Die Gemeindewerke Kiefersfelden haben ein neues Auto, dass ab sofort auch die Bürger und Besucher in Kiefersfelden nutzen können!
Die Gemeinde Kiefersfelden betritt Neuland und bietet ihren Bürgern, Besuchern und Touristen ab sofort im Rahmen eines Carsharing-Programms einen ausschließlich elektrisch betriebenen Pkw zur kostenpflichtigen Nutzung an. Die Gemeindevertretung hatte den entsprechenden Beschluss bereits vor einiger Zeit gefasst.
Der Standort des Mietwagens befindet sich zentral in der Ortsmitte vor den Kieferer Gemeindewerken in der Kufsteiner Straße, wo sich auch die E-Ladestation befindet. Eine Infotafel informiert über die Buchung und Nutzung des Autos.
Bernhard Holzner, stellvertretender kaufmännischer Werkleiter der Kieferer Gemeindewerke, erklärt, dass sowohl An- als auch Abfahrt mit dem Mietwagen vereinfacht wurden, da der Platz großräumig und bequem anzufahren ist.
Zwei Tarifmodelle
Die Preise sind in zwei Tarifblöcken festgelegt. Bei der Flexnutzung ohne monatlichen Betrag kostet die Stunde 2,90 Euro, der Tag 29 Euro, zuzüglich 0,34 Euro pro gefahrenen Kilometer. Alternativ kostet bei einem monatlichen Grundbetrag von 30 Euro eine Stunde Nutzung nur noch 1,90 Euro und der Tag 19 Euro, wobei die Kilometerpauschale bei 34 Cent pro Kilometer bleibt. Dieses Modell beinhaltet unter anderem einen reduzierten Selbstbehalt bei einem Schadensfall und ermöglicht längere Mietzeiten. Weitere Kosten entstehen nicht, da die Ladekosten bereits eingepreist sind und das Auto entweder an der Ladestation der Gemeindewerke oder mit der Ladekarte „ladenetz.de“, die aufs Handy geladen wird, kostenlos „betankt“ werden kann.
Österreich-Vignette inklusive
Für die Grenzregion ist es wichtig zu wissen, dass in der Miete bereits die Vignettenpreise für Österreichs Autobahnen enthalten sind. Über den Buchungskalender in der App kann man einsehen, wann das Fahrzeug bereits gebucht ist oder gebucht werden kann.
Felix Weiss von der Firma „Überall“ erklärte vor Ort die Vorgehensweise für eine Buchung. Die Registrierung erfolgt über die Gemeindewerke, die als Ankermieter fungieren und bereits ein entsprechendes Infoschild mit QR-Code angebracht haben. Der Code kann auch direkt am E-Fahrzeug heruntergeladen oder im Internet mit der App „MOQO“ aufs Handy gespielt werden. Nach der Erstregistrierung und weiteren Eingaben, wie Führerschein validieren, Personalausweis einscannen oder den Bezahlmodus festlegen, wird das weitere Prozedere aufgezeigt. Am Ende erhält der Mieter per App den schlüssellosen Zugang zu dem Fahrzeug, das dann sofort genutzt werden kann.
Der Fachmann weist darauf hin, vor Fahrtbeginn das E-Auto auf mögliche Vorschäden zu untersuchen und diese unverzüglich über die App zu melden, „denn dann ist man erstmal aus dem Schneider“. Auch selbst verursachte Schäden müssen über die App gemeldet werden, da das Servicecenter rund um die Uhr erreichbar ist.
Stärkung für den ÖPNV
Der Nutzen dieses Modells ist enorm, da Bürger ohne eigenes Auto oder Haushalte ohne Zweitwagen Zugang zu preisgünstiger Individualmobilität als Ergänzung zum ÖPNV-Angebot erhalten. Gäste und Besucher sind durch das Carsharing vor Ort eher bereit, mit Bahn oder Bus statt mit dem eigenen Auto anzureisen. Carsharing stärkt den ÖPNV, da die Nutzer häufiger auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen. Vor allem wird auf das Carsharing-Auto nur dann zurückgegriffen, wenn es für eine bestimmte Strecke zu einer bestimmten Uhrzeit keine sinnvolle Alternative gibt. Von Vorteil ist auch das digitale Fahrtenbuch, das einen deutlichen Überblick über alle Fahrten bietet, egal ob Dienst-, Einsatz- oder Privatfahrten.
Weitere Infos unter: https://www.gemeindewerke-kiefersfelden.de/elektromobilitaet/carsharing/