Ortsgruppe Postau des Bayerischen Roten Kreuzes Kreisverband Landshut organisierte Blutspendetermin in der Aichbachhalle
Niederaichbach/Postau. Regelrechte Warteschlangen bildeten sich am 17.09. vor der Aichbachhalle in Niederaichbach, was ansonsten nur beim Einlass zum Weiberfasching oder bei teilnehmerträchtigen Konzerten der Fall ist. Die vielen Wartenden vor und im Eingangsbereich der Halle hatten sich jedoch nicht eingefunden, um etwas zu bekommen, sondern sie wollten vielmehr etwas ganz Spezielles abgeben: ihr Blut.
Die Ortsgruppe Postau des Bayerischen Roten Kreuzes Kreisverband Landshut hatte wieder mal zu einer Blutspende aufgerufen. Und dieser Einladung waren beachtlich viele spendenwillige Personen gefolgt, worüber sich die Organisatoren natürlich sehr freuten, denn „jede Blutspende zählt“. Jeder, dergesund, fit und mindestens 18 Jahre alt ist, kann demnach Blut spenden, die Altersgrenze nach oben wurde inzwischen abgeschafft. Zudem sollte vor der Spende viel getrunken und etwas möglichst nicht zu Fettes gegessen werden. Außerdem weisen die Organisatoren darauf hin, dass eine vorherige Anmeldung sehr wünschenswert wäre.
Auch derzeit benötigt das Bayerische Rote Kreuz Blutspenden, damit die Patienten weiterhin sicher mit Blutpräparaten behandelt werden können, betonten die Organisatoren unisono. Sollte über einen Zeitraum von mehr als einer Woche das Blutspendeaufkommen einbrechen, so wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht mehr sichergestellt. Der Grund ist die kurze Haltbarkeit einiger Präparate. Aus einer Blutspende werden drei verschiedene Typen von Blutpräparaten gewonnen. Zum einen ein Erythrozytenkonzentrat (Blutkonserve), das die roten Blutkörperchen enthält und maximal 42 Tage lang haltbar ist. Die Thrombozyten (Blutplättchen) sind sogar nur vier bis fünf Tage lang einsetzbar. Einzig das Blutplasma ist länger haltbar, aber auch hier kann es zu Engpässen kommen.
Insgesamt waren 126 Personen zur Blutspende in die Aichbachhalle gekommen. Nach der mittlerweile voll digitalen Registrierung stand zuerst einmal der ärztliche Grundcheck auf dem Programm. Nachdem durch Abnahme eines kleinen Bluttropfens am Finger der Hämoglobinwert ermittelt wurde, der Aufschluss über die Blut- und Eisenreserven des potenziellen Spenders gibt, erfolgte die ärztliche Untersuchung mit Puls-, Blutdruck- und Temperaturmessung. Wenn dann die Spendertauglichkeit feststand, ging es zur eigentlichen Blutspende. Letztendlich durften sich 113 Personen – davon zehnzum ersten Mal - auf eine der Liegen des Blutspendeteams legen, wo sie in etwa zehn Minuten einen guten halben Liter Blut spendeten.
Schon bei der Anmeldung hatte jeder Spender zusätzlich die Gelegenheit, sich auch zu einer möglichen künftigen Stammzellenspende bereit zu erklären. Dazu erhielt er bei der Materialübergabe neben dem Blutbeutel ein zusätzliches kleines Untersuchungsröhrchen, in das ein paar weitere Milliliter Blut gefüllt wurden. Nach entsprechender Untersuchung des Blutes wird der Spender dann in die Spenderdatei der Stiftung „Aktion Knochenmarkspende Bayern“ (AKB) eingetragen. Die unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Präsidentin des Bayerischen Landtages Barbara Stamm stehende AKB verfolgt das Ziel, möglichst vielen Patienten den passenden Stammzellenspender zu vermitteln, und jedem Spender ein Höchstmaß an persönlicher Betreuung zu bieten. Denn mit der Übertragung von Blutstammzellen eines gesunden Spenders können heute Leukämie und andere Störungen der Blutbildung geheilt werden. Und so wirbt die AKB unter dem Motto „Ärmel hoch gegen Blutkrebs“ dafür, Stammzellenspender zu werden.
So war auch dieser Blutspendetermin des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes Kreisverband Landshut, den die Ortsgruppe Postau organisiert hatte, wieder ein voller Erfolg. Zumal nach den coronabedingten Einschränkungen inzwischen nach der Blutspende wieder eine Vollverpflegung der Spender möglich ist. Bleibt die Hoffnung, dass auch zu den kommenden Terminen wieder mindestens genauso viele Spender kommen. Dabei hat dann wieder jeder Spender die Gelegenheit, mit seiner Blutspende möglicherweise ein Leben zu retten oder einem chronisch Kranken das Überleben zu sichern, denn „ohne Blut läuft nichts“.
