Heimat Info Logo
„Niederbairische Weihnacht“ vom Ponzauner Wigg
Heimat- & Trachtenverein D'Wolfachtaler Iglbach e.V.
11.11.2025, 11:31
Bilder (3)

„Anno Fünfasiebzge, im Heiligen Jahr, 
wia Weihnachtn wieda amoi wintale war, 
dLuft volla Frost und dLandschaft voi Schnee, 
da packt mi de Lust und i denk es müaßt geh,
daß mas in unsana Art amoi macht
de selbige Gschicht von da Heilign Nacht.“

 

So begann der Rottaler Bauerndichter „Ponzauner Wigg“ (eigtl. Ludwig Gruber, 1922-2005) aus Niedernkirchen bei Hebertsfelden im Landkreis Rottal-Inn seine „Niederbairische Weihnacht“, gedruckt 1976 beim Verlag Rudolf Vierlinger Simbach am Inn. Seit 1969 ff war der Wigg, der nach 1945 als Bauer, Familienvater, Gemeinderat, stv. Bürgermeister, Schöffe, Jagdbeirat, Bauernverbands-Obmann, Organisator des Leonhardi-Umritts in seinem Heimatort u. v. a. m. fungierte, über die engere Region hinaus bekannt geworden, durch seine insgesamt sieben Mundart-Bücher, seine vielen Auftritte als Verslmacher, Festredner und Prograda und v. a. auch durch seinen Einsatz in Film, Funk und Fernsehen. Ab 1969 begann für ihn nach eigenem Bekunden sein „zweites Leben“ als Rezitator und Autor, er war quasi überall in Altbaiern bekannt und präsent.

 

Heuer, 2025, ist wiederum ein „Heiliges Jahr“, und im Dezember 2005, also vor genau 20 Jahren, ist der Ponzauner Wigg im Alter von 83 Jahren auf seinem „Ponzauner Hof“ gestorben und auf dem Friedhof in Niedernkirchen in einer wirklich schönen „Leich“ begraben worden.

Heiliges Jahr 2025 und 20. Todestag des Dichters! – Was liegt da näher, als bei einer Lesung seiner berühmten „Niederbairischen Weihnacht“ an ihn und sein tiefreligiöses Werk zu erinnern, als Vorbereitung aufs Christkindl!.

Dr. Hans Göttler, sein Herausgeber und Biograph, liest am Samstag, 13.12.2025 ab 18.30 Uhr diese „Niederbairische Weihnacht vom Ponzauner Wigg“ in der Maria Himmelfahrt (Asamkirche) in Aldersbach,Klosterplatz 3, Aldersbach.

Musikalisch umrahmt wird die niederbairische Weihnacht mit dem Quartett Maier-Riemer aus Hebertsfelden und dem, mit dem Kulturpreis des Landkreises Passau ausgezeichneten, Frauengsang Pomp-A-Dur aus Ortenburg.

 

Eintritt frei – Spenden erwünscht!


Beschreibung

Wer sich wohlfühlt, dort wo er lebt, entdeckt früher oder später eine wachsende Lust, seine Umgebung zu erkunden. Nicht nur im Rhythmus der Jahreszeiten - auch im Wechsel der Geschichte. Schon klar: viele Leute finden so 'was "un-cool". Sie wissen nicht, wie viel Spaß es macht, nach Lust & Laune in der Vergangenheit zu stöbern, Hintergründe & Zusammenhänge zu erkennen & zu verstehen. Und sie ahnen nicht, dass man dabei mehr Spannung, Dramatik, Komik oder Romantik erleben kann, als vor "Glotze" oder Gamekonsole. Außerdem: ist es etwa "cooler", passiv in Fantasy-Welten "abzuhängen", als sich aktiv mit dem wirklichen Leben in unserer näheren Vergangenheit zu beschäftigen? Wer sich schlau macht, wie die Menschen vor 50, 100 oder noch mehr Jahren in unserer Heimat gelebt & "getickt" haben, will nicht pauschal idealisieren. Er will nur wissen, beurteilen können, was gut war oder typisch für unsere Gegend - und was nicht in Vergessenheit geraten sollte: liebenswerte Bräuche, einzigartige Trachten, ursprüngliche Tänze, besinnliche Lieder (cooler: Songs) und vieles mehr. Auch fast vergessene Künste & Fertigkeiten sind es Wert, für die Zukunft gepfegt & erhalten zu werden. Und natürlich die letzten "Zeugen" der Vergangenheit: museumsreife Maschinen & Einrichtungen, geschichtsträchtige Weiler, uralte Bäume, versteckte Marterl usw. Vielleicht ist das das Schönste an unserem Hobby: es bietet so unendlich viele Möglichkeiten, genau das für seine Heimat zu tun, was einem persönlich am meisten liegt, am meisten Spaß macht.