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RIVALITÄT ZWEIER ÄHNLICHER NACHBARN
Förderverein Burg/Museum Parsberg e.V.
16.05.2025, 08:15
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Die spielerische Rivalität zwischen Lupburg und Parsberg hat historische Wurzeln. Lupburg war durch seine strategische Lage und die bereits im 12. Jahrhundert erwähnte Burg ein bedeutender Verteidigungspunkt und Verwaltungssitz der Region.

Im Jahr 1395 wurde die Herrschaft an die Herren von Parsberg verpfändet und blieb bis 1572 in deren Besitz. Diese Herrschaftssituation legte den Nährboden für die Rivalität zwischen den Pfandherren und der Lupburger Bevölkerung. 1572 wurde Lupburg als Pfand vom Herzogtum Pfalz-Neuburg ausgelöst und diente fortan als Sitz eines Pflegamts mit Gerichtsbarkeit.

 

Lupburg erhielt 1586 erneut die Marktrechte und wurde zu einem wichtigen regionalen Zentrum. Die Burg und der Markt spielten eine zentrale Rolle in der Verwaltung und Verteidigung der Region, doch verarmte der Markt zusehends. Gleichzeitig blickte man neidisch auf den Aufstieg des Nachbarortes Parsberg, der im 19. Jahrhundert von der Lage an der Thurn und Taxis-Poststrecke nach Nürnberg profitierte.

 

Die Parsberger Posthalterei mit Stall für den Pferdewechsel der Briefboten befand sich im ehemaligen Gasthof zum Schwan, einem der letzten historischen Denkmäler im Stadtkern Parsbergs. Das Gebäude wurde nach dem Stadtbrand von 1841 neu errichtet. Zum Leidwesen der Lupburger wurde Parsberg 1873 dann auch noch an das Schienennetz der Bahnlinie Nürnberg-Regensburg angeschlossen, was zu einem erneuten wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes führte. Lupburg blieb erneut abseits dieses Fortschritts.

 

Mit der Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Parsberg-Lupburg im Jahr 1978 schienen die Unstimmigkeiten aus dem Weg, doch wurde diese Verbindung 2002 wieder aufgelöst. Auch heute noch beäugen sich beide Seiten amüsiert wachsam und sehen ihre Gemeinde der anderen überlegen, was spielerisch auch am Lupburger Fasching ausgetragen wird.Mit dem gemeinsamen Bau des Technologie Campus Parsberg-Lupburg setzen beide Gemeinden dann vor 6 Jahren ein starkes Zeichen für Zusammenhalt.

 

(Quellen:
Parsberger Alltagsgeschichten aus längst vergangener Zeit – Anton Schweizer

400 Jahre Marktgeschichte – Ortsgeschichte Lupburg)

 

 


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Beschreibung

Der Verein hat den Zweck, das Museum der Stadt Parsberg ideell und materiell in jeder Weise zu fördern, sowie den verantwortlichen Stellen zu helfen, Parsbergs geschichtliche, künstlerische und kulturelle Denkmäler vor Untergang, Verschleuderung, Verunstaltung und Abwanderung zu bewahren.