In Erinnerung an die Opfer von Kriegen und Gewalt sich für Frieden einsetzen
Am Samstagabend wurde in Wald der Volkstrauertag begangen. Gemeinsam zogen Vertreter der Gemeinde und der Vereine, darunter auch der Kameradschaftsbund aus dem österreichischen Eitzing, in die Walder Pfarrkirche ein. Die Fahnenabordnungen stellten sich im Altarraum auf.
Dekan Pfarrer Ralf Heidenreich begrüßte alle Anwesenden und zelebrierte den Gottesdienst. In seiner Predigt führte er aus, dass die Texte der Kirche im Monat November sehr gut zum Anlass des Volkstrauertags passen. Es sind viele düstere Texte. Heidenreich rief in seiner Predigt dazu auf, sich für ein gutes Miteinander und für Frieden einzusetzen. Die erste Lesung sprach von einer Zeit der Not, das Volk werde aber gerettet werden. Heidenreich sprach davon, wie jeder einzelne zum Frieden beitragen könne.
Im Anschluss an den Gottesdienst formierte sich ein Zug zum Kriegerdenkmal am Friedhof an der Nahenfürster Straße. Ministranten, die Zeller Feuerwehrkapelle, eine Abordnung der Bundeswehr, Gemeinde- und Pfarrgemeinderäte sowie Abordnungen der Vereine nahmen am Gedenken am Kriegerdenkmal teil.
Pfarrer Ralf Heidenreich eröffnete das Gedenken, nach den Gebeten besprengte er das Kriegerdenkmal mit Weihwasser und spendete auch Weihrauch. Nach einem Musikstück des MGV Wald begrüßte Erste Bürgermeisterin Barbara Haimerl alle Anwesenden, darunter auch den zweiten Bürgermeister der österreichischen Patengemeinde Eitzing, Mathias Schrattenecker.
Haimerl erinnerte in ihrer Ansprache daran, dass sich dieses Jahr die Landung der Alliierten in der Normandie ebenso zum 80. Mal jährte wie das gescheiterte Attentat der Widerstandsgruppe um Oberst Graf Schenk von Stauffenberg. Beide Ereignisse waren entscheidende Wendepunkte, die die bevorstehende Niederlage des nationalsozialistischen Terrorregimes ankündigten.
Der Beginn des Ersten Weltkrieges jähre sich bereits zum 110. Mal. Diese Jahrestage, so Haimerl, sollen unser Bewusstsein und das Verständnis für die Auswirkungen dieser Ereignisse auf unsere heutige Zeit vertiefen und uns sensibilisieren. Wichtig sei eine wachsende Sensibilität für Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus. Der Tag naht, an dem es keine Zeitzeugen mehr geben wird, das macht die Erinnerung an die Vergangenheit von Jahr zu Jahr schwieriger.
Gegenwärtig erleben wir weltweit zahlreiche Krisen, in der Ukraine, im Nahen Osten, zudem erstarken in vielen Ländern rechte Parteien. Heute gelte es, sich der unzähligen Menschen zu erinnern, die durch Gewalt und Unrecht ihr Leben lassen mussten, sowie der Soldaten, die im Dienst ihr Leben lassen mussten. Ihr Opfer solle uns Mahnung sein, die Werte des Friedens und der Menschlichkeit hochzuhalten.
Haimerl rief alle dazu auf, sich aktiv für den Frieden einzusetzen und die Werte, die wir heute ehren, in unserem täglichen Leben zu leben. Die Erinnerung an die Verstobenen soll als Antrieb dienen, eine Welt zu schaffen, in der Frieden und Freiheit für alle Menschen möglich sind.
Haimerl dankte allen für die Teilnahme am Volkstrauertag. Gemeinsam mit Gemeinderatskollegen und Mathias Schrattenecker legte sie einen Kranz der Gemeinde nieder. Die Bundeswehr, die RKK Roßbach/Wald gemeinsam mit dem Kameradschaftsbund Eitzing und der VdK legten ebenfalls Kranzgebinde am Kriegerdenkmal nieder.
Gemeinsam zogen alle Teilnehmer wieder zurück zur Kirche, wo der Fahnenmarsch die Veranstaltung offiziell beendete.