Seit dem zweiten Gruppentreffen ist etwas ganz Wichtiges passiert: Wir wachsen immer mehr zusammen. Sowohl in den Gesprächen als auch im Umgang miteinander. Es fühlt sich immer mehr wie „unsere“ Gruppe an.
Beim dritten Treffen haben wir dann zum ersten Mal darüber gesprochen, wie wir die Gruppe gemeinsam gestalten möchten. Es kam der Vorschlag auf, feste Absprachen zu treffen: Machen wir nach einer Stunde eine Pause? Gibt es eine Reihenfolge beim Sprechen? Und wollen wir ein paar Grundregeln festhalten, z. B. zum Thema Schweigepflicht oder Umgang miteinander?
Ich war erleichtert, dass diese Fragen nicht nur mir im Kopf herumgingen. Gemeinsam haben wir dann eine Liste aufgestellt. Eine Person hat alles aufgeschrieben, und wir haben beschlossen, beim nächsten Mal nochmals draufzuschauen und eventuell etwas zu ergänzen. Wir waren uns einig: Die Gruppe soll ein geschützter Ort sein, an dem jede*r sagen kann, was sie oder ihn bewegt – ohne Druck, ohne Urteil.
Was mich besonders gefreut hat: Wir haben auch bereits kleine Aufgaben verteilt. Eine Person übernimmt das nächste Mal das Teekochen, jemand anders kümmert sich um den Schlüssel für den Raum. Es ist schön zu sehen, wie Verantwortung geteilt wird, weil alle ein Interesse daran haben, dass die Gruppe funktioniert.
Beim Abschied meinte eine Teilnehmerin: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal gerne zu so einer Gruppe gehe.“ Das hat mich berührt – weil es mir ja ganz genauso ging, als ich ganz am Anfang stand.
Ich bin gespannt, wie sich alles weiterentwickelt. Aber jetzt weiß ich: Wir sind auf einem guten Weg – gemeinsam.
Der Beitrag Mein Weg in die Selbsthilfe – Teil 5 erschien zuerst auf Kiss Mittelfranken.
weiterlesen