Die Mitarbeiter und Mitglieder der Verbandsversammlung nahmen letzte Woche Abschied von einer Persönlichkeit, die den Zweckverband Wasserversorgung Pfettrach-Gruppe 35 Jahre lang maßgeblich geprägt hat – ihrem 1. Vorsitzenden Josef Popp. Seit 1990 hatte Popp mit Weitblick, Verantwortungsbewusstsein und vor allem mit Menschlichkeit die Entwicklung des Verbandes geleitet.
In ihren Ansprachen würdigten Hans-Peter Deifel, die Geschäftsführerin Andrea Herrmann, der ehemalige Geschäftsführer Heinz Schwertl sowie Josef Fürst, langjähriger Wegbegleiter und Freund, das außerordentliche Engagement von Josef Popp.
Wie aus den Worten der Redner hervorging, hatte Josef Popp nie den einfachen Weg über Vorschriften gesucht, sondern stets den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern gepflegt. Für ihn war das Miteinander wichtiger als das bloße Durchsetzen von Regelwerken – und genau das hat Vertrauen geschaffen. Vertrauen, das getragen wurde von seiner Haltung: klar, ehrlich, lösungsorientiert – und immer offen für andere Perspektiven.
Auch im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat er Maßstäbe gesetzt. Beruf und Familie der Mitarbeitenden in Einklang zu bringen, war für ihn kein Lippenbekenntnis, sondern gelebte Praxis. Er hatte erkannt, dass ein Verband nur so stark sein kann wie die Menschen, die ihn tragen, und begegnete ihnen stets mit Respekt und Wertschätzung.
Als Josef Popp 1990 den Vorsitz übernahm, versorgte der Verband rund 1.500 Haushalte. Heute profitieren 2.500 Haushalte in Furth, Weihmichl und dem Altdorfer Ortsteil Pfettrach von einer zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Trinkwasserversorgung – ein Beleg für seine vorausschauende und tatkräftige Führung.
Seine Amtszeit war geprägt von bedeutenden Meilensteinen: 2005 traf er, zusammen mit der Verbandsversammlung, die Entscheidung, die Pfettrach-Gruppe als eigenständigen Verband zu erhalten, was ein mutiger und richtiger Schritt in die Zukunft war. Im selben Jahr initiierte er die Brunnenbohrung im Wald der Ludwig-Maximilians-Universität sowie den Neubau und die Sanierung der Aufbereitungsanlage und des Wasserspeichers in Kreuthbartl. Neben der Erschließung zahlreicher neuer Baugebiete, wurden weitere Projekte, wie das Überhebepumpwerk bei Rannertshofen und die Sanierung des Verwaltungsgebäudes in Arth erfolgreich umgesetzt.
Auch jetzt, zum Ende seiner Amtszeit, gestaltete der ehemalige Vorsitzende die Zukunft noch aktiv mit: Die Sanierung des Wasserturms ist in Planung. Die ist ein weiteres Beispiel für sein Engagement mit dem Ziel, die nachhaltige Sicherung der Wasserversorgung im Verbandsgebiet zu gewährleisten.
Für seine Verdienste wurde ihm zu Ehren der „Josef-Popp-Lebensbaum“ gepflanzt. Zudem wird ein langgehegter Wunsch von ihm zum Abschied erfüllt: Das Logo des Wasserzweckverbands wird an der Hauswand angebracht. Außerdem erhielt Josef Popp eine Collage mit Bildern der Meilensteine seiner Tätigkeit.
Auch seine Frau wurde für ihre Unterstützung gewürdigt, die ihm den Rückhalt gab, den er brauchte.
Der bisherige Vorsitzende Popp bedankte sich bei seinen Verbandsräten und seinem Personal für die immer gute Zusammenarbeit während seiner langen Amtszeit. Seiner Frau und seiner Familie sprach er seinen Dank dafür aus, dass er die Möglichkeit hatte, sich kommunalpolitisch so zu engagieren, wie er es sich vorgestellt hatte.
Die Verbandsräte wählten im Anschluss einstimmig den bisherigen Stellvertreter Hans-Peter Deifel zum neuen ersten Vorsitzenden der Pfettrach-Gruppe. Für Josef Popp, der auch sein Mandat im Verband niederlegte, rückte Josef Fürst aus Arth nach. Dieser wurde zugleich zum neuen zweiten Vorsitzenden gewählt.