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Besuch der Tucher-Bräu in Fürth
VdK Ortsverband Hahnbach
23.09.2025, 12:05
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Der VdK-Ortsverband Hahnbach fuhr am 17.09.2025 mit 33 Personen nach Fürth zur Tucher Bräu. Die Führung startete um 11 Uhr unter der Leitung von Frau Birgit Reichel und ihrem Kollegen, einem Bier-Sommelier. Diese führten die Gruppe durch die Brauerei und erzählten alles Wissenswerte über die Geschichte des Unternehmens und der Bierbrauerei seit 700 Jahren.

Im Jahr 1672 hat der Rat der Stadt Nürnberg ein städtisches Weizenbräuhaus errichten lassen, hier liegen die Wurzeln der Tucher Weizenbiere. Ab 1806 wird das städtische Weizenbräuhaus als königliches Bräuhaus zu Nürnberg weitergeführt als Folge der Annexion der vormals freien Reichsstadt Nürnberg durch das Königreich Bayern.

1855 kauft die freiherrliche Familie von Tucher die Braustätte. Seit dieser Zeit tragen sie den heiligen Mauritius im Tucher Markenlogo.

1860 wurde nahe dem Tuchergarten ein für damalige Verhältnisse hochmodernes Sudhaus und Produktionsanlagen gebaut.

1938 war die Tucher Brauerei AG die größte Brauerei der Stadt Nürnberg und der gesamten übrigen Region hinaus.

1945 zerstörten in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs Fliegerbomber die braueigene Mälzerei, die Flaschenabfüllanlage sowie zahlreiche Gebäude. Lediglich das Sudhaus und das Maschinenhaus blieben erhalten. Nach Kriegsende erfolgte der Wiederaufbau in der Langen Gasse.

1999 wurde ein neues Logistikzentrum errichtet.

2003 kam eine neue Abfüllanlage hinzu.

Ab 2004 übernahm die Radeberger Gruppe die Tucher Traditionsbrauerei, und ist damit zum Teil einer der marktführenden Brauereigruppen Deutschlands geworden. Diese private Brauereigruppe gehört der Dr. Oetker KG in Bielefeld. Dr. August Oetker kennt jeder, dadurch dürfen sie sich auch heute noch Privatbrauerei nennen.

2018 erwachte das alte Sudhaus am Schillerplatz wieder und ist mit seiner Holzfass-Reifung die Grundlage für das Orginal Tucher Nürnberger Rotbier.

Mit über 14 Biersorten vier Kloster Scheyern, Zirndorfer, Grüner, Humbser, Hürner, Sebaldus, Lederer, Pattzrizier, Zeltner, Hasen aus Augsburg usw. gehört Tucher-Bräu zur größten Brauerei Bayerns mit den meisten Biersorten. Die Brauerei züchtet ihre eigene Hefe, die zur Gährung des Bieres benötigt wird. Diese Hefe wird auch an ca. 56 kleinere Brauereien bis in die Oberpfalz (Fuchsbeck und Sperber-Bräu in Sulzbach-Rosenberg) geliefert. Die Züchtung ist sehr aufwendig und kostspielig mit einem eigenen Labor und somit für kleinere Brauereien nicht zu finanzieren. Der Hopfen kommt aus der Hallertau, dem größten Anbaugebiet Bayerns.

Die Tucherbrauerei befindet sich auf einem 94.000 Quadratmeter großen Gelände auf der Grenze zwischen der Stadt Nürnberg und Fürth. Beschäftigt sind aktuell 270 Personen und im Jahr 2003 wurden 1,08 Hektoliter Bier produziert.

Nach der Führung durch den Außenbereich (Verladung, Biertanks, Rohstofftanks usw.) wurde die Gruppe im Innengebäude der Leitstand bzw. das Gehirn der Brauerei mit seinem Computerzentrum gezeigt. Im Schulungsraum wurde dann ein ca. 20 m

inütiger Film über die aus hygienischen Regelungen nicht zu betretenden Arbeitsbereiche, wie der Flaschenreinigung, Befüllung, Verkorkung und Verpackung gezeigt. Nach dem Vortrag durften Fragen rund um die Brauerei und das Verfahren des Bierbrauens gestellt werden. Danach gingen alle zu den Sudkesseln, hier wurde das Gruppenfoto gemacht. Zum Schluss, nach Abgabe der Sicherheitswesten, wurde zum Schlanderer geladen, zur Brotzeit mit 3 fränkischen Bratwürsten mit Kraut und Brot. Der Begriff Schlanderer kommt übrigens aus dem lateinischen und bedeutet Zufluchtsort für Arbeiter zum Rasten. Dieser Ort war sicher und kein Chef konnte was dagegen sagen.

Um 16 Uhr ging es dann zum Bus und die Gruppe trat die Heimreise an.

 


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