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GUSSEISERNE TRÖGE AM FRIEDHOF - Erste Wasserleitung in Parsberg
Förderverein Burg/Museum Parsberg e.V.
16.01.2025, 17:05
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Am Friedhof in Parsberg stehen über das ganze Gelände verteilt 7 gusseiserne, meist von Efeu bewachsene, Wasserbehälter aus denen die Bürger Gießwasser für ihre Gräber entnehmen. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Da Parsberg auf der Hochfläche der oberpfälzer Kuppenalb liegt und deren Untergrund aus wasserdurchlässigem Kalkstein besteht war Wasser ein wesentlicher Faktor für die Entstehung und Entwicklung der Siedlung. Der Grundwasserspiegel befand sich bis zu 150 m tiefer im Talgrund der Schwarzen Laber, was den Bau eine Tiefbrunnens sehr teuer machte. Die Bewohner waren auf das Sammeln des Regenwassers in Zisternen, sogenannten „Hüllen“ angewiesen. Wenn diese sich bei langer Trockenheit geleert hatten, musste man das Wasser mühsam aus der Schwarzen Laber holen. Eine Brunnenbohrung schien das Mittel der Wahl, doch fehlte dafür das nötige Geld. Die Bauinspektion Amberg kam nach eingehender Untersuchung des Geländes zu dem Ergebnis, dass eine Wasserleitung von der Quelle in der Hammermühle auf die Hochebene die sinnvollere Lösung darstellen würde. Die Kosten für Pumpwerk und Leitung überschritten allerdings im Jahr 1843 die Mittel der Gemeinde. Bürgermeister Dr. Boecale brachte schließlich das Projekt 1850 zu einem erfolgreichen Abschluss & in Parsberg sprudelte frisches Wasser in die gusseisernen Brunnenbecken auf den öffentlichen Plätzen.

Mit der Einführung der Wasserdirektversorgung hatten die gusseisernen Tröge ausgedient & wurden auf den Parsberger Friedhof verbracht, wo sie heute noch an die erste Wasserleitung in Parsberg erinnern.

 

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Quelle: Hans Skalet, Burgmuseum Parsberg/ Parsberger Stadtblatt 08/2024


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Beschreibung

Der Verein hat den Zweck, das Museum der Stadt Parsberg ideell und materiell in jeder Weise zu fördern, sowie den verantwortlichen Stellen zu helfen, Parsbergs geschichtliche, künstlerische und kulturelle Denkmäler vor Untergang, Verschleuderung, Verunstaltung und Abwanderung zu bewahren.