Hochwasserschutz wurde konkretisiert Auftragsvergaben für Rathausanbau und für Renovierungen im Gemeindezentrum Niederviehbach. (cg) Schon länger beschäftigt sich die Gemeinde mit den Auswirkungen von Starkregenereignissen und möglichen Hochwassergefahren für das Gemeindegebiet. Dazu wurde auch ein Hochwasserschutzkonzept für den Viehbach und sämtliche Zuläufe im Gemeindegebiet in Auftrag gegeben, welches im vergangen Jahr dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Die Erkenntnisse können bei sämtlichen Baumaßnahmen, welche die Gemeinde künftig plant einfließen. In der Sitzung am Dienstag stellte ein Hochwasserschutzgutachter zur Visualisierung eine 3D-Simmulation vor, wie Überflutungsflächen bei verschiedenen Szenarien aussehen würden. Berechnungsgrundlage für eine Förderung sei dabei ein 100-jährliches Hochwasser, HK 100 plus 15. Schutzziele seien dabei in erster Linie die Wohnbebauung, Gebäude kritischer Infrastruktur und Gewerbebetriebe zu schützen und weiter negative Auswirkungen auf Nebengebäude und die Infrastruktur zu vermeiden. Förderfähig seien nur Maßnahmen, die in wirtschaftlicher Relation zu den geschützten Objekten stünden. Für Niederviehbach sind das konkret zwei Maßnahmen, nämlich ein Regenrückhaltebecken vor Niederviehbach und eine Aufweitung des Bachbettes des Viehbaches im Dorf selbst. Erfolgversprechend sei insbesondere die Kombination beider Maßnahmen. Für Josef Daffner stehen und fallen die Maßnahnamen mit dem dafür erforderlichen Grunderwerb. Teilweise seien auch entsprechende Grunddienstbarkeiten denkbar, so der Experte auf Nachfrage Daffners. Simon Hackl wollte wissen wie lange eine Umsetzung dauern würde. Diese sei frühestens ab dem Jahr 2027 zu erwarten. Zunächst sei jetzt die Möglichkeit des erforderlichen Grunderwerbs oder zumindest eine Absichtserklärung der Grundstückseigentümer zu erfragen, dann könne ein Planungsauftrag gegeben werden und im letzten Schritt könne dann ein Förderantrag gestellt werden. Die geschätzten Kosten für ein großes Regenrückhaltebecken südlich von Niederviehbach liegen bei rund 2,2 Millionen Euro, die Kosten für die Aufweitung des Viehbaches werden mit 1,3 Millonen Euro veranschlagt. Realistisch sei ein Födersatz von 55 Prozent und bei der Umsetzung ökologischer Maßnahmen könne man nochmal zehn Prozent mehr bekommen. Die Gemeinde müsste somit rund 1,5 Millionen als freiwillige Leistung investieren. Rathausanbau und Sanierungen im Gemeindezentrum Diskussionen gab es für die nachträglichen Genehmigung und Auftragserteilung zur Berechnung der Abschreibung für die Kanäle für den Zeitraum von 1976 bis 2024 mit Kosten von 22 943,20 Euro. Die Rechnungsprüfung hatte diese für die Berechnung der Kanalgebühren angemahnt. Ursula Tafelmayer kritisierte dabei die Mehrkosten im Vergleich zum Angebot von 12 000 Euro, auch wenn der Aufwand weit höher war, als vorgesehen. Ähnlich sah dies Christian Seisenberger, der hinterfragte, ober der Umfang der Berechnungen bei Angebotserstellung nicht bekannt gewesen sei. Erwin Duschl bezweifelte, ob eine Nachberechnung über einen so langen Zeitraum gerechtfertigt sei, da dies zu hohen Kosten führe, die letztendlich auch auf die Kanalgebühren umgelegt würden. Stephan Fuchs kritisierte, dass diese Kosten im Haushaltsplan nicht berücksichtigt wurden. Der Auftrag sei vergeben, jetzt müsse bezahlt werden, so schloss Josef Dausend die Gespräche. Der Auftrag für die Dachsanierung der Viehbachhalle ist in nichtöffentlicher Sitzung zum Preis von 230 994,54 vergeben worden, informierte Bürgermeister Johannes Birkner. Josef Retzer merkte an, dass bei Verbesserungen beispielsweise bei der Dämmung Zuschussmöglichkeiten genutzt werden sollten, darauf habe er schon im Vorfeld hingewiesen. Weitere Auftragsvergaben gab es im Zusammenhang mit der Erweiterung des Rathauses. Aufgrund des Beschlusses in der letzten Sitzung, einen modularen Tisch für den Sitzungssaal anzuschaffen, wurde dieser zum Preis von 8 722,70 in Auftrag gegeben. Erteilt wurde auch der Auftrag für Tiefbauarbeiten für die Elektroinstallation zum Anschluss des Rathausanbaus im Wert von 25 478,50 Euro. Ebenso zur Erweiterung der bestehenden Brandmeldeanlage von Bürgermeister-Daffner-Sporthalle, Schule, Rathaus und jetzt dem Anbau mit Kosten von 9 064 Euro. Beschlossen wurde auch die Erneuerung der Fenster für die Gemeindebücherei mit Kosten von 50 332,54 Euro. Der Kassenkredit in Höhe von einer Million Euro wurde an die Sparkasse Niederbayern-Mitte vergeben. Erweiterung Baugebiet und Prüfungen Zur Planung der Erweiterung des Baugebietes Karglhof machte die Verwaltung Änderungsvorschläge bezüglich der Grundstücksgrößen der Parzellen oder zur Planung eines Grünstreifens, welchen auch die Gemeinderäte befürworteten. Diese sollen dem Planer übergaben werden. Aufgrund des Antrages der Fraktion SPD und Parteilose Bürger zur Überprüfung der elektrischen Anlage im Gemeindezentrum, sprach sich der Gemeinderat für die Beauftragung eines Sachverständigen aus. Aufgrund eines Antrages bei der Bürgerversammlung, schlug Zweiter Bürgermeister Simon Hackl eine Besichtigung des Friedhofes vor der nächsten Sitzung vor. Dabei wolle man die Möglichkeiten zur Umsetzung eines Naturfriedhofes ausloten. Bürgermeister Johannes Birkner informierte weiter, dass Wolfgang Hölzl eine Steckdose für E-Bikes am Rathaus installiert habe. Weiter sei am Skaterplatz ein Verbandskasten angebracht worden. Aktuell nutzen 900 Teilnehmer die Heimat-Info-App, so Birkner weiter. Befürwortet wurde auch eine Anfrage des TSV zur Nutzung des Gemeindewappens auf den Trikots der Mannschaften, um die Verbundenheit mit der Gemeinde hervorzuheben. Bedenken hatte Bürgermeister Johannes Birkner lediglich bei Änderungen der Farben.
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