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Rupfen, raufen und hecheln
Heimatverein-Weisendorf e.V.
16.08.2025, 17:21

Am Sonntag ist das Heimatmuseum von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Diesmal geht es um die Verarbeitung der Ernte von Flachs und Hanf in Weisendorf. Dazu wird es um 15:00 Uhr in den Räumen des Heimatmuseums einen Vortrag geben. Die Verarbeitung war früher fast ausschließlich Frauenarbeit, bei den jungen Mädel war besonders das Flachseinweichen in den Weihern unbeliebt weil die Blutiegel sich die jungen Mädchenbeine nicht entgehen ließen. Die angehenden Bräute brauchten früher reichlich Flachs um Fäden zu spinnen womit sie sich die Stoffbahnen für ihre Aussteuer weben konnten. Es besteht auch die Möglichkeit sich zwischendurch an Kaffee und Kuchen zu laben.


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Beschreibung

Der Heimatverein Weisendorf betreibt das Weisendorfer Heimatmuseum am Reuther Weg 16. Dieses enthält eine Fülle von Exponaten aus dem Seebachgrund und seiner näheren Umgebung. Zusammengetragen wurden Geräte aus dem bäuerlichen und handwerklichen Bereich, Haushalts­gegenstände und Trachten, Dinge des adels­herrschaft­lichen und kirchlichen Lebens, Oldtimer – Traktoren, Feuerwehren und andere Fahrzeuge. Die Ausstellungsstücke spiegeln eine vergangene landschaftstypische, bäuer­liche Lebens- und Arbeitswelt sowie Selbstver­sorgungswirtschaft. Feldarbeit, Stallarbeit, bäuerliches Handwerk und Haushaltsarbeit liefen auf den Höfen oft neben­einander her. Außer Landwirtschaft übte der Bauer noch ein Handwerk, mitunter auch mehrere Hand­werke aus. Jedenfalls war der Bauer Selbst­versorger und schon von daher ein vielseitiger Praktiker. Bis zur Einführung des Traktors waren Pferd, Ochse und Kuh die großen Helfer des Bauerns. In Franken spannte man vorwiegend Rinder vor die Ackergeräte wie Pflüge, Eggen und Walzen oder vor Fuhrwerke wie Leiterwagen, Kastenwagen und Odelfässer. Holz war ein wichtiger Baustoff für alle Gerätschaften. Eisen wurde nur da verwendet, wo es unbedingt erforderlich war wie zum Beispiel bei Wagenachsen, auf Rädern aufgezogene Reifen und Pflugscharen. Schmiede gehörten deshalb zu den wichtigsten Handwerkern im Ort. Ein großer Leiterwagen weist auf die wich­tigste Zeit des Bauern, die Erntezeit hin. Zu diesem Arbeitsgang auf dem Feld, aber auch zu besonderen Arbeiten auf dem Hof sind eine Reihe interessanter Objekte der älteren Landtechnik ausgestellt, bei­spielsweise ein Kartoffelroder, eine kombinierte Gras-Getreidemähmaschine, eine Putzmühle sowie eine Dreschmaschine. Für die Versorgung von Schweinen und Rindern wurden Futterschneiden, Rüben-Stopfmaschinen, Kartoffelquetschen, Getreide-Schrotmühlen etc. benötigt. Seit 2014 beinhaltet das Museum auch eine umfassende jagdliche Ausstellung. Gezeigt werden die Präparate von heimischem, jagdbarem Haar- und Federwild. Der Grundstock der Sammlung wurde 1988 anlässlich der Weisendorfer 700 – Jahrfeier gelegt; seit 2010 befindet sich das Museum in einem neuen Gebäude (mit Vereinsheim) am Reuther Weg. Es wird eingerichtet und betrieben vom Heimatverein Weisendorf e.V.