Nach dem Rückzug der Bundesliga-Mannschaft war es recht ruhig um die Judo-Frauen des SV Neuhaus. Aber auch, wenn es keine eigene Liga-Mannschaft mehr gab, kämpften viele der Athletinnen für andere Landes-, Bayern- und / oder Bundesligateams.
Erfreulicherweise gibt es zurzeit einige junge Nachwuchskämpferinnen, die mit viel Freude und Engagement in den Trainings und auch auf Wettkämpfen erfolgreich unterwegs sind. Das veranlasste Trainer Achim Schauer, seine „alte Riege“ zu rekrutieren und davon zu überzeugen, doch wieder als Team des SV Neuhaus in der Landesliga zu starten.
Bereits am 30. März 2025 erfolgten die ersten Mannschaftsbegegnungen gegen die Teams aus Unterfankenund Isartal. Die Stimmung war ausgelassen – irgendwie freuten sich alle darauf, die guten alten Zeit aufleben zu lassen – auch wenn die eine oder andere zugeben musste, dass manche Bewegung nicht mehr ganz so geschmeidig funktioniert wie „damals“. Aber: jede gab ihr Bestes und stand am Ende des Kamptages ein 11:5 -Sieg gegen das JudoteamIsartal sowie ein Unentschieden von 8:8 gegen das JudoteamUnterfranken zu Buche. Sowohl die Kämpferinnen als auch der Trainer Achim Schauer waren mit der Leistung und dem Ergebnis an diesem Tag sehr zufrieden, sodass bei einem gemütlichen Abendessen das Wiederaufleben der Mannschaft gefeiert werden konnte.
Am Sonntag, dem 1.6.2025, wurden die Neuhauserinnen in München erwartet, wo sie den Mannschaften des SC Armin München sowie des 1. SC Gröbenzell II gegenüberstanden.Leider konnten nur zehn Athletinnen an diesem Sonntag antreten, aber alle Mitgereisten waren hochmotiviert. So waren neben den mitgereisten Fans die im ersten Jahr startberechtigte Sophie Dörner, Linda Zeippert, Katharina Bürger, Michelle Hesse, Verena Pfeffer, Samara Haselberger, Bärbl Bernlöhr, Sarah Spitzhirn, Babett Schauer sowie Tatjana Müller angetreten, um möglichst viele Punkte nach Hause zu holen. Gekämpft wird in der Landesliga am gleichen Tag immer eine Hin- und Rückrunde. Zuerst standen die Frauen des SV Neuhaus den Kämpferinnen des 1. SC Gröbenzell II gegenüber. Diese Hinrunde endete mit einem souveränen 7:1. Nach einer kurzen Pause wartete dann die große Herausforderung: das Gastgerberteam wollte natürlich zuhause alles geben und stellte sein stärkstes Team auf. Trainer Achim Schauer hatte aufgrund des kleinen Kaders nicht viel Spielraum. Nach harten Kämpfen (Samara musste sogar in die Verlängerung – zu den 4 Minuten regulärer Kampfzeit kamen weitere 5 Minuten, bis die Neuhauserin eine Wertung erzielte) auf Augenhöhe lag die Neuhauser Mannschaft 3:5 zurück.
Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Tatjana Müller pushte ihre Mädels noch einmal mit einer herzerwärmenden Ansprache und in der Rückrunde zeigten die Frauen aus dem kleinen Verein in Mittelfranken, dass sie wirklich ein Kämpferherz haben. Gegen den 1. SC Gröbenzell II lief es noch besser als in der Runde zuvor. Auch die erst 15jährige Sophie erhielt ihren ersten Einsatz bei den Großen – und holte den Punkt für ihre Mannschaft. Trotz der Tatsache, dass ihre Gegnerin bereits zu Kampfbeginn aufgegeben hat, wurde die junge Frau von ihrer Mannschaft bejubelt – denn auch solche Punkte und die Bereitschaft, sich einer Liga-Herausforderung zu stellen, sind großartig.
Trainer Achim Schauer stellte seine Mannschaft für den Rückkampf gegen den SC Armin München ein bisschen um – und der Plan ging auf. Es blieb spannend bis zum letzten Kampf, in dem sich die Neuhauserinnen ein 8:8 Unentschieden sicherten. Im Übrigen: Auch in dieser Runde ging Samara in eine 5minütige Verlängerung, in der sie noch die erforderliche Wertung erkämpfte. Da fanden sogar die gegnerischen Teams anerkennende Worte: Respekt vor dieser mentalen Leistung.
Absolut zufrieden ging es nach diesem erfolgreichen Kampftag zum gemeinsamen Abendessen. Ende Juni reisen die Neuhauserinnen mit einer hoffentlich gesunden Mannschaft nach Landshut. Momentan ist das Team auf Platz 2 der Landesligatabelle platziert. Mal sehen, wohin die Reise geht.