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Update: Chlorung des Trinkwassers endet am 8. August
Gemeinde Eußenheim - Bürgermeister
29.07.2025, 17:27

Gestern (Montag) fand in unserem Wasserwerk in Hundsbach eine ausführliche Besprechung mit dem Gesundheitsamt und weiteren Trinkwasser-Experten statt. Dabei ging es im Wesentlichen um zwei Fragen:

 

1. Wie lange wird das Trinkwasser noch gechlort?

die kurze Antwort: Bis Ende nächster Woche.

 

die ausführliche Antwort: Bis zum 08.08.2025 wird das Trinkwasser im Wasserwerk gechlort. Danach wird nur noch ungechlortes Wasser in die Hochbehälter gepumpt, aus denen das Wasser dann in die Ortsnetze fließt. Da sich in den Hochbehältern anfangs noch eine gewisse Menge an gechlortem Wasser befindet, kann es ein paar Tage dauern, bis überhaupt kein Chlor mehr im Trinkwasser ist.

Bereits jetzt ist die Menge an Chlor, die in den Haushalten ankommt sehr gering. Wir setzen 0,3 mg/l zu, und zwar unmittelbar bevor das Wasser in den großen Behälter im Wasserwerk fließt. Dort entfaltet das Chlor seine desinfizierende Wirkung, verflüchtigt sich dann aber relativ schnell. Wenn das Wasser das Wasserwerk verlässt, liegt die Konzentration schon unter 0,1 mg/l. in den Hochbehältern entweicht weiteres Chlor, sodass die Konzentration am Wasserhahn zu Hause so niedrig ist, dass es die meisten Leute weder schmecken noch riechen können.

 

2. Ist sichergestellt, dass keine unerwünschte Keime ins Trinkwasser gelangen können?

die kurze Antwort: Wir wissen nicht, ob der E.Coli-Keim, der vorletzten Freitag im Rohwasser von Brunnen III gefunden wurde, eine extrem seltene Ausnahme ist oder auf ein grundsätzliches Problem hindeutet. Deshalb werden wir jetzt ein Jahr lang wöchentlich Wasserproben nehmen und analysieren lassen. Danach wird entschieden, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig sind.

 

die ausführliche Antwort: Dass ein E.Coli-Keim bis ins Grundwasser gelangen konnte, gilt als Warnsignal. Das Problem: Es könnte wieder passieren. Und dann muss sichergestellt sein, dass sie nicht ins Trinkwasser kommen.

Damit Keime im Grundwasser nicht ins Trinkwasser gelangen können, haben wir seit über zehn Jahren eine UV-Anlage im Wasserwerk installiert, die normalerweise alle Keime und Bakterien, die es ins Rohwasser schaffen, abtötet. Das hat vorletzten Freitag und auch bei einem anderen Fall vor drei Jahren zuverlässig funktioniert. 100%ige Sicherheit bietet sie jedoch nicht.

Deshalb stand bei der Besprechung am Montag der Vorschlag im Raum, dass wir zusätzlich eine Ultrafiltrations-Anlage einbauen müssen, die Bakterien herausfiltert. So eine Anlage bietet zwar auch keine 100%ige Sicherheit, aber mit ihr und der vorhanden UV-Anlage hätte man gleich zwei sehr wirksame Barrieren für Keime und ein Durchkommen ist praktisch ausgeschlossen. Allerdings ist so eine Ultrafiltrations-Anlage sehr teuer (450.000 €) und es bräuchte einen Anbau ans Wasserwerk, sodass vermutlich Kosten von über einer Million Euro nur für die Einrichtung auf uns zukämen, dazu kämen noch die nicht unbeträchtlichen laufenden Kosten.

Angesichts dieser Beträge ordnet das Gesundheitsamt den Einbau so einer Anlage nicht leichtfertig an, zumal wir nicht wissen, wie der E.Coli-Keim ins Grundwasser gelangen konnte. Daher sammeln wir jetzt erstmal Daten: Um herauszufinden, ob es sich bei dem Keim vom vorletzten Freitag um einen Einzelfall oder ein wiederkehrendes Problem handelt, nehmen wir in den nächsten zwölf Monaten engmaschig Proben von unserem Rohwasser (= vor der UV-Anlage, die Keime abtötet) und vom Trinkwasser (= nach der UV-Anlage). Bislang wurden diese Wasserproben – wie vorgeschrieben – einmal im Quartal genommen. Zukünftig analysieren wir sie jede Woche. Sobald belastbare Daten vorliegen, wird entschieden.

Spätestens dann informiere ich Sie wieder.

 

 

Update 25.07.25: Wasserproben vom Mittwoch einwandfrei

Gerade eben sind die Ergebnisse der Wasserproben, die wir am Mittwoch genommen haben, eingegangen. Es waren insgesamt sechs Proben: vom Rohwasser aus Brunnen III (wie am Freitag und Montag), und zusätzlich vom aufbereiteten Trinkwasser im Wasserwerk Hundsbach und in allen vier Hochbehältern, aus denen das Wasser in die Ortsnetze fließt. Das Ergebnis: 

Alle sechs Proben sind einwandfrei. Es gibt keine Hinweise auf Verunreinigungen.

 

Wann die Chlorung des Trinkwassers beendet wird, entscheidet das Gesundheitsamt. Wir haben am Montag früh eine Besprechung, an der neben dem Gesundheitsamt und uns auch weitere Experten (Wassermeister, Hydrogeologen…) teilnehmen. Da wird das weitere Vorgehen besprochen.

 

Achim Höfling,
Vorsitzender Wasserzweckverband Hundsbacher Gruppe

 

 

 

 

Information vom 23.07.2025: Chlorung unseres Leitungswassers ab 24.07.2025

 

Das Wichtigste in Kürze: 

Im Rahmen einer routinemäßigen Untersuchung des Rohwassers aus unserem Brunnen III wurden Hinweise auf eine mögliche fäkale Verunreinigung festgestellt. Um jegliche gesundheitliche Beeinträchtigung mit größtmöglicher Sicherheit auszuschließen, hat das zuständige Gesundheitsamt angeordnet, vorsorglich eine Desinfektion des Wassers mit Chlor durchzuführen. Diese Chlorung wird im Lauf des 24.07.2025 (Donnerstag) eingerichtet. Gechlortes Wasser ist grundsätzlich gesundheitlich unbedenklich.

 

Hier die Details:

Von Montag bis heute (Mittwoch) fand eine Probebohrung für den neuen Brunnen II statt, der unsere Wasserversorgung für die nächsten Jahrzehnte sichern soll. Zur Kontrolle haben wir im Vorfeld und währenddessen zusätzliche Wasserproben aus dem 350 Meter entfernt liegenden Brunnen III analysieren lassen. Hier die Ergebnisse:

-    Die Probe vom Freitag enthielt ein einzelnes Vorkommen des E.Coli-Bakteriums. Dies erfuhren wir erst gestern (Dienstag), da die Ergebnisse systembedingt erst mehrere Tage nach der Probeentnahme vorliegen.

-    Die Probe vom Montag war wieder frei von Bakterien. Das erfuhren wir heute (Mittwoch).

-    Die Ergebnisse der Probe von heute (Mittwoch) bekommen wir am Freitag.

 

Aus zwei Gründen ist es sehr unwahrscheinlich, dass E.Coli-Bakterien in unsere Wasserleitungen gelangen konnten:

1.   Am Tag der positiven Probe wurde kein Wasser in die Hochbehälter und damit ins Wassernetz gepumpt. Die nächste Probe war schon wieder einwandfrei.

2.   Es wurde eine Rohwasser-Probe entnommen. Rohwasser heißt das Wasser bevor es im Wasserwerk aufbereitet wird. Und dort ist eine moderne UV-Desinfektionsanlage installiert, durch die das ganze Wasser fließt und die Bakterien zu über 99 % abtötet.

 

Nichtsdestotrotz hat das Gesundheitsamt Main-Spessart heute (Mittwoch) entschieden, dass unser Trinkwasser bis auf weiteres vorsorglich gechlort werden muss. Die entsprechende Anlage wird morgen installiert. Damit soll auch das letzte Restrisiko ausgeschlossen werden, dass unerwünschte Keime im Trinkwassernetz verbreitet werden.

 

Hinweise vom Gesundheitsamt zur Chlorung:

Grundsätzlich ist gechlortes Wasser gesundheitlich unbedenklich. Die Chlorung ist ein amtlich zugelassenes Verfahren zur Desinfektion von Trinkwasser. Bei Konzentrationen von 0,1 bis 0,3 mg Chlor/Liter Wasser ist mit keinen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu rechnen. Schwangere und Säuglinge können bei einer länger andauernden Chlorung auf Mineralwasser umsteigen, um eine gesundheitliche Beeinträchtigung völlig auszuschließen.

 

Kaffee und Tee kann mit gechlortem Wasser gekocht werden, allerdings ist der Chlorgeruch bei warmem Wasser eher wahrnehmbar und der Geschmack der Getränke kann verändert sein. Tiere können das gechlorte Wasser unbedenklich trinken. Für Fische ist Chlor auch in geringen Konzentrationen schädlich. Daran müssen nicht nur Besitzer von Aquarien, sondern auch von Fischteichen denken.

 


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