
Nach fünfeinhalb Jahren und zahlreichen Erfolgen: Stenger tritt als Abteilungsleiter Fußball beim TV Kraiburg zurück
Er setzte in schwierigen Zeiten auf den eigenen Nachwuchs und brachte den Erfolg zurück in die Kraiburger Wildbacharena! Die Rede ist vom „Präsi“ des TV Kraiburg, von Uli Stenger. Nach fünfeinhalb prägenden Jahren tritt der 50-Jährige als Abteilungsleiter Fußball zurück und hinterlässt große Fußstapfen.
Als er Anfang 2020 infolge seiner erfolgreichen Zeit als A-Jugendtrainer die Abteilungsleitung übernahm, lag der TV Kraiburg unter Trainer Manuel Stadlmayr auf einem beachtlichen dritten Rang der A-Klasse 4. Doch nach der Winterpause kam alles anders als geplant. Aufgrund der weltweit ausgebrochenen Corona-Pandemie musste der Breitensport für längere Zeit pausieren. Es dauerte bis ins Frühjahr 2021, ehe der Ball in den unteren Klassen wieder rollte. Uli stand vor einer der schwierigsten Entscheidungen seiner Amtszeit. Trotz des zurückgekehrten Erfolgs und neu belebten Teamgeists trennte man sich von Stadlmayr. „Das war alles andere als eine einfache Entscheidung. Es fiel mir wirklich schwer und ich habe lange darüber nachgedacht, aber manchmal muss zum Wohle des Vereins eben auch unpopuläre Entscheidungen fällen“, so Stenger.
Fortan setzte der TVK auf den langjährigen Jugendtrainer Bernhard Käsmaier und eine nahezu komplett neue Mannschaft, deren Kern hochgerückte A-Jugendspieler bildeten. Nachdem Käsmaier nach wenigen Spieltagen überraschend aus privaten Gründen zurücktrat, übernahm Co-Trainer Marco Wozniak das Kommando und führte die jungen Wildbachforellen in der Saison 2021/22 auf einen beachtlichen vierten Platz der A-Klasse 4. Bereits im ersten Jahr nach dem Umbruch ließ die Mannschaft in dem ein oder anderen Spiel ihr Potenzial aufblitzen. Zur vollen Entfaltung sollte es in den kommenden Jahren kommen. „Wir waren immer davon überzeugt, dass sich Ausdauer und harte Arbeit lohnen. Genau diesen Weg haben wir eingeschlagen und nun zahlt er sich aus“, so Stenger.
Im Sommer rückte Wozniak dann wieder ins zweite Glied. Es übernahm mit Alois Radlbrunner erneut ein A-Jugendtrainer. Und die Kraiburger setzten bereits vor der Saison ein erstes Ausrufezeichen: Der Gewinn des 36. Steiner Pokals war der erste Titel unter Abteilungsleiter Stenger. Auch im Ligabetrieb erwischte die Radlbrunner-Elf einen guten Start. So standen nach 24 Spieltagen starke 57 Punkte und ein Rückstand von nur einem Zähler auf Meister SV Oberbergkirchen zu Buche – es ging in die Aufstiegsrelegation. Der Gegner: TSV Eiselfing. Trotz Führung musste sich die Mannschaft um Kapitän Thomas Fromberger am Ende vor weit mehr als 1.000 Zuschauern in Grünthal in der Verlängerung mit 1:4 geschlagen geben – Aufstieg verpasst. Es war einer der bittersten Momente in der Amtszeit des Abteilungsleiters.
Doch auch durch die Niederlage rückte das Team noch enger zusammen. Stenger schaffte es trotz des Interesses namhafter Vereine aus der Region, das gesamte Team zusammenzuhalten. Was dann in der Saison 2023/24 passierte, ist Geschichte: Der TVK spielte sich in einen wahren Rausch. In 24 Partien schossen die Wildbachforellen sage und schreibe 124 Tore und krönten sich nach einem furiosen letzten Spieltag zum Meister der A-Klasse 3. „Dieser Aufstieg war der verdiente Lohn für all die Entbehrungen, für den Glauben an unsere Philosophie und für eine außergewöhnliche Teamleistung“, so Stenger, der einst als Spieler selbst mit dem TVK von der A-Klasse bis in die Kreisliga aufstieg. Aber nicht nur bei der ersten Mannschaft zahlte sich der Fokus auf junge Eigengewächse zu setzen aus. Auch die seit Jahren von Thomas und Markus Winter betreute zweite Mannschaft feierte am Montag, 20. Mai 2024, den langersehnten Aufstieg in die B-Klasse – ein historischer Moment: Noch nie zuvor war es dem TV Kraiburg gelungen, in einer Saison mit beiden Mannschaften aufzusteigen. Die Euphorie kannte keine Grenzen.
Während das Team den doppelten Aufstieg wochenlang feierte, galt es für Stenger, die Planungen für die Spielzeit 2024/25 abzuschließen. Toptorjäger Thomas Voglmaier wagte den nächsten Schritt und wechselte zum Landesligisten TSV 1880 Wasserburg, bei dem er auf Anhieb einschlug und zehn Saisontore erzielte. Auch Meistertrainer Radlbrunner wollte kürzertreten. Die Suche nach einem Nachfolger lief auf Hochtouren und der Präsi hatte einen Plan. Einen Plan, mit dem wohl niemand gerechnet hatte. Der 50-Jährige überzeugte den damaligen Regionalliga-Spieler und Ex-Kraiburger Daniel Ziegler davon, das Zepter an der Seitenlinie des ambitionierten Kreisklassisten zu übernehmen.
Obwohl die Mannschaft in der Vorbereitung mehrere höherklassige Gegner bezwingen konnte, war allen in Kraiburg klar: Die neue Spielzeit würde alles andere als ein Selbstläufer. Während die Zweite bereits frühzeitig den Klassenerhalt sicherte, mussten die Wildbachforellen in einer verrückten Liga bis zum vorletzten Spieltag um den Verbleib in der Kreisklasse zittern. Am Ende belegten sie Rang fünf, aber der Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz betrug lediglich vier Punkte.
Mit dem doppelten Klassenerhalt und einem hervorragend aufgestellten Team entschied sich Stenger, als Abteilungsleiter zurückzutreten und Platz für neue Köpfe zu machen. „Ich gehe mit einem guten Gefühl. Wir haben Strukturen geschaffen, auf die aufgebaut werden kann. Jetzt ist der richtige Moment, um die Verantwortung weiterzugeben“, sagt Stenger. Der Zeitpunkt mag der richtige sein, aber die Fußstapfen, die er hinterlässt, sind groß.
#TVK #1865 #TVKraiburg
Er setzte in schwierigen Zeiten auf den eigenen Nachwuchs und brachte den Erfolg zurück in die Kraiburger Wildbacharena! Die Rede ist vom „Präsi“ des TV Kraiburg, von Uli Stenger. Nach fünfeinhalb prägenden Jahren tritt der 50-Jährige als Abteilungsleiter Fußball zurück und hinterlässt große Fußstapfen.
Als er Anfang 2020 infolge seiner erfolgreichen Zeit als A-Jugendtrainer die Abteilungsleitung übernahm, lag der TV Kraiburg unter Trainer Manuel Stadlmayr auf einem beachtlichen dritten Rang der A-Klasse 4. Doch nach der Winterpause kam alles anders als geplant. Aufgrund der weltweit ausgebrochenen Corona-Pandemie musste der Breitensport für längere Zeit pausieren. Es dauerte bis ins Frühjahr 2021, ehe der Ball in den unteren Klassen wieder rollte. Uli stand vor einer der schwierigsten Entscheidungen seiner Amtszeit. Trotz des zurückgekehrten Erfolgs und neu belebten Teamgeists trennte man sich von Stadlmayr. „Das war alles andere als eine einfache Entscheidung. Es fiel mir wirklich schwer und ich habe lange darüber nachgedacht, aber manchmal muss zum Wohle des Vereins eben auch unpopuläre Entscheidungen fällen“, so Stenger.
Fortan setzte der TVK auf den langjährigen Jugendtrainer Bernhard Käsmaier und eine nahezu komplett neue Mannschaft, deren Kern hochgerückte A-Jugendspieler bildeten. Nachdem Käsmaier nach wenigen Spieltagen überraschend aus privaten Gründen zurücktrat, übernahm Co-Trainer Marco Wozniak das Kommando und führte die jungen Wildbachforellen in der Saison 2021/22 auf einen beachtlichen vierten Platz der A-Klasse 4. Bereits im ersten Jahr nach dem Umbruch ließ die Mannschaft in dem ein oder anderen Spiel ihr Potenzial aufblitzen. Zur vollen Entfaltung sollte es in den kommenden Jahren kommen. „Wir waren immer davon überzeugt, dass sich Ausdauer und harte Arbeit lohnen. Genau diesen Weg haben wir eingeschlagen und nun zahlt er sich aus“, so Stenger.
Im Sommer rückte Wozniak dann wieder ins zweite Glied. Es übernahm mit Alois Radlbrunner erneut ein A-Jugendtrainer. Und die Kraiburger setzten bereits vor der Saison ein erstes Ausrufezeichen: Der Gewinn des 36. Steiner Pokals war der erste Titel unter Abteilungsleiter Stenger. Auch im Ligabetrieb erwischte die Radlbrunner-Elf einen guten Start. So standen nach 24 Spieltagen starke 57 Punkte und ein Rückstand von nur einem Zähler auf Meister SV Oberbergkirchen zu Buche – es ging in die Aufstiegsrelegation. Der Gegner: TSV Eiselfing. Trotz Führung musste sich die Mannschaft um Kapitän Thomas Fromberger am Ende vor weit mehr als 1.000 Zuschauern in Grünthal in der Verlängerung mit 1:4 geschlagen geben – Aufstieg verpasst. Es war einer der bittersten Momente in der Amtszeit des Abteilungsleiters.
Doch auch durch die Niederlage rückte das Team noch enger zusammen. Stenger schaffte es trotz des Interesses namhafter Vereine aus der Region, das gesamte Team zusammenzuhalten. Was dann in der Saison 2023/24 passierte, ist Geschichte: Der TVK spielte sich in einen wahren Rausch. In 24 Partien schossen die Wildbachforellen sage und schreibe 124 Tore und krönten sich nach einem furiosen letzten Spieltag zum Meister der A-Klasse 3. „Dieser Aufstieg war der verdiente Lohn für all die Entbehrungen, für den Glauben an unsere Philosophie und für eine außergewöhnliche Teamleistung“, so Stenger, der einst als Spieler selbst mit dem TVK von der A-Klasse bis in die Kreisliga aufstieg. Aber nicht nur bei der ersten Mannschaft zahlte sich der Fokus auf junge Eigengewächse zu setzen aus. Auch die seit Jahren von Thomas und Markus Winter betreute zweite Mannschaft feierte am Montag, 20. Mai 2024, den langersehnten Aufstieg in die B-Klasse – ein historischer Moment: Noch nie zuvor war es dem TV Kraiburg gelungen, in einer Saison mit beiden Mannschaften aufzusteigen. Die Euphorie kannte keine Grenzen.
Während das Team den doppelten Aufstieg wochenlang feierte, galt es für Stenger, die Planungen für die Spielzeit 2024/25 abzuschließen. Toptorjäger Thomas Voglmaier wagte den nächsten Schritt und wechselte zum Landesligisten TSV 1880 Wasserburg, bei dem er auf Anhieb einschlug und zehn Saisontore erzielte. Auch Meistertrainer Radlbrunner wollte kürzertreten. Die Suche nach einem Nachfolger lief auf Hochtouren und der Präsi hatte einen Plan. Einen Plan, mit dem wohl niemand gerechnet hatte. Der 50-Jährige überzeugte den damaligen Regionalliga-Spieler und Ex-Kraiburger Daniel Ziegler davon, das Zepter an der Seitenlinie des ambitionierten Kreisklassisten zu übernehmen.
Obwohl die Mannschaft in der Vorbereitung mehrere höherklassige Gegner bezwingen konnte, war allen in Kraiburg klar: Die neue Spielzeit würde alles andere als ein Selbstläufer. Während die Zweite bereits frühzeitig den Klassenerhalt sicherte, mussten die Wildbachforellen in einer verrückten Liga bis zum vorletzten Spieltag um den Verbleib in der Kreisklasse zittern. Am Ende belegten sie Rang fünf, aber der Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz betrug lediglich vier Punkte.
Mit dem doppelten Klassenerhalt und einem hervorragend aufgestellten Team entschied sich Stenger, als Abteilungsleiter zurückzutreten und Platz für neue Köpfe zu machen. „Ich gehe mit einem guten Gefühl. Wir haben Strukturen geschaffen, auf die aufgebaut werden kann. Jetzt ist der richtige Moment, um die Verantwortung weiterzugeben“, sagt Stenger. Der Zeitpunkt mag der richtige sein, aber die Fußstapfen, die er hinterlässt, sind groß.
#TVK #1865 #TVKraiburg