Die Feldgeschworenen haben je nach Region verschiedene Bezeichnungen: Siebener, Vierer, Dreier, Untergänger, Märker, Feldscheider usw.
Sie versuchten schon seit alters her, die Grenzzeichen durch Unterlegen geheimer Zeichen gegen willkürliche Versetzung durch Unbefugte zu schützen. Diese "Siebenerzeichen" sind meist besonders geformte und vielfach auch beschriftete Zeichen z.B. aus Ton, Glas, Porzellan oder Metall. Die Art des Unterlegens war Bestandteil des Siebenergeheimnisses und wurde von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich gehandhabt.
Auch heute noch wirken die Siebener regelmäßig bei der Abmarkung mit, indem sie die staatlichen Vermessungsbehörden bei Grundstücksvermessungen unterstützen. Darüber hinaus haben Feldgeschworene in einem gesetzlich festgelegten Rahmen eigene Abmarkungsbefugnisse. Auch für Privatbürger dürfen sie einmal gesetzte Grenzzeichen suchen, aufdecken sowie sichern und höher- bzw. tiefersetzen, wenn ein Grundstückseigentümer dies beantragt. Wenn die ursprüngliche Lage der Grenzpunkte auf Grund der Siebenerzeichen oder sonstigen Unterlagen zentimetergenau feststeht, dürfen sie in eigener Zuständigkeit und Verantwortlichkeit Grenzzeichen aufrichten und wieder einbringen.
Feldgeschworene bekleiden eines der ältesten kommunalen Ehrenämter; sie werden auf Lebenszeit gewählt und vereidigt.
Mit besonderer Festlichkeit begehen die Feldgeschworenen alljährlich ihre Siebenertage im Beisein von Politikern, Gemeindebürgern und Vertretern von Kirchen und Behörden. Siebenertagungen sind heute eine der wenigen überregionalen Veranstaltungen, an denen bäuerliches Brauchtum noch regelmäßig gepflegt wird.
Langer Brauch in der Gemeinde Priesendorf ist der Flurgang.
Ein Flurgang der Feldgeschworenen ist eine Grenzbegehung, bei der die Feldgeschworenen Flurstücke und Grundstücksgrenzen ablaufen und überprüfen.
Dabei wird die ganze Flurgrenze der Gemarkung umgangen.
In diesem Zusammenhang haben sich die Priesendorfer Siebener aufgemacht dieses Jahr seit langem wieder einmal die komplette Gemarkungsgrenze zu umgehen.
Ich bedanke mich bei allen Feldgeschworenen in der Gemeinde Priesendorf für Ihr außerordentliches Engagement.