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Plattlinger Stadtrat besichtigt KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Stadt Plattling
11.03.2025, 16:56
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Der Stadtrat der Stadt Plattling hat in seiner Sitzung am 10.06.2024 beschlossen, einen Arbeitskreis zur Abstimmung der weiteren Vorgehensweise zur Errichtung eines Gedenkortes am Magdalenenplatz zu gründen. Erster Bürgermeister Schmalhofer sowie acht Plattlinger Stadträte, Kreisheimatpfleger Florian Jung und Leiter der Bauverwaltung Eugen Grimm besichtigten am Donnerstag, 6. März 2025 die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg unter der Führung von Prof. Dr. Jörg Skribeleit.

Die Gründung des Konzentrationslagers Flossenbürg im Mai 1938 ist Teil einer Funktionserweiterung des gesamten KZ-Systems durch die SS. Die Lager sollen nicht mehr nur dazu dienen, politische Gegner des Nationalsozialismus zu internieren und zu terrorisieren.

Die SS will nun auch wirtschaftlichen Profit aus der Häftlingsarbeit ziehen. Gefangene sollen in SS-eigenen Wirtschaftsbetrieben bei der Produktion von Baustoffen gezielt ausgebeutet werden. Zu diesem Zweck gründet die SS neue Lager und weist immer mehr Menschen in diese ein.

Tausende KZ-Häftlinge werden gezwungen, im Flossenbürger Steinbruch der Deutschen Erd- und Steinwerke (DESt) zu arbeiten.

Wie andere Hauptlager wird das KZ Flossenbürg ab 1942 zur Zentrale eines weit verzweigten Lagersystems. Seine annähernd 80 Außenlager erstrecken sich von Würzburg bis Prag und vom nördlichen Sachsen bis nach Niederbayern.

Anfang April 1945 beginnt die Auflösung des KZ Flossenbürg und seiner Außenlager. Unmittelbar vor Kriegsende sterben Tausende von Häftlingen auf den Todesmärschen an Entkräftung, werden erschossen oder erschlagen.

Ab Mitte April werden über 40.000 Gefangene aus dem Hauptlager und vielen Außenlagern in Richtung Süden verlegt. Mit tagelangen chaotischen Fußmärschen und Transporten in offenen Güterwaggons versucht die SS, die Häftlinge dem Zugriff der Alliierten zu entziehen. In zahllosen Ortschaften bleiben Leichen zurück. Viele Häftlinge sterben noch nach der Befreiung an Entkräftung und Krankheiten.

In den Nummernbüchern sind 40 Todesfälle verzeichnet. Die 3. US-Army findet 187 Tote in Massengräbern vor. Es ist jedoch unklar, ob alle im Außenlager Plattling inhaftiert waren. 1957 wurde der Plattlinger KZ-Friedhof aufgelassen. Die Überreste dieser 187 „Plattlinger“ Toten wurden auf den Friedhof in Flossenbürg überführt.

Da es in Plattling viele Orte zur KZ-Vergangenheit gibt (Knabenschule, ehemaliger Flughafen, ehemaliger KZ-Friedhof,, Gedenkstein am Friedhof, die B 8 durch die Innenstadt, der Bahnhof als zentraler Ort des Transports) wurde im Rahmen dieser Führung die Meinung vertreten, keinen zentralen Gedenkort zu errichten, sondern vielmehr Informationen und Erinnerungskultur an verschiedenen Orten im Stadtgebiet zu schaffen.


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