Soweit die Stühle reichen
Unser Osterkonzert in der Europahalle Berching war ja schon immer gut besucht, aber diesmal sprengten wir den üblichen Rahmen mit noch nie dagewesenen 600 Besuchern. Zuletzt gab es nicht einmal mehr die sonst üblichen Reservestühle aus der Hausmeisterkammer. In weiser Voraussicht hatten wir Gott sei Dank die Halle in voller Größe genutzt und nicht abgetrennt.
Bei einem so vollen Haus musiziert es sich natürlich noch motivierter und besser. Was man bereits bei unserem neu aufgestellten Vorstufenorchester gleich zu Beginn des Konzerts deutlich spüren konnte. Für die Neuzugänge im Orchester, meistens Kinder und Jugendliche, war es ja das erste Mal auf einer großen Bühne. Von Nervosität und Unsicherheit keine Spur. Cool und routiniert haben sie ein tolles Programm abgeliefert und sich den großen Applaus des Publikums redlich verdient.
Danach gings ans Eingemachte mit dem Sulztalorchester, das mit großer Spielfreude ein fulminantes und facettenreiches Konzert ablieferte. Insbesondere die höchst anspruchsvollen Stücke Lord Tullamore und Sailing With Wales verlangten dem Orchester Höchststufenniveau ab.
Besonders gut standen ihm aber auch wieder die powergeladenen Medleys von Toto und Phil Collins, die die Europahalle zum Beben brachten. Aber das Sulztalorchester kann aber auch Gefühl. Bei der weltbekannten Filmmusik Forrest Gump konnte man den süßen Geschmack der Pralinen regelrecht schmecken. Und Anja Scharpf sang sich mit ihrem selbstgewählten Liebslingsstück Gabrielas Sang einfühlsam in die Herzen der Zuhörer. So mancher von ihnen konnte sich nicht gegen eine Gänsehaut oder eines kleines Tränchen erwehren. Uns Musikern auf der Bühne ging es ähnlich.
Als Zuckerl erschien dann zum Schluss noch der Erasbacher Chor ECho mit dem Stück Baba Yetu (Vater unser) auf der Bühne. Die 25 Sängerinnen und Sänger zeigten sich bei dem preisgekrönten Werk mit instrumentaler Unterstützung von ihrer bestens Seite. Da hielt es niemandem mehr auf den Sitzen. Die Belohnung waren Standing Ovations und langanhaltende Zugaberufe. Dem gaben die Musiker mit dem flippig swingenden Stück Sing Sing Sing, gepaart mit passenden und witzigen Choreographieinlagen von ECho im Background, gerne nach.
Es war wieder ein unvergesslicher Abend für die Zuhörer und uns Musiker. Vergessen sind die Mühen der langen Planung und Vorbereitung. Wir freuen uns auf nächstes Jahr in der Europahalle.