Pollen finden. Das kann zu einer schlechteren Nahrungsversorgung führen und die Produktivität beeinträchtigen.
Extreme Wetterbedingungen - Zunehmende Extreme wie heiße Sommer, Dürreperioden oder auch starke Regenfälle können das Überleben und das Wohlbefinden der Bienen negativ beeinflussen. Aber auch längere und intensivere Winter können dazu führen, dass die Tierchen nicht genug Futtervorräte anlegen können.
Veränderungen in der Krankheitshäufigkeit - Ein wärmeres Klima begünstigt das Wachstum von Krankheitserregern und Schädlingen wie der Varroamilbe, die für Bienenvölker sehr gefährlich sind. Auch andere Krankheiten und Parasiten, die Bienen schädigen können, könnten durch den Klimawandel in neuen Gebieten auftreten oder sich schneller ausbreiten.
Veränderung der Pflanzenvielfalt - Die Artenvielfalt von Blumen und Pflanzen, die für die Bienen wichtig sind, könnte sich durch den Klimawandel verändern. Manche Pflanzenarten könnten sich aufgrund warmer Temperaturen ausbreiten, während andere, die für die Bienen wichtig sind, verschwinden könnten. Dies beeinflusst die Nahrungsquelle und somit das Überleben und die Produktivität der Bienen.
Veränderte Landnutzung - Der Klimawandel kann auch Veränderungen in der Landwirtschaft mit sich bringen. Zum Beispiel könnten die Anbaubedingungen für bestimmte Pflanzen oder die Arten von Nutzpflanzen, die angebaut werden, variieren. Das kann sowohl positiv als auch negativ für die Imkerei sein, je nachdem, wie gut die Bienen an die veränderten Bedingungen angepasst sind.
Insgesamt bedeutet der Klimawandel für die Imkerei eine Reihe von Herausforderungen, die es erfordern, dass Imker ihre Praxis anpassen, um das Überleben ihrer Bienenvölker zu sichern und eine nachhaltige Honigproduktion aufrechtzuerhalten. Trachten und Honigsorten werden sich verändern und die Varroa-Bekämpfung wird aufwändiger. Wichtig ist eine gute Beobachtung und auf die Entwicklungen frühzeitig zu reagieren.
Gregor Raab informierte zudem über die asiatische Hornisse mit Beispielbildern und sprach ihren Vormarsch in Deutschland an. In Bayern ist sie mittlerweile auch angekommen und sie ist besonders bekannt für ihre Aggressivität und ihre Fähigkeit, heimische Bienenstöcke zu zerstören, was eine Gefahr darstellt. Zu den Merkmalen der Hornisse hörte man noch, dass diese ihre Nester häufig in Baumhöhlen bauen und der Eingang seitlich ist.
Der Vorsitzende Rudi Wanninger bedankte sich am Ende des Vortrags bei dem Experten für die Tipps und Tricks mit einem Präsent. Als Dankeschön bekam auch Lindenhof-Seniorchefin Erna Piendl ein Honiggeschenk für die Stromversorgung am Lehrbienenstand.