Am Dienstag, den 14. Oktober, erreichte mich ein Anruf von Frau Julia Biebl. Sie berichtete mir, dass ihre Hausarztpraxis aufgrund des schweren Wasserschadens vor einigen Wochen und der daraus entstandenen Folgen mit sofortiger Wirkung geschlossen werden musste. Eine schwierige Situation, nicht nur für Frau Biebl und ihr Praxisteam, sondern auch für viele kranke Patientinnen und Patienten in unserer Gemeinde, die auf die Versorgung angewiesen sind.

Sofort begannen die Überlegungen, wie und wo schnellstmöglich Ersatzräume gefunden werden könnten. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach: mal waren die Räume zu klein, mal im zweiten Stock und damit nicht barrierefrei. Auch unter den kommunalen Liegenschaften (Schule, BBH, Haus der Musik) war zunächst keine passende Lösung in Sicht.

Schließlich kam mir der Gedanke, das Museum als Übergangsquartier in Betracht zu ziehen, immerhin befindet es sich derzeit ohnehin in der Winterpause. Anfangs war die Idee mit einiger Skepsis verbunden, doch dann packten alle mit an! Gemeinsam gelang es uns, innerhalb weniger Tage das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.

Am Dienstagabend fiel die Entscheidung, am Mittwoch und Donnerstag wurde geräumt und am Freitag konnte Frau Biebl mit ihrem Team bereits einziehen. Die Exponate im Erd- und ersten Obergeschoss wurden sicher verstaut, sodass Platz für die medizinische Versorgung geschaffen werden konnte. 

Mein herzlicher Dank gilt allen, die zum Gelingen dieser außergewöhnlichen Gemeinschaftsaktion beigetragen haben: unseren fleißigen Bauhofmitarbeitern unter der Leitung von Baptist Albrecht sowie Liselotte Hofer mit ihrem Reinigungsteam, unserem Archivar Franz Genzinger, Maler Mandl, Elektro Rauscher, den Firmen Kapfelsberger und Ober, der Telekom und allen weiteren Helferinnen und Helfern. Zusätzlich auch ein großer Dank an die Verantwortlichen des Bauamtes vom Landratsamt Mühldorf und des Gesundheitsamtes für den schnellen Vor-Ort-Termin und ihre Einschätzung. 

Alle haben durch ihr unglaubliches Engagement einen wertvollen Beitrag geleistet – für Frau Biebl, ihr Team und vor allem für die vielen Kraiburger Patientinnen und Patienten, die nun weiterhin wohnortnah medizinisch versorgt werden können.

Diese Aktion zeigt eindrucksvoll, was unsere Gemeinde ausmacht: Wenn Not herrscht, halten wir zusammen und helfen – schnell, unbürokratisch und tatkräftig!