Vergangenen Sonntag lud die Hemauer Stadtbibliothek in Kooperation mit dem Kulturstadel Hemau zu einer besonderen Lesung ein: Der erfolgreiche Regionalkrimi-Autor Guido Buettgen aus Feldafing am Starnberger See präsentierte seinen neuesten Kriminalroman „Champagnergrab“. Rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten dem spritzigen, humorvollen Vortrag des Autors, der trotz einer hartnäckigen Grippe bestens aufgelegt war.
Vom Werbeprofi zum Schriftsteller
Buettgen hat mit „Champagnergrab“ bereits fast 80 Lesungen absolviert – doch in Hemau waren keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen. Im Gegenteil: Er nahm sein Publikum mit auf eine spannende Reise durch seinen Werdegang und die Entstehung seiner Krimireihe. Der 57-Jährige ist eigentlich in der Werbebranche zu Hause, entschied sich aber vor 15 Jahren nebenberuflich für die Schriftstellerei – mit der ambitionierten Vision, etwas Nachhaltiges zu schaffen, auf das auch noch seine Urenkel stolz sein können.
Sein erstes 1.200-seitiges Manuskript fand zunächst keinen Verlag, doch dank einer Literaturagentin wurde sein Talent entdeckt. Sein Debüt „Champagnerblut“ schlug auf der Leipziger Buchmesse ein und öffnete ihm die Türen zum renommierten Krimifestival München, wo auch hochkarätige Szenegrößen wie Stephen King, Donna Leon, Sebastian Fitzek oder Klüpfel & Kobr auftreten. Es folgten „Champagnertod“ und schließlich „Champagnergrab“, mit dem er seine ursprüngliche Buchidee nach 15 Jahren wieder aufgriff, kürzte, überarbeitete und veröffentlichte.
Kulturelles Highlight – mit Fortsetzung im Herbst
Nach dem Werkstattgespräch nahm Buettgen sein Publikum mit in die düstere Welt von „Champagnergrab“. Die Handlung: In einem Falkennest auf dem Dach des Andechser Klosters werden Leichenteile entdeckt. Das Opfer – ein brutaler Vergewaltiger. Kriminalrat Madsen und sein Team stehen vor einem moralisch brisanten Fall, bei dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Buettgens fesselnder Vortrag, gepaart mit tiefschwarzem Humor und rasanter Action, zog die Zuhörer in seinen Bann.
Die Auflösung blieb der Autor natürlich schuldig – stattdessen machten sich viele Gäste mit einem handsignierten Exemplar des Oberbayernkrimis auf den Heimweg, um direkt weiterzulesen.
Büchereileiterin Karola Künzl zeigte sich begeistert von dem Abend: „Die tolle Kooperation mit dem Kulturstadel hat einmal mehr gezeigt, dass ein lebendiges Kultur- und Literaturangebot auch in kleinen Städten ein Publikum findet. Guido Buettgen hat mit seiner charismatischen Art den Abend zu einem echten kulturellen Highlight gemacht.“
Das nächste Literaturevent ist bereits in Planung: Im Herbst wird es wieder eine Lesung mit bekannten Hemauer Persönlichkeiten unter klassischer Musikbegleitung geben. Details folgen.