Am Freitag, den 17. Oktober 2025, fand beim Pfindelwirt in Hofen die Herbstversammlung des Imkervereins SulzbĂŒrg und Umgebung statt. Vorstand Werner Grasruck konnte rund 20 Imkerinnen und Imker begrĂŒĂen â unter ihnen auch BĂŒrgermeister Dr. Martin Hundsdorfer sowie Kreisvorstand Markus Bösl.
Nach der BegrĂŒĂung berichtete Grasruck ĂŒber das abgelaufene Bienenjahr:
âAuch wenn das Kalenderjahr noch nicht zu Ende ist, hat das Bienenjahr bereits begonnen.â
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Das Bienenjahr 2025 war geprĂ€gt von einer durchschnittlichen bis guten Auswinterung und einem insgesamt mĂ€Ăigen Honigjahr. Nach einem milden Winter setzte bereits Mitte Mai groĂe Hitze ein. Noch nie sei so frĂŒh geschleudert worden wie in diesem Jahr â bereits am 19. Mai. WĂ€hrend der FrĂŒhjahrshonig noch zufriedenstellend ausfiel, blieb die Sommertracht schwach, Waldhonig gab es keinen. âIch habe heuer sehr frĂŒh am 14. Juli abgeschleudertâ, so Grasruck. Begleitet war das Jahr von einer langen und intensiven Schwarmzeit sowie mittlerem bis hohem Varroabefall.
Positiv hob er hervor, dass im Landkreis Neumarkt seit rund zwei Jahren keine Amerikanische Faulbrut mehr festgestellt wurde. Der Verein zĂ€hlt aktuell 40 Mitglieder â die Zahl ist stabil.
Das seit zwölf Jahren angebotene Probeimkern unter Leitung von Werner Grasruck erfreut sich weiterhin groĂer Beliebtheit. In diesem Jahr fanden zwölf Termine statt, der abschlieĂende Termin zur Winterbehandlung gegen die Varroa-Milbe folgt im Dezember.
Im Anschluss richtete BĂŒrgermeister Dr. Hundsdorfer ein GruĂwort an die Anwesenden:
âDer Imkerverein liegt mir am Herzen. Ich bin selbst sehr naturverbunden und freue mich, dass wir einen stolzen Imkerverein haben.â
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Ein Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Kreisvorstand Markus Bösl zum Thema âHonigqualitĂ€t und steuerliche Aspekte in der Imkereiâ. Er stellte die wesentlichen Inhalte der Honigverordnung đŻ vor, die regelt, wie Honig deklariert und etikettiert werden muss â etwa nach Herkunft, Gewinnungsart und Zusammensetzung. Dabei erlĂ€uterte Bösl die Unterschiede zwischen BlĂŒten-, Honigtau-, Waben-, Press- und Backhonig und ging auf QualitĂ€tsparameter wie Wasser- und Zuckergehalt, HMF-Werte und Diastase-Zahl ein, die maĂgeblich fĂŒr Haltbarkeit und Geschmack sind.
Im zweiten Teil widmete sich Bösl den steuerlichen Rahmenbedingungen. Er erklĂ€rte praxisnah, dass kleine Imkereien mit weniger als 29 Völkern in der Regel steuerfrei bleiben, sofern kein Honig zugekauft oder weiterverarbeitet wird. Einnahmen und Ausgaben sollten jedoch stets dokumentiert werden. AuĂerdem verwies er auf die ab 2025 geltenden Ănderungen zur Umsatzsteuerpauschalierung und gab Hinweise, wann TĂ€tigkeiten wie BestĂ€ubungsprĂ€mien, Völkerverpachtungen oder Honigweiterverarbeitung steuerlich relevant werden.
Die Ehrungen verdienter Mitglieder mussten krankheitsbedingt verschoben werden und werden in KĂŒrze nachgeholt. Ausgezeichnet werden sollen Werner MöĂler (15 Jahre) und Werner Fuchs (50 Jahre) fĂŒr ihre langjĂ€hrige Vereinszugehörigkeit.
Unter dem Punkt âWĂŒnsche und AntrĂ€geâ wurde ein neues Varroa-Behandlungsmittel mit dem Namen âCalistripâ vorgestellt, das von einem Mitglied mitgebracht und unter den Teilnehmenden herumgereicht wurde. Dabei tauschten die Imkerinnen und Imker ihre bisherigen Erfahrungen zur Wirksamkeit und Anwendung aus.
DarĂŒber hinaus wurde auf anstehende Imkerfahrten hingewiesen: eine Tagesfahrt zur Messe in Wels (Oberösterreich) vom 14.â16. Februar 2026 sowie eine zweitĂ€gige Fahrt zur Eurobee nach Friedrichshafen am Bodensee im November 2026.
Zum Abschluss dankte Grasruck allen Mitgliedern fĂŒr ihr Engagement im vergangenen Jahr und wies darauf hin, dass 2026 Neuwahlen des Vereinsvorstands anstehen. Bei einem gemĂŒtlichen Beisammensein klang der Abend in familiĂ€rer AtmosphĂ€re aus.
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Foto von links: SchriftfĂŒhrer RenĂ© Meyer, 2. Vorsitzende Britta Dollinger, Kassier Georg Holland, 1. Vorsitzender Werner Grasruck, Kreisvorsitzender Markus Bösl und BĂŒrgermeister Martin Hundsdorfer (Fotograf: Christian Weber)
